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Western Ferien Sammelban 9018 - 9 Romane um Gunfighter und Helden. Pete Hackett
Читать онлайн.Название Western Ferien Sammelban 9018 - 9 Romane um Gunfighter und Helden
Год выпуска 0
isbn 9783745212570
Автор произведения Pete Hackett
Жанр Вестерны
Издательство Readbox publishing GmbH
Slinger schluckte.
„Sie meinen, ich soll die beiden erschießen?“
„Was ist?“, fuhr ihn Ben Hillary an. Er hatte ja gleich geahnt, dass der Bursche bei der ersten ernsthaften Prüfung weiche Knie haben würde. Mit dem konnte er nichts anfangen. Er war nur gespannt, wie er sich jetzt aus der Affäre ziehen würde. „Auf wessen Seite stehst du denn? Hast du vielleicht Angst vor denen?“
„Angst?“ Slinger hustete und versuchte, Zeit zu gewinnen. Natürlich durfte er sich nicht anmerken lassen, dass ihm dieser unerwartete Mordauftrag tatsächlich nicht behagte. Er hatte sich seinen Einstieg bei der Bande etwas weniger spektakulär vorgestellt. „Ich habe doch keine Angst. Da muss ich ja direkt lachen. Wenn ich auch nicht einsehe, warum wir uns mit den beiden noch aufhalten sollen. Sie haben doch selbst gesagt, dass sie Ihnen nicht mehr gefährlich werden können.“
„Und jetzt sage ich, dass du sie erschießen sollst. Wenn du dazu keine Lust hast, kannst du wieder nach Norden reiten und brauchst dich bei mir nicht mehr blicken zu lassen. Ich bin es gewöhnt, dass meine Männer meine Anordnungen befolgen, ohne lange mit mir darüber zu diskutieren. Also, gute Reise!“ Ben Hillary drehte sich um und ließ den Jungen stehen.
Dieser holte ihn rasch ein. Nein, er musste es tun. Es gab keinen anderen Weg, um zu beweisen, dass er wirklich zu den Waffenhändlern passte und Anspruch auf das große Geld hatte.
„Sie können sich auf mich verlassen, Mister Hillary“, versicherte er hastig. „Ich tu’s. Bestimmt. Ich knalle die Brüder ab, dass es nur so kracht.“
„Die Lautstärke spielt keine Rolle, Slinger. Hauptsache, Carringo und Chaco sind tot!“ Damit ging er eilig in die Nacht hinaus.
Slinger blieb mit seinen Gedanken und Ängsten allein. Verdammt! Eine heiße Suppe hatte er sich da gekocht. Er konnte noch so lange überlegen, es gab nur diese eine Möglichkeit. Wenn er Anschluss an die Bande suchte, musste er Hillary gehorchen, wenn es ihm auch bei dem Gedanken allein eiskalt den Rücken hinunterlief.
20
Es hatte keinen Zweck mehr, weiterzusuchen. Die Dunkelheit erlaubte es nicht mehr. Wir hatten vergeblich versucht, die Mulifährte wieder aufzuspüren, doch es war uns nicht gelungen. Müde und enttäuscht kehrten wir nach Posos zurück und suchten als Erstes das Office des Sheriffs auf.
Anscheinend war Sheriff Brookson über unseren Besuch nicht gerade begeistert. Er schien lange nicht geschlafen zu haben. Aber müde waren wir auch, und schließlich war er der Sheriff, und wenn sich ein paar Verbrecher in einem County herumtrieben, hatte ihn das zu interessieren.
Der Sheriff dachte anders darüber. Die drei Fremden hatten ihm gerade noch zu seinem Glück gefehlt. Trotz aller Bemühungen war es ihm mit seinen Deputies bisher weder gelungen, die mexikanischen Plünderer aufzuspüren, noch die Hook-Bande wieder einzufangen. Es war, als suchte er in dem berühmten Heuhaufen nach einer winzigen Nadel. Die Berge boten massenweise Verstecke für dieses Gesindel, und er konnte unmöglich überall gleichzeitig sein.
Im Laufe unseres Berichtes ließ seine Unfreundlichkeit nach. Ich erzählte ihm die ganze Geschichte, die für mich in Rains begonnen hatte, und Buz Sherlock fügte noch ein paar Details aus seiner Sicht hinzu. Stan Brookson war plötzlich wieder erstaunlich munter. Er hieb sich mit der Faust auf den Schenkel und stieß atemlos hervor: „Das ist es also. Ich dachte mir gleich, dass dieser Hook mit seiner Bande wieder einen großen Coup im Auge hat.“
„Hook?“, fragte ich gespannt.
„Maxwell Hook. Der Bursche ist Spezialist für illegale Waffentransporte. Wenn Sie Waffen nach Mexiko schaffen wollen, Mister Carringo, tun Sie gut daran, sich mit Hook in Verbindung zu setzen. Für den ist nichts unmöglich. Nicht mal jetzt, seit es jenseits der Grenze gärt und brodelt und die Patronen in den Gewehren der Aufständischen reichlich locker sitzen, schreckt er zurück.“
„Ich habe nicht die Absicht, Waffen nach Mexiko zu schaffen“, stellte ich richtig, „aber wenn ich das verhindern kann, soll es mir recht sein. Demnach übernimmt Hook die Waffen von Hillary und sorgt für den Weitertransport.“
„Wenn wir sie bei der Übergabe schnappen könnten, wäre das direkt ein Fest für mich“, schwärmte der Sheriff begeistert. „Sie glauben nicht, wie lange ich diesen ausgekochten Fuchs schon jage. Das sind bereits Jahre. Das Schlimmste ist: Ich hatte ihn schon hinter Gittern.“
„Und er ist Ihnen wieder entwischt, Sheriff?“, fragte Chaco seinen Leidensgefährten. Er dachte dabei natürlich an Slinger, der wie vom Erdboden verschwunden war.
„Er uns seine ganze Mannschaft“, bestätigte Stan Brookson. „Eine unglückselige Verkettung hat ihnen dabei geholfen. Aber anscheinend befinden sich die Waffen bereits in der Nähe der Grenze, und Maxwell Hook muss aus seinem Schlupfwinkel herauskriechen, um sie in den nächsten Tagen zu übernehmen.“
Der Ansicht waren wir auch. Stan Brooksons Müdigkeit war wie weggeblasen. Er sprang auf und schnallte sich seinen Revolvergurt um.
„Wo wollen Sie jetzt noch hin, Sheriff?“, fragte ich verwundert, obwohl ich glaubte, es zu erraten.
„Ich muss ein schlagkräftiges Aufgebot zusammentrommeln“, erwiderte er aufgeregt. „Wir müssen jetzt wachsam sein. Meine Leute werden Gewehr bei Fuß stehen und ständig auf ihren Einsatz warten. Sobald sie ihr Signal empfangen, können sie zu schlagen. ‘
„Aber doch nicht mehr heute Nacht, Sheriff“, sagte Chaco und gähnte ungeniert.
„Diese verdammten Schmuggler schlafen auch nicht. Ich will jedenfalls keine Zeit mehr verlieren.“
„Tun Sie, was Sie für notwendig halten“, sagte ich. „Wir sind jedenfalls hundemüde und haben uns unseren Schlaf verdient. Morgen früh dürfen Sie wieder mit uns rechnen, Sheriff. Die Banditen werden sich sicher auch vor dem entscheidenden Coup ausruhen. In dieser Nacht geschieht bestimmt nichts mehr.“
Mit dieser frommen Hoffnung gingen wir endlich schlafen ...
ENDE
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