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und zurückblickten. Sie konnten die Lampen und Fackeln sehen und die Schatten der Männer.

      „Sie haben noch nichts gemerkt“, sagte Dave, fasste nach dem Arm Daves und zog ihn mit sich weiter. „Wenn wir Glück haben, brauchen sie auch eine Weile, bis sie Spuren finden.“

      „Im Hinterhof finden sie keine“, erwiderte Jay. „Frühestens am Ende des alten Korrals.“

      Er schob Dave in die Büsche hinein und folgte ihm.

      *

      Tobe Tetley blieb wie vom Blitz getroffen in der Wohnhalle stehen und starrte die leeren Sessel an. Auf dem Tisch neben der Lampe lag ein kleines Stück Rohlederriemen. Sean schlief immer noch.

      „Nat!‘,‘ schrie der Rancher.

      Im Flur waren Stimmen zu hören. Nat Brock tauchte in der Tür der Wohnhalle auf.

      „Nein“, sagte er entgeistert. „Nein, das kann nicht wahr sein, Boss!“

      Tetley ging zum Tisch, nahm den Riemen, ließ ihn durch die Finger gleiten und dann zu Boden fallen.

      „Aber sie können noch nicht weit sein!“, stieß Nat Brock hervor. „Sie haben keine Pferde, und in den Stall konnten sie nicht. Auch nicht in den Korral, in dem die Pferde stehen.“

      Auf der Türschwelle tauchte ein zweiter Mann auf, der mit einem Blick begriff, was geschehen war.

      „Die beiden sind geflohen!“, schrie er in den Flur hinaus.

      Sean bewegte sich unruhig, ohne die Augen zu öffnen.

      „Nat, du bindest ihn so, dass er sich nicht bewegen kann“, befahl der Rancher. „Du und Jago, ihr bleibt hier. Alle anderen sollen ihre Pferde satteln.“

      Nat Brock ging hinaus, indem er den Cowboy, der auf der Türschwelle stand, zurückschob.

      Tetley ging zum Fenster und blickte in den Hof hinaus. Zwei seiner Leute trugen das tote Barmädchen hinter einen Schuppen. Draußen erschallte ein Befehl. Dann kam Nat Brock zurück und blieb abwartend stehen.

      „Beerdigt das Mädchen“, sagte Tetley. „Ich möchte, dass von ihr nicht mehr gesprochen wird.“

      „Ja, Boss.“

      Tetley wandte sich nach dem Cowboy um.

      „Aber behaltet eure Colts in den Händen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sie zurückkommen.“

      „Sie sollen nur kommen.“ Nat Brock grinste böse. „Wir warten auf sie, Boss.“

      „Nimm die Sache nicht zu leicht.“ Tetley ging an dem Cowboy vorbei. Als er in den Hof kam, führten die Cowboys ihre Pferde aus dem Korral, rollten die Lassos auf und hängten sie über die Pickettpfähle.

      „Schneller!“, schrie Tobe Tetley.

      Hastig warfen die Männer den Tieren die Sättel auf und schnallten sie fest.

      Tetley stieg die Verandatreppe hinunter und stieg schwerfällig auf das Pferd, das ihm vorgeführt wurde. Er sah die erwartungsvollen und fragenden Gesichter seiner Männer.

      „Wenn sie San Angelo erreichen können, ist diese Ranch am Ende“, sagte er. „Denkt daran, wenn ihr Spuren sucht. Und nun vorwärts, Männer!“

      Die Cowboys zogen die Pferde herum und ritten über die Brücke, die den Bach am Rand des Hofes überspannte. Dumpf polterten die Hufe über die Bohlen. Tobe Tetley ritt als letzter. Lampen und Fackeln wurden angezündet.

      Tobe Tetley hielt wieder an und gab ein Zeichen. Seine Reiter schwärmten aus, um Spuren zu suchen.

      „Hier!“, schrie nach einer Weile ein Mann hinter dem Haus. „Hier sind sie gewesen! Sie sind gelaufen, Boss!“

      Heftig riss der Rancher sein Pferd herum und galoppierte hinter dem Schuppen entlang auf den verlassenen, halb niedergerissenen Korral zu.

      *

      Jay Durango duckte sich tiefer in die Büsche, den Colt mit der Faust fest umspannt. Neben ihm lag Dave, der ebenfalls den Revolver in der Faust hatte. Sie schoben sich weiter rückwärts, als sie die sich nähernden Lichtflecke der Lampen und Fackeln und die dunklen, verschwommenen Schatten der Reiter sahen. Unter ihren Körpern klirrte das scharfkantige Geröll, das hier überall den Boden bedeckte und in dessen zahllosen Spalten die Büsche wucherten.

      „Sie finden hier keine Spuren“, sagte Jay leise. „Und diesmal sind wir allein. Sie reiten sicher vorbei.“

      „Denkst du?“

      „Ja. Sie müssen annehmen, wir wären schon weiter. Vielleicht am Fluss. Er führt ein wenig Wasser.“

      Die Reiter kamen näher. Jay Durango sah den Schweiß auf Daves Stirn und merkte, dass ihm selbst das Hemd auf dem Rücken festgeklebt war. Schon klirrte das Gestein unter den Hufen der Verfolger.

      Da gab Tetley einen Befehl.

      Die Kavalkade hielt an.

      Dave hob den Revolver höher und zielte auf den Rancher. Vielleicht war die Entfernung nicht zu groß, ihn treffen zu können.

      Aber Jay drückte den Colt herunter.

      „Findet ihr noch Spuren?“, fragte der Rancher.

      „Nichts mehr, Boss“, knurrte eine kratzige, belegt klingende Stimme.

      Zwei Männer stiegen ab und beugten sich über den Boden.

      Dave wollte weiter zurück, aber Jay Durango hielt ihn fest.

      „Ein einziger Stein, der wegspringt, wird uns verraten“, flüsterte er kaum hörbar.

      Daves gespannte Haltung lockerte sich. Der Schweiß rann ihm in die Augen, und er begann zu blinzeln, um die Hand nicht heben zu müssen.

      Die beiden Männer suchten immer noch den Boden ab.

      „Weiter! Aufsitzen!“, kommandierte da der Rancher. „Hier werden sie nicht angehalten haben. Hier sind sie zu leicht zu finden.“

      Die beiden Männer stiegen auf und ritten weiter.

      „Schneller!“, schrie der Rancher, dem das Blut zu kochen schien.

      Die Kavalkade sprengte an dem Busch, unter dem die Brüder lagen, vorbei. Alkalistaub wehte Dave und Jay in die Gesichter und brannte in ihren Augen. Dann war der letzte vorbei und donnerte in die Bodenwelle hinunter.

      Jay stand auf. Dave folgte sofort seinem Beispiel und entspannte den Hammer seines Revolvers.

      „Jetzt dort hinüber!“, drängte Jay und begann zu rennen.

      Dave holte ihn ein und hielt ihn fest.

      „Warum kehren wir nicht um? Ich habe sie nicht zählen können, aber mehr als zwei oder drei Mann können nicht auf der Ranch sein.“

      „Stimmt. Und dort unten ist die Ranch. Niemand weiß, wie weit Tetley noch reitet - weiter als man Schüsse hört oder nicht. Ich habe einen besseren Plan.“

      „Was für einen?“

      „Sie trieben damals die Herde fort, um uns von der Ranch zu locken. Erinnerst du dich daran?“

      „Wieso sollte ich mich nicht daran erinnern?“, knurrte Dave aufgebracht.

      „Wir könnten es genauso machen. Ehe sie uns hierher brachten, müssen wir an einem Korral vorbeigekommen sein.“

      „An einem Korral mit Pferden“, meinte Dave.

      „Ja, Tetley sprach mit einem Mann. Es klang, als wäre dort nur ein Wächter. Wir müssten natürlich Zeit vergehen lassen. Einen ganzen Tag. Dann könnten wir uns an die Pferde heranmachen. Dort finden wir vielleicht auch Sättel, zumindest den des Cowboys. Es ist dann alles einfach. Wenn wir ihn entkommen lassen, wird er zur Ranch laufen. So hast du es auch gemacht, Dave. Ich fiel auf den Trick herein. Wenn wir Glück haben, macht Tetley den gleichen Fehler.“

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