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Das Ur-Evangelium der Essener und seine Verfälschung. Johanne T. G. Joan
Читать онлайн.Название Das Ur-Evangelium der Essener und seine Verfälschung
Год выпуска 0
isbn 9783347111370
Автор произведения Johanne T. G. Joan
Жанр Религия: прочее
Издательство Readbox publishing GmbH
Darum lehre ich euch nur die Gesetze, die ihr verstehen könnt, damit ihr Menschen werdet und den sieben Gesetzen des Menschensohnes folget. Dann werden die Engel euch auch ihre Gesetze offenbaren, auf dass Gottes Heiliger Geist sich auf euch herabsenkt und euch zu seinem Gesetz leitet.4
Der Mensch ist ein Kind der Erde und des Himmelsvaters. Er soll über das Streben nach vollkommener Harmonie mit Mutter Erde und dem Kosmos im Körper auferstehen. Ob man an die Worte des Essener-Täufers glaubt oder nicht, man erkennt dennoch eine klare und verständliche Anleitung, die nicht aus der Luft gegriffen, sondern schlüssig ist.
Bevor ich die Nachweise vortrage, dass das Evangelium der Essener zweitausend Jahre alt ist, muss ich die Leser zuerst in die Verfälschungsmethodik des Verfälschers des Essener-Evangeliums und des Plagiators des Neuen Testaments und von wichtigen Teilen des Alten Testaments einführen.
Denn die authentischen Texte, um die es hier geht, die die weitausendjährige Authentizität des Essener-Evangeliums beweisen und die für die Verfälschung benutzt wurden, sind nach demselben Prinzip verändert worden. Wer also die Vorgehensweise des Verfälschers nicht kennt, wird in den gefälschten Texten kein Plagiat erkennen.
Der Fälscher ging folgendermaßen vor:
Ein Kapitel aus den authentischen Evangelien wurde vom Fälscher zersplittert und im Neuen Testament in einem ganz anderen Kontext auf verschiedene Evangelisten aufgeteilt. Es wurden ganze Textabschnitte aus den authentischen Kapiteln entfernt und nur Bruchteile veröffentlicht und derart eingepackt, dass sie einen ganz anderen Sinn ergeben.
Weil das Motiv peinlichst verschwiegen wurde, gelang es dem Fälscher, die authentischen Texte derart zu präparieren, dass man, wenn man Original und Fälschung gegenüberstellte, nicht ohne weiteres eine Sinnabweichung feststellen konnte.
Ich erkannte dann bald ein bestimmtes Muster: der Verfälscher benutzte Signalwörter, die er dem authentischen Evangelium entnahm und sie dann mit einer anderen Bedeutung, meist in fantastischen Geschichten in das Neue Testament einsetzte, einen bestimmten Zweck und Ziel verfolgend.
Symbolik wurde in reelle Szenarien umgewandelt und umgekehrt. Auf diese Weise gelang es dem Fälscher, mit den gleichen Worten das Gegenteil zu verkünden und konnte sogar mit dem Alten Testament im Einklang sein.
Die bloße Verneinung eines Satzes war eine beliebte Weise der Fälschung. Aber auch durch das Vertauschen eines winzigen Wortes, wie das einer Präposition, konnte der Sinn eines Satzes verändert werden.
Die Ähnlichkeit der Begriffe sollte offensichtlich eine Art Déjà-vu bei den Lesern auslösen, aber auch, und das wurde mir erst später klar, um sich eine Grundlage für seine unsinnige Lehre der Gnade zu verschaffen: die Anhänger wurden mit Fantastik weichgekocht und mussten aufhören ihren Verstand zu benutzen. Die Tugend schlechthin war, an das Unglaubliche zu glauben, um seinen Glauben unter Beweis zu stellen, denn ein Zweifler erbt schließlich nicht das Ewige Leben. Und weil man Glaube nicht messen kann, behauptete jeder, aufgrund seines Glaubens gerettet zu sein.
Auf der Grundlage der Fantastik, die uns die Bibel auftischt, war es für den Verfälscher nicht schwer, eine Religion der Gnade glaubhaft zu machen, die genauso unsinnig ist, wie die Behauptung, Jesus hätte bereits verweste Leichen zum Leben erweckt, er habe dem Sturm geboten oder er wäre auf dem Wasser gelaufen.
Die Anhänger der Religion der Gnade waren der Meinung einer Religion anzugehören, die gar keine ist, denn sie bestand lediglich darin zu glauben, dass Jesus für die eigenen Sünden gestorben sei. Man trichterte ihnen ein, dass sie von Grund auf böse seien und unfähig, die göttlichen Gebote zu halten. Dafür sei Jesus am Kreuz gestorben.
Es zeigte sich nach und nach, dass das gesamte Neue Testament ausnahmslos nach dem gleichen Prinzip verfasst, bzw. gefälscht worden war, eine Vorgehensweise, die keine andere Schlussfolgerung zuließ, als dass das Neue Testament und wichtige Teile des Alten Testaments aus einer und derselben Quelle stammten, aber auch, dass sämtliche Schriften aus dem Neuen Testament zur gleichen Zeit verfasst worden waren, und dass die dafür benutzten authentischen Evangelien einmal eine Einheit gewesen sein mussten.
Demnach konnte es auch keine Kanonisierung der Evangelien im Jahr 324 gegeben haben. Später stellte sich heraus, dass Paulus eine fiktive Figur darstellte, die vom Verfälscher des wahren Evangeliums auf dem Papier in die Vergangenheit eingeschleust wurde, um diese Lehre der Gnade zu festigen. Ebenso verhielt es sich mit den anderen Briefschreibern des Neuen Testaments. Denn auch durch die Paulusbriefe, die Briefe des Jakobus, des Petrus, des Johannes und sogar in der Offenbarung des Johannes zog sich ein roter Faden und auch dort konnte ich dieselbe Vorgehensweise und Fälschungsmerkmale, wie in den Evangelien des Neuen Testaments feststellen.
Um die Lüge zu begreifen, muss man sich mit der Wahrheit befassen, bzw. mit den Schriften, die eine Fälschung veranlasst haben. Dann muss man sich die Frage stellen, warum sie gefälscht wurden. Eine Frage, die uns zu dem Motiv führt.
Was war an dieser Botschaft denn so gefährlich, dass die Fälscher so eine Mammutaktion mit der Heiligen Schrift, mit den Kirchenvätern und den Historikern nicht gescheut haben, um sie zu vernichten?
Denn es wurde mir bald klar, dass das Neue Testament nur die Spitze des Eisberges war. Die anderen Schriften, die diese Lüge stützen sollten, sind bei Weitem größer.
Diese Lehre des Essener-Propheten, die ganz harmlos anfing, breitete sich unaufhaltsam aus und entwickelte sich zu einer großen Gefahr, die die römische Macht bedrohte. Denn diese Botschaft, die von den jüdischen Landsleuten des Propheten angenommen wurde, brachte nach und nach die römische Politik ins Wanken. Der Prophet wurde sogar von Rom beargwöhnt. Denn der Kaiser befürchtete, dass dieser Mann, der aus dem Nichts aufgetaucht war und dem sich nach so kurzer Zeit so viele Anhänger anschlossen, das Zepter der Macht an sich reißen wollte. Eine Tatsache, die uns die Bibel peinlichst verschweigt. Der folgende Text ist eine Botschaft des Propheten an den Kaiser:
"…Wenn die Kaiser von Rom Gerechtigkeit und Gnade ausüben würden, wenn sie in Demut mit ihrem Gott wandeln würden, dann würden sie alle den Segen Gottes erhalten.
Sie hätten nicht nötig einen Boten, den Gott gesandt hat, zu fürchten. Ich bin nicht gekommen, um auf dem Thron mit Cäsars Gesetzen zu regieren. Richtet demjenigen, der über die Juden herrscht, aus, dass ich seinen Thron nicht begehre…."5
Dieser Heilige Mann, der in Metaphern vom göttlichen Gesetz, vom heiligen Tempel, von der inneren und äußeren Taufe, von Reinheit von Körper und Leib, Christus, Satan, Beschneidung, Heiligem Land, und von Jungfräulichkeit sprach war niemand anderes als Johannes der Täufer, dessen Lehre der Reinheit verdreht wurde, weil er der gefährlichste Mann seinerzeit war. Um seine übergeordnete Bedeutung zu verschleiern, wurde er gleich zu Beginn der Verfassung des Neuen Testaments aus dem Weg geräumt.
Die Sprache des Essener-Propheten brach keine Lehre in dem Sinn, sondern er übersetzte die Sprache der Natur (die Heilige Schriftrolle), die die Gedanken Gottes sind, weil die Menschen es wegen ihrer Blindheit selbst nicht vermochten. Diese Sprache ist auf mindestens drei Sinnesebenen zu verstehen und ist die wahre Trinität, nämlich Mutter-Sohn-Vater. Daran kann man eine göttliche Botschaft erkennen; denn niemand ist ohne weiteres in der Lage, Texte mit mehreren Sinnesebenen zu verfassen. Um die göttliche Ordnung den Menschen verständlich zu machen, sprach er in Metaphern; denn dabei erfasst der Mensch, je nach Reife, die Verständnisebene die er zu begreifen imstande ist. Also, mit anderen Worten, besagt er mit einem Satz drei Sätze, die verstanden werden, je mehr der Schleier vor den geistigen Augen weicht.
Die Reinheit des Leibes, die Grundlage für die spirituelle Entwicklung eines Menschen, kann aber nur erreicht werden, wenn die Elemente im Körper in Harmonie gehalten werden.
Der Essener-Prophet vergleicht den Menschen mit Obst. Dieser Mensch ist nicht der Sünder, sondern der vollendete Mensch.
Der Prophet sprach von Gleichheit aller Menschen. Somit war die Frau gleichberechtigt und