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Jesus 5.0. Evelyn Bart
Читать онлайн.Название Jesus 5.0
Год выпуска 0
isbn 9783347133822
Автор произведения Evelyn Bart
Жанр Секс и семейная психология
Издательство Readbox publishing GmbH
Dabei werde ich völlig aus dem Häuschen sein, sobald die Erdbewohner die Hotline wählen, anstatt Google zu quälen richten sie ihre Lebensfragen mal wieder direkt an mich. Nur die Einrichtung des inneren Googles bzw. Vernetzung mit der Intuition, da bin ich mir nicht sicher, wie das so funktioniert mit dem Ausbau der Datenautobahn samt Geschwindigkeit. Ein Update für die zehn Gebote werde ich zwingend in den Plan aufnehmen, das haben sie mir beim letzten Treffen massiv um die Ohren gehauen. Menschen erleben Verbote als Gängelei, sie streben verständlicherweise nach positiven Formulierungen/Anreizen und Ansprache. Die haben Nerven, echt, aber gut, ich bin für die Umkehrung der sieben Todsünden, bei erfreulichen Verhalten gibt es zumindest ein Zeichen der Anerkennung. Bei Gedanken, die der anderen Richtung folgen, wird auf jeden Fall ein kurzer Film über etwaige Auswirkungen direkt vor dem Auge des Verursachers laufen. Zwar ohne Konsequenzen, aber mit dem Versuch, einen Appell an die Vernunft zu senden. Mehr geht nicht, mehr will ich nicht, der freie Wille der Erdlinge ist oberstes Gesetz. Ein begrüßenswerter Schlussgedanke, der die Macht besitzt, das Schicksal entscheidend zu beeinflussen, wir werden sehen in welche Richtung!
Jesus und der Club 27 – Alltag im Himmel
Hey Jesus, ich habe kolossale Neuigkeiten für dich, von wegen du hast nur 12 Jünger. Laut Google hast du mehr wie zwei Milliarden Follower 2019. Das ist der Hammer, obwohl du seit über 2000 Jahren tot bist, von deinem Abgang mit der Kreuzigung ganz zu schweigen. Amy wer ist Google, und weswegen folgen mir jetzt 2.000.000.000 Menschen? Sie sehen mich gar nicht, abgesehen davon kann ich die Geschichte mit der Hinrichtung nicht mehr hören, verdammt! Hey ihr beiden, warum zum Teufel ist es wichtig, wer wie viele Anhänger auf Erden hatte? In der Gruppentherapie haben wir darüber ausführlich referiert, grätscht Karl unser Supervisor ein. Warum bist du denn genervt, Jesus? Amy hat von ihren 10 Millionen Fans geschwärmt, die ihre Musik so gigantisch fanden, da hüpfte mein Ego dazwischen. Beim letzten Einsatz kam ich nur auf mickrige 12 Jünger, mit der großen Amy Winehouse ist da kaum mitzuhalten. Leute, Leute jetzt beruhigen wir uns!
Welch ein Einstieg in die wöchentliche Gesprächsrunde des Clubs 27, warum tue ich mir das an, die Arbeit mit neurotischen Künstlern, die ihrer Sucht zum Opfer gefallen sind. Der Messias ist eher Mitglied, weil er mit 27 hier oben angekommen ist, seine musikalischen Leistungen sind mittelmäßig. Im Normalfall ist er weit weg von Egoanfällen, was sich positiv auf die Gruppe auswirkt, heute ausgenommen. Die meiste Energie hat unser Neumitglied Amy, Sie wirbelt die anderen vier gelegentlich auf, im Guten wie im Schlechten. Die beiden Herren in der Runde, Jim Morrison und Jimi Hendrix sind relativ relaxt, emotional stabil und drogenfrei, was ihrer Musik nicht schadet, praktisch ein Erfolg. Janis Joplin ist ebenso auf einem erfreulichen Weg, manchmal hat Sie kleinere Tiefs, aber nach dem ersten Zusammenraufen mit Amy ist Sie wieder auf der Sonnenseite. So Leute, räuspert sich Karl, Thema unserer heutigen Sitzung lautet, Suche und Sucht, Zusammenhänge in meinem Leben!
Kaum ausgesprochen dröhnt ein in sich stimmiges Seufzen durch die Runde. Karl, ich kaue nicht noch 40 Jahre an diesem Thema herum, wir sind clean, was hat es mit den alten Kamellen auf sich, meckern Jim & Jimi im Gleichklang? Jungs, hört zu, der Fokus liegt auf Amy, Sie ist neu hier, ihr seid die alten Hasen und erfolgreich clean, ok! Ich bin ebenfalls clean, grätscht ein vorwurfsvolles Echo von der anderen Seite ein, ich war überhaupt nie drogenabhängig, übertönt Jesus die Runde. Ein lautes Lachen von Amy provoziert kurzfristig Ruhe, alle Blicke richten sich auf Sie. Sorry Leute, der Wirbel ist nicht beabsichtigt. Karl, darf ich mit Jesus was klären? Amy, ja wenn es für die Gruppe hilfreich ist, bitte du hast die nächsten 5 Minuten! Hey Bruder es liegt mir fern dich zu verletzten, nur war ich der Auffassung, du würdest vor lauter Freude ausflippen, weil dir megaviele Menschen auf der Erde folgen! Du gibst ihnen Kraft, die Zahlen sind der Hammer. Google ist eine Suchmaschine im Internet, ich war überzeugt, du kennst die, bist du denn nie im Heavens Cafe, dort gibt ein 24-Stunden Live-Erden TV usw. Abgesehen davon, ich habe meine Sucht eingesehen, ein wenig Einsicht deinerseits wäre ein Anfang! Wer hat ständig Wasser zu Wein verwandelt, steht in der Bibel! Gemäß meinem Verständnis fällt Alkohol unter die Suchtmittel, bei den Mengen, Alter das hätte ich dir so gar nicht zugetraut. Für den Rest der Crew gilt dasselbe, ihr habt millionenfach Anhänger, immer noch, das finde ich supercool, obwohl ihr teilweise seit Jahrzehnten hier oben rumhängt! Stille gepaart mit fünf geweiteten Augenpaaren starren erstaunt bis ungläubig auf den Wirbelwind. Jesus scheint es völlig die Sprache verschlagen zu haben, er mustert Amy von oben bis unten, sein Blick verrät seine Gedanken, die sich überschlagen! Jesus, die Redezeit gehört dir, ein vorsichtiger Versuch seitens Karls, um das Sprachzentrum von Jesus wieder zu aktivieren. Ein leichter Hauch des bekannten Messias Lächeln kehrt zurück, gefolgt von der sanften Stimme. Liebe Amy, herzlichen Dank für deine Mühen bzgl. Recherche, es freut mich, dass ich scheinbar bis heute vielen Erdbewohnern Kraft gebe. Mit der Bibel ist es so ne Sache, da gab es einige Übersetzungsfehler, abgesehen davon wäre es mir lieber die Christen fokussierten sich auf meine positiven Erlebnisse, anstatt die Menschen mit der Kreuzigung zu belasten. Mit dem Wein ist es ähnlich, ich denke, ich habe mir im Rahmen ein Gläschen höchstens zwei gegönnt, meine Jünger bzw. unser Publikum hat davon profitiert, somit sehe ich bei mir da kein größeres Thema, oder Karl? Na ja, der Alkohol war nicht das Problem, Gottes vertrat die Ansicht, es sei eher ein Egoanfall vor tausenden Menschen Wasser in Wein zu verwandeln, er fand das nicht prickelnd, vom Toten Meer ganz zu schweigen. Was, ein entrüsteter Blick verfolgt Karl. Zugegeben es hat mir gefallen die Leute zu beeindrucken. Die Performance war sicher ausbaufähig, aber was habe ich mit dem Toten Meer am Hut? Hast du nicht den Salzgehalt verändert, wir waren der Ansicht, es wäre eins deiner sogenannten Wunder. Beim besten Willen, Wasser in Wein verwandeln geht auf meine Kappe, übers Wasser laufen ebenso, eine Vorstufe zum Kitesurfen. So weit nach oben haben die Leute nicht geguckt, aber die Sache mit dem Toten Meer ist absolut nicht auf meinem Mist gewachsen. Amys Mund steht offen, du hast vor 2000 Jahren das Kitesurfen erfunden, wie abgefahren! Grinsend lehnt sich Jesus nach hinten, tja ich war immer sportlich. Meine Lieben, räuspert sich Karl, lasst uns zum aktuellen Thema übergehen.
Was hat die Sucht in Richtung Drogen, Alkohol, Aufmerksamkeit mit eurer Suche nach Stabilität im Leben gemeinsam, was habt ihr gesucht und nicht gefunden? Bestehst die Antwort, ich habe eine Fahndung nach Gott eingeleitet, leider erfolglos, Janis Stimme flackert, eine leise Ironie schwingt mit. Die Musik war Zugang zu einem Teil meiner Seele, welchen ich nicht mehr zu schließen vermochte, verstehst du das? Dieser Spalt offenbarte den Menschen einen Blick auf mich, meine Wünsche, Gefühle, Ängste, das Bedürfnis geliebt zu werden. Über kurz oder lang habe ich begriffen, dass dieses Fenster aus mir entfernt wurde, an eine Leinwand geklatscht um daran Projektionen die irreal positiv und negativ waren, auszuleben, versteht ihr! Meine Familie, Produzenten, Fans, die ganze Welt hat an mir gezerrt. Anders zu sein war mein Mantra, als 4-jährige, die unsichtbar war, in der Schule die Außenseiterin, oder als Musikerin, sie sahen nie mich, egal was ich inszenierte. Wie unter einer Schneekugel gefangen, die Schreie verhallten, die Verletzungen und die Drogen haben die Schneekugelschicht verstärkt, bis ich mich selbst nicht mehr hörte, den Rest kennt ihr ja! Die Musik war ein Ventil, der unglückliche Versuch mit der Außenwelt zu korrespondieren. Mit der Energie, die zurückfloß,