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eingeladen, die übermittelten Inhalte auf das eigene persönliche Leben zu übertragen, eigene Ideen zu entwickeln und in einer lebensbejahenden Weise im Leben zu integrieren. Nach jedem Kapitel ist daher Platz für eigene Gedanken und persönliche Anmerkungen. So hat jeder die Möglichkeit, nach den einzelnen gelesenen Themenbereichen die Inhalte für sich selbst kurz zu reflektieren und eigene Gedanken zeitnah aufzuschreiben. Hierdurch können die vorgestellten Inhalte mit persönlichen Gedanken und Ideen verknüpft werden und als Anregungen für die bewusste Umsetzung im eigenen Leben genutzt werden.

      Wahrheit ist ein Gradmesser dafür,

      wie intensiv man sich mit einer Sache

      beschäftigt hat.

       I. Bewusstwerdung als erster Schritt

      Während meines Studiums arbeitete ich als Softwareentwickler in einem Startup-Unternehmen. Ich erinnere mich noch genau daran, als ich in diesem Unternehmen anfing. Das Team bestand aus insgesamt dreizehn Mitarbeitern. Der Chef hatte klare Visionen und war fest entschlossen seinen Lebenstraum zu verwirklichen. Wenn es in den Projekten einmal Schwierigkeiten oder Probleme gab, erzählte er seinen Mitarbeitern oft die folgende kleine Geschichte.

      „Zwei Männer gehen in den Wald um Brennholz für den Winter zu machen. Als Werkzeug dient ihnen eine alte Zugsäge. Die Männer beginnen ihre Arbeit und sägen einen Baum nach dem Anderen. Nach einiger Zeit merken sie, dass das Sägen immer schwerer wird. Sie halten nun inne, um zu schauen was das Problem ist. Sie schauen sich die Säge genauer an und bemerken, dass sich die Sägezähne abgenutzt haben und dadurch das Sägen immer schwerer wurde. Die Säge musste nun erst einmal neu geschärft werden. - Gesagt - Getan Nach einer kleinen Pause ging es dann mit geschärfter Säge und frischer Energie weiter.“

      Die Mitarbeiter des Startup-Unternehmens übernahmen diese kleine Geschichte in ihren beruflichen Alltag und wenn es in den Projekten mal nicht so recht voran ging, dann sagten sie auch des Öfteren „Wir sollten jetzt erst mal die Säge schärfen“. Das hieß dann mit der Projektarbeit erstmal innehalten, sich zusammensetzen und gemeinsam besprechen wo genau die Probleme waren und welche Lösungen es gab und was am besten zu tun sei, damit es wieder leichter weitergehen konnte.

      Bei den Teambesprechungen war eine der Grundregeln, die Meinung des Anderen zu respektieren und jeder hatte das Recht seine Meinung frei zu äußern. Es gab zudem ein Zeitlimit in Abhängigkeit vom Thema sowie der Anzahl der Gesprächsteilnehmer. Dies führte dazu, dass die zur Verfügung stehende Zeit konstruktiv genutzt wurde und zielorientierte Gespräche stattfinden konnten. Bei größeren Herausforderungen wurden dann auch mal „Brainstorming Sitzungen“ einberufen, bei denen jeder Mitarbeiter unabhängig seiner Stellung im Unternehmen teilnehmen konnte. Hierbei wurde das Kreativpotential aller Mitarbeiter wertschätzend für Entwicklungsprozesse genutzt und es entstanden konstruktive Lösungsansätze.

      Transportiert man diese Methodik in den privaten Alltag, dann ist es auch hier in vielen Fällen hilfreich, öfters mal die Meinung eines Anderen anzuhören und genau hinzuhören was dieser zu sagen hat. Gerade Menschen mit einem ganz anderen Hintergrund betrachten die Dinge oft aus einer anderen Perspektive. Wenn wir uns darauf einlassen, erhalten wir so oft die Chance eine andere Sichtweise zu bekommen und damit zugleich die Möglichkeit für kreative Ideen.

      Das Startup-Unternehmen, in dem ich während und nach meinem Studium gearbeitet habe, hat heute mittlerweile ca. 800 Mitarbeiter und ist als einer der Marktführer in mehreren Ländern weltweit vertreten. Das lag sicherlich nicht nur an dieser kleinen Geschichte. Ich bin jedoch fest davon überzeugt, dass die Grundidee dieser kleinen Geschichte eines der Erfolgsfaktoren für dieses Unternehmen war bzw. heute immer noch ist.

      Schauen wir uns nun diese Grundidee einmal genauer an. Welche Möglichkeiten hatten die beiden Männer gehabt, als sie merkten, dass die Arbeit immer schwerer wurde?

Strategie A:Schneller sägen und mehr Druck machen
Strategie B:Aufgeben, da es zu schwer geworden ist
Strategie C:Innehalten, sich der Lage bewusst werden und entsprechend handeln

      Kommt Ihnen der erste Punkt irgendwie bekannt vor? Da es auf den ersten Blick einfacher erscheint, so weiter zu machen wie bisher, treffen wir in unserem Alltag und Umfeld oft Handlungen die der Strategie A entsprechen an. Das Gewohnte gibt vielen Menschen eine gewisse Sicherheit. Im Prinzip muss man ja auch gar nicht so viel ändern. Es braucht einfach nur ein bisschen mehr Druck oder man muss eben etwas schneller arbeiten.

      Nehmen wir jetzt mal an, die beiden Männer aus der kleinen Geschichte hätten Strategie A gewählt und mit ein bisschen mehr Druck weitergearbeitet. Bis zu einem bestimmten Punkt ist das sicherlich okay und es wird sicherlich auch noch einige Zeit lang gut gehen. Beim direkten Vergleich mit Strategie C sieht es im ersten Moment sogar so aus, als ob man schneller vorankommt und die richtige Wahl getroffen hat.

      Irgendwann jedoch werden der Druck sowie die Geschwindigkeit so hoch werden, dass man es kaum noch geschafft bekommt, die Arbeit zu bewältigen. Wenn man nun trotzdem weitermacht, können folgende zwei Dinge passieren. Entweder die Säge geht kaputt oder die Menschen sind dann so ausgepowert dass es einfach nicht mehr geht.

      Bei genauerer Betrachtung verbraucht man bei der Strategie A zudem mehr Energie und Kraft verbunden mit einem höheren Verschleiß als im Vergleich zur Strategie C. Durch das Anhalten und zunächst rausgehen aus der Situation kann man die Dinge mit etwas Abstand betrachten und bekommt so eine andere Perspektive. Dies eröffnet einem dann die Möglichkeit einen anderen Blickwinkel einzunehmen und Dinge wahrzunehmen, die man vorher so vielleicht nicht gesehen hat.

      In der Praxis fällt es oft sehr schwer erst einmal STOP zu sagen und genau zu erkennen woran es liegt, wenn es irgendwo nicht so gut läuft oder Hindernisse im Weg liegen. Zugegeben es gehört auch eine Menge Mut dazu, erst einmal inne zu halten und einfach für einen Moment lang nichts zu tun.

      Genau das Innehalten und somit Abstand zu gewinnen ist einer der Schlüssel, um eine Situation aus einem anderen Blickwinkel betrachten zu können. In unserer heutigen Zeit fällt vielen Menschen dieses Innehalten und zur Ruhe kommen nicht leicht. Einige fühlen sich sogar regelrecht unwohl mal „Nichts zu tun“ und bekommen sogar ein Gefühl der Angst vor diesem Zustand.

      Wenn Sie ehrlich zu sich selbst sind, dann merken Sie oft schon intuitiv, wenn etwas nicht so rund läuft und nicht so gut für Sie ist. Haben Sie dann den Mut innezuhalten und sich diese konkrete Situation anzuschauen.

      Am besten schreiben Sie Ihre Gedanken auf ein Blatt Papier. Dies hilft Ihnen die Situation bewusster wahrzunehmen und manchmal ist es auch so, dass Sie während des Schreibens schon einen kleinen Hinweis für die Lösung bekommen. Durch den Vorgang des Schreibens an sich richten Sie Ihre Aufmerksamkeit und das Bewusstsein auf diese konkrete Situation aus.

       Ü/Praxis++:

      Wenn Sie das nächste Mal wieder in einer schwierigen Situation sind und irgendwie nicht weiter kommen, dann erinnern Sie sich doch einfach an diese Geschichte und erinnern sich an das „Schärfen der Säge“.

       Herausforderungen im Alltag

      In den letzten Jahren haben sich die beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Rahmenbedingungen derart geändert, dass die Anforderungen an alle Menschen zunehmend gestiegen sind. Technische Neuerungen kommen immer schneller auf den Markt und der wissenschaftlich technische Fortschritt hat in vielen Lebensbereichen zu erheblichen Veränderungen geführt.

      Hierdurch eröffnen sich einerseits fast ungeahnte Möglichkeiten der Weiterentwicklung. Auf der anderen Seite fragen sich immer mehr Menschen wie sie die stetig wachsenden Anforderungen an die Flexibilität und Leistungsfähigkeit noch bewältigen sollen. Viele der Menschen kommen mit dem Tempo des heutigen wissenschaftlich technischen Fortschritts und der Globalisierung einfach nicht mehr mit und stoßen derzeit an ihre Grenzen.

      Im

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