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Sackgasse. Блейк Пирс
Читать онлайн.Название Sackgasse
Год выпуска 0
isbn 9781640297135
Автор произведения Блейк Пирс
Жанр Зарубежные детективы
Издательство Lukeman Literary Management Ltd
Auf dem Weg durch die Eingangshalle sah sie ein bekanntes Gesicht durch die Tür kommen. Es war Kyle Moulton, der Mann, der ihr als Partner zugewiesen worden war, von dem sie allerdings in letzter Zeit aufgrund der wenigen zu behandelnden Fälle sehr wenig gesehen hatte. Sie fühlte sich wie ein panisches Schulmädchen, als Moulton ihr ein Lächeln schenkte, während sich die Tür zur Halle hinter ihr schloss.
„Agentin Fine“ sagte er mit einem fast schon sarkastischen Unterton.
Die beiden kannten sich gut genug, um den Titel Agentin wegzulassen und sich einfach beim Vornamen zu grüßen. Um ehrlich zu sein, hatte Chloe das sichere Gefühl, dass eine romantische Spannung zwischen ihnen brodelte.
Sie hatte es von ihrer Seite aus sofort gespürt, von dem Moment an, als die beiden sich das erste Mal getroffen hatten, bis hin zu dem Moment vor drei Monaten, wo sie zum ersten Mal einen Fall zusammen gelöst hatten.
„Agent Moulton“, sagte sie höflich.
„Sind Sie zum Dampf ablassen hier oder nur als Zeitvertreib?“, fragte er.
„Ein bisschen von beidem“, sagte sie. „Ich fühle mich etwas unausgelastet in letzter Zeit, wissen Sie?“
„Ich verstehe. Papierkram allein ist für mich auch nicht das Wahre. Aber nun ja … ich wusste nicht, dass Sie in den Schießstand kommen.“
„Ich möchte am Ball bleiben.“
„Aha“, sagte er lächelnd.
Die Stille, die sich zwischen den beiden ausbreitete, war die Typische, an die Chloe sich zu gewöhnen schien. Sie hasste es, eingebildet zu sein, aber sie war sich ziemlich sicher, dass er die Spannung genauso spüren konnte wie sie selbst. Man konnte es in jedem Blick sehen, den die beiden sich zuwarfen und daran, dass Moulton ihr nicht für länger als drei Sekunden in die Augen schauen konnte – so wie genau jetzt, in diesem Moment, während sie im Türrahmen des Schießstandes standen.
„Ähm ... sehen Sie“, sagte Moulton, „das klingt jetzt vielleicht dumm und auch etwas waghalsig, aber ich habe mich gefragt, ob Sie heute Abend eventuell gerne mit mir zu Abend essen würden. Einfach so, … nicht als Arbeitskollegen.“
Chloe konnte sich das Lächeln nicht verkneifen, das sich auf ihrem Gesicht ausbreitete. Sie wollte gerne etwas Freches und Sarkastisches antworten. Vielleicht ein Klischee wie ‚Das wurde aber auch mal Zeit’ oder so ähnlich.
Stattdessen entschied sie sich für ein sicheres und ehrliches „Ja, das würde ich sehr gerne.“
„Um ehrlich zu sein, wollte ich Sie das schon länger fragen ... aber wir waren immer so beschäftigt. Und die letzten paar Wochen waren genau das Gegenteil davon.“
„Ich freue mich, dass Sie sich entschieden haben, mich zu fragen.“
Die Stille umhüllte sie wieder, aber diesmal konnte er ihren Augenkontakt halten, ohne sofort wegzuschauen. Für einen Moment war sie sich ziemlich sicher, er würde sie küssen. Aber der Moment verging und er deutete mit einem Nicken zur Tür.
„Ich werde wohl besser mal loslegen“, sagte er. „Rufen Sie mich später an und lassen Sie mich wissen, wo Sie gerne zu Abend essen würden.“
„Das werde ich.“
Sie blieb für einen Moment stehen und schaute ihm hinterher, als er den Schießstand betrat. Dieser Anfang zu einer Art Beziehung zwischen den beiden war sehr unbeholfen. Sie fühlte sich wie ein vorpubertäres Mädchen beim Abschlusstanz, das gerade erfahren hatte, dass der süße Junge dort drüben ein Auge auf sie geworfen hatte. Sie fühlte sich unheimlich naiv und jung also entschied sie sich, so schnell wie möglich zu gehen.
Es war fast fünf Uhr nachmittags und da sie nichts Weiteres eingeplant hatte, entschied sie sich, einfach nach Hause zu fahren. Es lohnte sich nicht, für die letzten fünfzehn Minuten noch einmal zurück ins Büro zu gehen, nur um dort die Zeit abzusitzen. Sie realisierte, dass ihr nicht viel Zeit blieb, um sich auf ihr Abendessen mit Moulton vorzubereiten. Sie wusste nicht genau, wann er sich gerne mit ihr treffen wollte, aber sie vermutete, dass sieben Uhr eine gute Zeit zum Essen sei – was ihr also etwa zwei Stunden gab, um zu entscheiden, wo sie gerne essen würde und vor allem, was sie anziehen sollte.
Sie eilte zum Parkhaus und stieg in ihr Auto. Hier angekommen, verfiel sie erneut in einen aufgeregten Teenager-Modus. Was, wenn sie aus irgendeinem Grund in ihrem Auto landeten. Es war ziemlich schmutzig – wenn man bedachte, dass sie es nicht gesäubert hatte, seit sie sich von Steven getrennt hatte. Und während sie so an Steven dachte, wurde ihr klar, dass genau das der Grund war, weshalb es sich für sie so unangenehm anfühlte, sich wieder in die Dating-Welt zu begeben. Vor Steven war sie in nur einer weiteren Langzeitbeziehung gewesen und war dann für vier Jahre mit Steven ausgegangen, bevor sie sich verlobten. Sie war so überhaupt nicht an die Dating-Szene gewöhnt und der Gedanke daran fühlte sich etwas altmodisch an. Und um ehrlich zu sein, ein bisschen beängstigend.
Sie versuchte ihr Bestes, sich auf der fünfzehnminütigen Heimfahrt zu ihrer Wohnung zu beruhigen. Sie hatte keine Ahnung was Kyle Moultons Geschichte mit Frauen war. Es könnte ja sein, dass er genauso rostig und aus der Übung war wie sie selbst. Seinem Aussehen zufolge bezweifelte sie dies allerdings. Um ehrlich zu sein, wenn sie sich nur auf sein Aussehen beschränkte, dann hatte sie keine Ahnung, weshalb er überhaupt Interesse an ihr zeigte.
Vielleicht steht er auf Frauen mit einer kaputten Vergangenheit, die eine Tendenz dazu haben, sich voll und ganz in ihre Arbeit zu stürzen, dachte sie. Männer finden das heutzutage sexy, oder?
Als sie in ihre Straße einbog, war sie schon deutlich entspannter. Ihre Angst verwandelte sich langsam in eine positive Aufregung. Sieben Monate waren vergangen, seitdem sie sich von Steven getrennt hatte. Das waren also sieben Monate, ohne einen Mann geküsst zu haben, ohne Sex, ohne ...
Überstürzen wir mal nichts, sagte sie zu sich selbst, als sie ihr Auto am Ende des Blocks einparkte.
Sie stieg aus und ging mental schon einmal die Dinge in ihrem Kleiderschrank durch, die nett aber nicht zu nett aussehen würden. Sie hatte ein paar Ideen, was sie tragen könnte und ebenfalls, wo sie zum Essen hingehen könnten, da sie in letzter Zeit große Lust auf japanisches Essen gehabt hatte. Tatsächlich wäre Sushi genau passend und—
Als sie sich ihrem Hauseingang näherte, bemerkte sie einen Mann, der auf der Treppe saß. Er sah ziemlich gelangweilt aus. Sein Kopf lehnte in seiner aufgestützten Hand, während er mit der anderen etwas in seinem Handy suchte.
Chloe wurde langsamer und blieb schließlich ganz stehen. Sie kannte diesen Mann. Aber er konnte auf keinen Fall hier sein und auf den Eingangsstufen zu ihrem Wohnhaus sitzen.
Unmöglich …
Sie trat einen weiteren langsamen Schritt vorwärts. Der Mann bemerkte sie schließlich und schaute zu ihr auf. Ihre Augen trafen sich und in diesem Moment lief Chloe ein kalter Schauder über den Rücken.
Der Mann auf der Treppe war Aiden Fine – ihr Vater.
KAPITEL ZWEI
„Hey Chloe.“
Er versuchte, normal zu klingen. Er probierte, so zu tun, als wäre es völlig normal für ihn, einfach so auf ihrer Türschwelle zu erscheinen. So als bedeute die Tatsache nichts, dass er gerade für fünfundzwanzig Jahre im Gefängnis gewesen war, weil er bei der Ermordung ihrer Mutter eine Hand im Spiel gehabt hatte. Sicher, jüngste Geschehnisse, die sie selbst enthüllt hatte, zeigten, dass er höchstwahrscheinlich unschuldig war, aber für Chloe stand fest, dass dieser Mann für immer schuldig sein würde.
Gleichzeitig verspürte sie das Bedürfnis, zu ihm zu gehen. Ihn vielleicht sogar zu umarmen. Es gab keinen Zweifel daran, dass ihre Gefühle