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den besten Empfang zu bereiten. Ich erwiderte ihnen, dass Eure Majestät bereits Kunde von ihrem Herrn besitze und ihn zu besuchen mir befohlen habe, und einzig um ihn zu besuchen, ginge ich zu ihm.

      Nun gelangte ich durch den Gebirgspass am Ende der Provinz, den wir Nombre de Dios [später Paso des Obispo] nannten. Er war der erste, den wir in diesem Land überschritten. Er ist so steil und hoch, dass es in Spanien keinen von gleicher Schwierigkeit gibt. Ich passierte ihn sicher und ohne Widerstand zu finden. Beim Abstieg trifft man auf viele Bauernhöfe, die zu der Festung Ceyconacan gehören, auch diese Eigentum des Moctezuma. Wir wurden recht freundlich empfangen und ich erklärte den Einwohnern wieder den Zweck meiner Reise.

      Von hier aus marschierte ich drei Tage durch eine öde Wüste, unbewohnbar durch Unfruchtbarkeit, Wassermangel und große Kälte. Gott aber weiß, welches Ungemach hier das Volk durch Hunger und Durst erduldete, besonders aber durch einen Wirbelsturm mit Hagel und Platzregen, der uns in dieser Wüste packte, so dass ich dachte, es würden viele meiner Leute vor Kälte umkommen. Wirklich starben auch einige Indianer von der Insel Fernandina [Kuba], weil sie zu leicht bekleidet waren.

      Am Ende dieser drei Tagereisen passierten wir eine andere Gebirgsenge, die nicht so steil wie die erste war [Sierra del Agua]. Auf der höchsten Spitze stand ein kleiner Turm wie ein Bethaus, wo Götzenbilder aufbewahrt wurden. Um den Turm herum lagen mehr als tausend Fuder geschlagenes Holz, gut aufgeschichtet. Beim Herabsteigen aus diesem Pass fanden wir zwischen einigen sehr steilen Bergrücken ein stark bevölkertes Tal, aber dem Anschein nach von einer recht armen Bevölkerung bewohnt. Nach einem Marsch von zwei Stunden gelangte ich an einen ansprechenderen Wohnsitz, der anscheinend dem Herrn dieses Tales gehörte. Es waren die größten und bestgebauten Häuser, die wir bis hierher gesehen hatten. Sie waren aus behauenen Steinen gebaut und hatten viele große Säle und Zimmer. Tal und Ortschaft führten den Namen Caltamni [Tlantlanquitepec].

      Der Kazike [Olintetl] nahm mich sehr freundlich auf. Nachdem ich ihm den Grund meiner Ankunft eröffnet hatte, fragte ich ihn, ob er Vasall von Moctezuma sei oder irgendeinem anderen Verband angehöre. Darauf antwortete er verwundert: »Gibt es denn jemand, der nicht Vasall des Moctezuma ist?« Nun begann ich, von Eurer Majestät großer Macht und Herrlichkeit zu erzählen und wie viele größere Herren als Moctezuma Eure Vasallen seien und die Gnade, es zu sein, nicht geringschätzten. Dazu solle auch Moctezuma aufgefordert werden und damit hochgeehrt sein, aber er müsse bestraft werden, wenn er sich weigere zu gehorchen.

      Ich ersuchte ihn, mir einiges Gold zu geben, um es Eurer Majestät zu übersenden. Darauf antwortete er, Gold habe er wohl, aber er werde es mir nicht geben, bis Moctezuma dies befehlen würde, dann aber solle seine Person und seine ganze Habe zu meinen Diensten sein. Ich zeigte gute Miene dazu, um ihn nicht stutzig zu machen, und sagte ihm nur, dass der Befehl Moctezumas, mir das Gold und alles Übrige zu geben, sehr bald eintreffen werde.

      FÜNFTES KAPITEL

       Einmarsch in die Republik Tlaxcala – Harte Kämpfe mit den Tlaxcalteken – Mutlosigkeit der Spanier – Schlussendlicher Sieg

      In diesem Tal besuchten mich zwei andere Herren, die hier ihre Güter hatten. Sie schenkten mir goldene Halsbänder von geringem Gewicht und Wert und sieben oder acht Sklavinnen. Nach einem Aufenthalt von fünf oder sechs Tagen begab ich mich zum Wohnsitz eines anderen Herrn, der zwei Leguas talaufwärts liegt und Ystacmestitan genannt wird. Diese Herrschaft erstreckt sich über drei bis vier Leguas bebauten Grundes, Haus an Haus, am Ufer eines kleinen Flusses, der das Tal durchschneidet. Auf einem hohen Hügel liegt das Herrenhaus mit einer Festung, besser mit Mauern und Graben umgeben, als man sie in halb Spanien findet. Oben auf dem Hügel befindet sich eine Ortschaft mit vier- bis fünftausend Einwohnern. Hier wurde ich gleichfalls freundlich aufgenommen, und auch hier sagte mir der Gutsherr, dass er ein Vasall Moctezumas sei.

      Hier verbrachte ich drei Tage, sowohl zur Erholung meiner Leute von den Strapazen, die sie in der Wüste erlitten hatten, als auch um auf die vier Cempoala-Indianer zu warten, die ich nach Tlaxcala geschickt hatte. Die Cempoalaer sagten, dass die Tlaxcalteken ihre Freunde seien, aber Todfeinde des Moctezuma. Da ihr Land überall an das Reich Moctezumas grenze, wünschten sie sich mit mir zu verbünden. Ich glaubte, sie würden sich über mein Bündnisangebot freuen und mir beistehen, wenn etwa jener Moctezuma Lust hätte, mit mir anzubinden. Da die Rückkehr der Boten sich verzögerte, setzte ich mich in Marsch. Am Ausgang des Tales fand ich eine Mauer aus Backsteinen, etwa anderthalb Mannslängen hoch und zwanzig Fuß breit, die das ganze Tal von einem Berg zum anderen durchschnitt. Sie hatte in ihrer ganzen Länge eine Brustwehr, eineinhalb Fuß breit, um von oben herab fechten zu können, und nur einen einzigen, etwa zehn Schritte breiten Durchgang, der aber nicht geradeaus, sondern in Krümmungen verlief.

      Die Eingeborenen des Tales baten mich nun, da ich doch ihren Herrn Moctezuma besuchen wolle, nicht durch das Land seiner Feinde zu ziehen, denn diese könnten mir vielleicht Schaden zufügen. Sie aber wollten mich durch das Land Moctezumas führen, in dem ich überall freundlich empfangen würde. Die von Cempoala rieten mir aber, dies nicht zu tun, sondern nach Tlaxcala zu gehen, denn was jene mir gesagt hätten, sei nur, um mich der Freundschaft dieser Provinz zu entfremden. Alle Anhänger Moctezumas seien Bösewichte und Verräter und würden mich ins Verderben führen.

      Ich folgte nun dem Rat der Cempoalaer, indem ich den Weg nach Tlaxcala einschlug und den Zug meiner Leute so vorsichtig wie nur möglich ordnete. Ich selbst ritt mit sechs Reitern etwa eine halbe Legua voraus, um das Land zu erkunden und meine Truppe, sollte etwas vorfallen, sofort in Bereitschaft setzen zu können. Als wir einen Hügel hinaufgeritten waren, erblickten die zwei Reiter, die ich vorausgeschickt hatte, eine Anzahl Indianer mit Federbüschen, ihrem Kriegsschmuck, und mit Schwertern und Schilden, die jedoch die Flucht ergriffen. Unterdessen war ich herangekommen und ließ ihnen zurufen, sie sollten näher kommen und keine Furcht haben. Ich ritt zu ihnen hin, worauf sie, es mochten etwa fünfzehn sein, nach ihren versteckt stehenden Landsleuten riefen und gleich so ungestüm mit uns fochten, dass sie uns zwei Pferde töteten und drei verwundeten, ebenso zwei Reiter. Nun aber kam auch das übrige Volk heran, es mochten vier- bis fünftausend Indianer sein. Unterdessen waren noch acht Reiter herangekommen, und wir griffen die Feinde immer wieder an, um Zeit bis zur Ankunft der Spanier zu gewinnen. Dabei töteten wir wohl fünfzig oder sechzig, ohne selbst Verluste zu erleiden. Als sie nun sahen, dass die Unsrigen herannahten, zogen sie sich zurück und überließen uns das Feld.

      Nach ihrem Abzug kamen Abgesandte der Kaziken dieser Provinz, die mir sagten, dass ihre Herren nichts von dem wüssten, was vorgefallen sei. Es seien nur einige Gemeinden gewesen, die uns ohne Erlaubnis angegriffen hätten. Ich möchte dreist vorangehen, dann würde ich von ihnen freundlich aufgenommen werden. Ich erwiderte, dass ich ihnen dankbar sei und also weitermarschieren werde.

      Da es aber später geworden und meine Leute sehr ermüdet waren, lagerte ich in der nächsten Nacht an einem Bach. (Wir verbanden unsere Wunden in Ermangelung von Öl mit dem Fett eines feisten Indianers, den wir getötet hatten. Unser Nachtessen bestand aus jungen Hunden, die hier in Menge aufgezogen wurden. Die Eingeborenen hatten zwar die Hunde mitgenommen, aber in der Nacht waren die Tiere zu ihren Ställen zurückgekehrt, so dass wir viele einfangen konnten und damit einen schmackhaften Braten gewannen.) Bei Tagesanbruch brach ich auf, selbst meine Vorhut und die Streifen befehligend, die Plänkler voran.

      Als ich bei Sonnenaufgang ein kleines Dorf erreichte, kamen meine beiden Boten und berichteten weinend, dass man sie angebunden habe, um sie abzuschlachten, dass sie aber in der Nacht entflohen seien. Und kaum zwei Steinwürfe hinter ihnen zeigte sich eine große Menge Indianer, die mit wildem Geschrei das Gefecht begannen, indem sie ihre Wurfspieße und Pfeile auf uns abschossen. Ich begann nun, ihnen meine friedlichen Absichten in aller Form durch meine Dolmetscher und in Gegenwart eines Notars darzulegen. Je mehr ich sie aber ermahnte, desto eiliger hatten sie es, uns zu schaden, und als ich nun sah, dass mit Ermahnungen und Protesten wenig auszurichten war, begannen wir unsererseits, uns zu verteidigen. So führte uns der Kampf allmählich bis in die Mitte von mehr als hunderttausend Streitern, die uns von allen Seiten eingeschlossen hielten. Wir kämpften mit ihnen bis eine Stunde vor Sonnenuntergang, wo sie sich zurückzogen. Mit einem halben Dutzend Feuerschlünden, fünf bis sechs Büchsenschützen, vierzig

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