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Der Traum Der Sterblichen . Морган Райс
Читать онлайн.Название Der Traum Der Sterblichen
Год выпуска 0
isbn 9781632911674
Автор произведения Морган Райс
Серия Ring der Zauberei
Издательство Lukeman Literary Management Ltd
Sie bogen um eine Ecke ab, und wurden plötzlich von Sonnenlicht begrüßt, dass durch die eisernen Gitterstäbe über ihnen und am Ende des Tunnels fiel. Darius wurde grob mit einer Keule vorwärts getrieben, und er rannte mit den anderen los, bis sich das Gitter vor ihm öffnete und er mit einem letzten Tritt hinaus ans Licht gestoßen wurde.
Darius und die anderen stolperten und alle fielen sie in den schmutzigen Sand. Darius spuckte den Sand aus und hob seine Hände, um seine Augen vor dem grellen Sonnenlicht zu schützen. Andere fielen auf ihn, ein einziges Chaos aus Körpern und Kette.
„Auf die Beine!“, schrie einer der Zuchtmeister.
Sie gingen von einem Jungen zum nächsten und stießen sie mit ihren Keulen an, bis Darius und die anderen sich endlich aufrappelten. Er stolperte als er, wie die anderen Jungen, an die er gefesselt war, versuchte, das Gleichgewicht wiederzugewinnen.
Sie standen in einer Art kreisrundem Innenhof von etwa fünfzig Metern Durchmesser. Der Hof war von hohen Steinmauern umgeben und Gitterstäbe versperrten alle Ausgänge. Ihnen gegenüber, in der Mitte des Kreises, stand ein Zuchtmeister, offensichtlich der Anführer der Männer, die sie hierher getrieben hatten. Er überragte alle anderen und war mit seinen gelben Hörnern, seiner gelben Haut, den roten Augen und dem muskulösen Körper besonders beeindruckend. Er trug die Insignien eines Offiziers des Empire und ging vor ihnen auf und ab, während es sie missbilligend musterte.
„Ich bin Morg“, sagte er mit tiefer, autoritärer Stimme. „Ihr werdet mich mit ‚Sir‘ ansprechen. Ich bin euer Wächter. Ich bin jetzt euer ganzes Leben.“
Während er vor ihnen auf und abging, klang sein Atem mehr wie ein Knurren.
„Willkommen in eurem neuen Heim“, fuhr er fort, „nun, eurem vorübergehenden Heim, sollte ich besser sagen. Denn vor Ende dieses Mondes werdet ihr alle tot sein. Und es wird mir ein Vergnügen sein, dabei zuzusehen!“
Er grinste.
„Doch solange ihr hier seid“, fügte er hinzu, „werdet ihr leben. Ihr werdet lernen, mich zu erfreuen. Ihr werdet lernen, die anderen zu erfreuen, und ihr werdet lernen, das Empire zu erfreuen. Ihr dient nun unserer Unterhaltung. Ihr seid unser Zeitvertreib. Euer Tod ist unsere Unterhaltung. Und ihr werdet uns gut unterhalten!“
Ein grausames Lächeln lag auf seinem Gesicht, und aus der Ferne bebte der Boden unter Darius Füssen. Es klang wie der blutdurstige Schrei von hunderttausend Menschen.
„Hört ihr den Jubel?“, fragte er. „Das ist der Jubel des Todes. Der Durst nach Blut. Da draußen, hinter diesen Mauern, liegt die große Arena. In dieser Arena werdet ihr gegeneinander antreten und kämpfen, bis niemand mehr übrig ist.“
Er seufzte.
„Es gibt drei Runden im Kampf“, fügte er hinzu. „Wenn irgendjemand von euch die letzte Runde überlebt, erhält die Chance, in der größten aller Arenen zu kämpfen, erhält die Chance, frei zu sein. Doch macht euch nicht zu viele Hoffnungen – niemand hat das allzu lange überlebt.“
„Ihr werdet nicht schnell sterben“, fügte er hinzu. „Ich bin hier, um dafür zu sorgen. Ich will, dass ihr langsam sterbt. Ich will, dass ihr uns gut unterhaltet. Ihr werdet lernen zu kämpfen, und ihr werdet lernen, gut zu kämpfen, damit wir uns länger an euch erfreuen können. Denn ihr seid keine Männer mehr. Ihr seid keine Sklaven. Ihr seid sogar noch niedriger als Sklaven – ihr seid jetzt Gladiatoren. Willkommen in eurer neuen und letzten Rolle. Ihr werdet sie nicht lange innehaben.“
KAPITEL FÜNF
Volusia marschierte durch die Wüste, all ihre Männer hinter sich. Die Schritte der Männer, die zum Himmel aufstiegen waren Musik in ihren Ohren, der Klang von Fortschritt, von Sieg. Sie drehte sich kurz um und war zufrieden, die Leichen am Horizont liegen zu sehen, überall auf dem getrockneten Harten Sand abseits der Hauptstadt des Empire. Tausende von ihnen, die mit schmerzverzerrtem Gesicht gen Himmel starrten, als wären sie von einer riesigen Flutwelle erfasst worden.
Volusia wusste, dass es keine Flutwelle war. Es waren ihre Zauberer, die Voks. Sie hatten einen mächtigen Zauber gesprochen und all jene getötet, die gedacht hatten, dass sie ihr einen Hinterhalt stellen und sie töten könnten.
Volusia schmunzelte, während sie ihr Werk beobachtete und sonnte sich in diesem Tag des Sieges, an dem sie wieder einmal schlauer gewesen war, als die, die sie töten wollten. Es waren alles Anführer des Empire, große Männer, Männer, die nie zuvor besiegt worden waren, und das einzige waren, das zwischen ihr und der Hauptstadt gestanden war. Doch da waren sie nun, all die Anführer, all die Männer, die gewagt hatte, sich ihr zu widersetzen, all die Männer, die geglaubt hatten, schlauer zu sein als sie – und alle waren sie tot.
Volusia ging zwischen ihnen hindurch, wich ihnen aus, stieg manchmal über sie hinweg und manchmal, wenn ihr danach war, trat sie direkt auf die toten Körper.
Sie schöpfte große Befriedigung daraus, das Fleisch ihrer Feinde unter ihren Stiefeln zu spüren. Es ließ sie sich wieder wie ein Kind fühlen.
Volusia blickte auf und sah die Hauptstadt mit ihrer riesigen goldenen Kuppel vor sich, die unverkennbar in der Ferne glänzte, sah die massiven Mauern, die sie umgaben, dreißig Meter hoch, sah den Eingang – die goldenen Bogentore – und spürte die Erregung ihres Schicksals, das sich vor ihr entfaltete.
Nun lag nichts mehr zwischen ihr und dem Sitz ihrer Macht. Keine Politiker oder Anführer oder Kommandanten würden ihr mehr im Weg stehen, niemand außer ihr würde es wagen, die Herrschaft des Empire für sich zu beanspruchen. Der lange Marsch, der sie all diese Monde von einer Stadt zur nächsten gebracht hatte, der sie von Stadt zu Stadt ihre Armee hatte ausbauen lassen – neigte sich schließlich dem Ende zu. Hinter diesen Mauern, hinter diesen glänzenden goldenen Toren, lag ihre letzte Eroberung. Bald würde sie im Inneren sein, würde sie den Thron und die Macht in Besitz nehmen, und wenn sie es erst einmal getan hatte, würde es nichts und niemanden mehr geben, um sie aufzuhalten. Sie würde das Kommando über die Armeen des Empire übernehmen, über alle Provinzen und Regionen der vier Hörner und zwei Spitzen, und endlich würde jede Kreatur des Empire sie – einen Menschen – zu ihrem Oberbefehlshaber erklären.
Und noch viel mehr – sie würden sie Göttin nennen.
Der Gedanke daran ließ sie lächeln. Sie würde Statuen von sich in jeder Stadt, vor jedem Ratsgebäude errichten, sie würde Feiertage nach sich benennen, die Menschen würden einander mit ihrem Namen grüßen, und das ganz Empire würde bald ihren Namen rühmen.
Volusia marschierter unter den frühen Morgensonnen ihren Männern voraus, betrachtete die goldenen Tore und erkannte, dass dies einer der glorreichsten Momente ihres Lebens werden würde. Während sie vor ihren Männern herging fühlte sie sich unbesiegbar – besonders jetzt, wo all die Verräter in ihren Rängen tot waren. Wie dumm sie doch gewesen sind anzunehmen, dass sie so naiv war, anzunehmen, dass sie ihnen in die Falle gehen würde, nur weil sie jung an Jahren war. Doch ihr Alter hatte die Verräter auch nicht weitergebracht. Es hatte ihnen einen frühen Tod beschwert, dafür, dass sie ihre Weisheit unterschätzt hatten, eine Weisheit, die viel grösser war als ihre.
Und doch wuchs Volusias Sorge, als sie weiter voranschritt und all die Leichen in der Wüste betrachtete. Es waren viel weniger Tote, als es sein sollten. Vielleicht ein paar Tausend, doch nicht Hunderttausende, wie sie es erwartet hatte. Nicht der Großteil der Armee des Empire. Hatten die Anführer nicht alle ihre Männer mitgebracht? Und wenn nicht, wo waren sie dann?
Sie begann sich zu fragen: Nun, wo die Anführer tot waren, würde das Empire sich immer noch selbst verteidigen?
Als Volusia sich den Toren der Hauptstadt näherte, winkte sie Vokin zu sich und ließ ihre Armee anhalten.
Die Männer blieben gehorsam hinter ihr stehen, und Ruhe legte sich über die morgendliche Wüste,