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Koste Es Was Es Wolle . Джек Марс
Читать онлайн.Название Koste Es Was Es Wolle
Год выпуска 0
isbn 9781632916204
Автор произведения Джек Марс
Серия Ein Luke Stone Thriller
Издательство Lukeman Literary Management Ltd
Er stand bewegungslos im schwachen Licht eines Mietshauses in Harlem. Er hatte seine Waffe gezogen, seinen Rücken an die Wand gepresst. Hinter ihm stand Ed Newsam in fast der gleichen Pose. Vor ihnen stand auf jeder Seite der Wohnungstür ein halbes Dutzend SWAT Teammitglieder in Helmen und Schutzwesten.
Das Gebäude war totenstill. Staubpartikel hingen in der Luft. Kurz zuvor hatte ein kleiner Roboter eine winzige Kamera unter der Tür durchgeschoben, um eventuelle Sprengsätzen auf der anderen Seite auszumachen. Negativ. Der Roboter war gerade zurückgekommen.
Zwei Männer des SWAT-Teams traten nun mit einem schweren Rammbock heran. Es war einer dieser schwingenden Böcke, jeweils ein Beamter hielt ihn an einem Griff auf jeder Seite. Sie machten keinerlei Geräusche. Der Leiter des SWAT-Teams hob seine Faust in die Höhe. Sein Zeigefinder schnellte nach oben. Das war eins. Mittelfinger. Zwei. Ringfinger… Die zwei Männer holten Schwung und stießen zu. BUMM! Die Tür zersplitterte und die Männer duckten sich. Die vier anderen schwärmten hinein. Plötzlich schrie jemand, „Runter! Runter! Duckt euch!“ Irgendwo weiter unten im Gang fing ein Kind an zu weinen. Türen öffneten sich, Köpfe lugten heraus und wurden wieder zurückgezogen. Es war eines dieser Dinge hier. Manchmal kam die Polizei und brach in die Wohnung des Nachbarn ein.
Luke und Ed warteten etwa dreißig Sekunden bis das SWAT Team die Wohnung gesichert hatte. Die Leiche lag auf dem Boden im Wohnzimmer, genauso wie Luke es vermutet hatte. Er schaute kaum hin. „Alles klar?“ sagte er zum Leiter des SWAT-Teams. Er schaute Luke ein wenig finster an. Es hatte zuvor eine kurze Auseinandersetzung gegeben, als Luke dem Team Anweisungen geben wollte. Die Jungs waren von der New Yorker Polizeibehörde. Sie waren keine Schachfiguren, die sich von anderen FBI-Agenten einfach so herumkommandieren ließen. Das wollten sie Luke wissen lassen. Das war kein Problem für Luke, aber eine Terrorattacke war keine Situation, in der jemand irgendetwas einfach so tat.
„Alles klar,“ sagte der Leiter. „Das ist dann wohl Ihr Fachgebiet hier.“ „Danke,“ sagte Luke. Er zuckte mit den Schultern und wendete seinen Blick ab. Ed kniete neben der Leiche. Er hatte einen Scanner für Fingerabdrücke dabei. Er nahm Abdrücke von drei Fingern. „Was denkst du, Ed?“ Er hob die Schultern. „Ich habe Ken Byrants Abdrücke aus der Polizeidatenbank dabei. Wir sollten in ein paar Sekunden wissen, ob er es ist. So weit haben wir offenkundige Würgemale und Schwellungen. Der Körper ist noch ein wenig warm. Die Totenstarre hat eingesetzt, hat sich aber noch nicht vollständig ausgebreitet. Die Finger werden langsam blau. Ich würde sagen, dass er auf die gleiche Weise wie die Wächter im Krankenhaus gestorben ist, durch Erwürgen, vor ungefähr acht bis zwölf Stunden.“
Er sah zu Luke hoch. Er hatte ein Flackern in seinen Augen. „Wenn du seine Hose runterziehst, kann ich die Temperatur nehmen und die Tatzeit ein bisschen weiter eingrenzen.“
Luke lächelte und schüttelte seinen Kopf. „Nein danke. Acht bis zwölf Stunden ist ausreichend. Sag mir nur, ist er es?“
Ed warf einen Blick auf den Scanner. „Byrant? Jap. Er ist es.“
Luke holte sein Handy heraus und wählte Trudys Nummer. Am anderen Ende klingelte es. Einmal, zweimal, dreimal. Luke blickte um sich durch die düstere Finsternis der Wohnung. Die Wohnzimmereinrichtung war alt, die Polster zerrissen und die Unterstopfung der Armlehnen des Sofas quellte heraus. Ein abgenutzter Teppich bedeckte den Boden, leere Takeaway-Boxen und Plastikutensilien lagen auf dem Tisch verstreut. Schwere schwarze Vorhänge waren über den Fenstern befestigt.
Trudys Stimme ging ran, munter fast singend. „Luke,“ sagte sie. „Wie lange ist es her? Eine halbe Stunde?“
„Ich rufe wegen der vermissten Reinigungskraft an.“ „Ken Byrant,“ sagte sie. „Genau. Wir haben ihn gefunden. Newsam und ich sind in seiner Wohnung. Wir haben übereinstimmende Fingerabdrücke. Er ist vor etwa acht bis zwölf Stunden gestorben. Erwürgt, wie die Wächter.“ „Okay,“ sagte sie.
„Ich will, dass du dir sein Bankkonto ansiehst. Wahrscheinlich hat ihn das Krankenhaus per Überweisung bezahlt. Fang damit an und arbeite dich von dort aus durch.“
„Mmh, ich werde dafür eine Genehmigung brauchen.“
Luke machte eine Pause. Er verstand, warum sie zögerte. Trudy war eine gute Beamtin. Sie war jung und ambitioniert. Nicht wenigen hatte es die vielversprechende Karriere gekostet, Regeln zu brechen. Aber nicht immer. Manches Mal hatte es auch zu einer unverzüglichen Beförderung geführt. Es hing alles davon ab, wessen Regeln man brach und was letztlich dabei herauskam.
„Ist Swann bei dir?“ fragte er. „Ja.“ „Dann brauchst du keine Genehmigung.“ Sie gab keine Antwort.
„Trudy?“ „Ich bin da.“ „Wir haben keine Zeit, um Genehmigungen einzuholen. Menschenleben sind in Gefahr.“ „Ist Byrant in diesem Fall ein Verdächtiger?“ „Er ist von Interesse. Und er ist sowieso tot. Wir verletzen wohl kaum seine Rechte.“ „Ist das eine Anordnung von dir, Luke?“ „Das ist eine direkte Anweisung,“ sagte er. „Ich übernehme die Verantwortung. Wenn du so willst, teile ich dir hiermit mit, dass dein Job von der Befolgung dieser Anordnung abhängt. Also tu, was ich dir sage oder ich muss ein Disziplinarverfahren einleiten. Verstanden?“
Sie klang gereizt, fast wie ein Kind. „In Ordnung.“
„Gut. Wenn du Zugang zu seinem Konto hast, schau nach etwas, das aus der Reihe fällt. Geld, das dort nicht hingehört. Größere Einzahlungen oder Beträge, die abgehoben wurden. Elektronische Überweisungen. Wenn er ein Sparkonto hat oder andere Anlagen, die mit dem Konto in Verbindung stehen, überprüfe die auch. Wir sprechen hier von einem Ex-Häftling auf Bewährung. Er dürfte nicht allzu viel Geld haben. Wenn er doch welches hat, dann will ich wissen, wo es herkommt.“
„Okay, Luke.“ Er zögerte. „Wie läuft es mit den Nummernschildern?“ „Wir arbeiten so schnell wir können,“ sagte sie. „Wir haben Zugang zu Nachtaufnahmen der Fifth Avenue und der sechsundneunzigsten Straße sowie der Fifth Avenue und der vierundneunzigsten Straße und ein paar anderen in der Nachbarschaft. Wir verfolgen 198 Fahrzeuge, 46 davon mit hoher Priorität. Ich sollte in circa fünfzehn Minuten einen ersten Bericht aus den Zentralen reinbekommen.“
Luke blickte auf seine Uhr. Es wurde eng. „Okay. Gute Arbeit. Wir werden so schnell wie möglich runterkommen.“
„Luke?“ „Ja.“ „Die Story ist in allen Nachrichten. Es gibt drei Liveübertragungen. Alle bringen es als die Nachricht der Stunde.“ Er nickte. „Verstanden.“ Sie fuhr fort. „Der Bürgermeister hat eine Ankündigung für 6 Uhr angesetzt. Es klingt so, als würde er allen raten zu Hause zu bleiben.“ „Allen?“
„Er will, dass alles Personal, das nicht unbedingt notwendig ist, Manhattan fern bleibt. Alle Büroangestellten. Das ganze Reinigungspersonal und alle Verkäufer. Alle Schulkinder und Lehrer. Er wird vorschlagen, dass sich fünf Millionen Leute einen Tag Auszeit nehmen.“
Luke presste eine Hand an seinen Mund. Er atmete einmal tief durch. „Das sollte viel für die Kampfmoral tun,“ sagte er. „Wenn in New York alle zu Hause bleiben, schlagen sie wahrscheinlich einfach in Philadelphia zu.“
Kapitel 8
5.45 Uhr
Baltimore, Maryland – Südlich von Fort McHenry in einem Tunnel
Eldrick stand etwa zehn Meter abseits des Lieferwagens. Er hatte sich erneut übergeben. Trockenes Würgen und Blut. Das Blut beunruhigte ihn. Ihm war immer noch schwindlig, das Fieber und die Hitze waren noch da, aber da nichts mehr in seinem Magen war, hatte die Übelkeit fast aufgehört. Das Beste war, dass er endlich den Wagen verlassen hatte.
Irgendwo über dem trüben Horizont gewann der Himmel an Helligkeit, ein blass krankes Gelb. Hier unten war es noch dunkel. Sie standen am finsteren Ufer eines einsamen Parkplatzes. Eine Highway-Überführung ragte zwanzig Stockwerke über ihren Köpfen in die Höhe. In der Nähe war ein verlassenes Industriegebäude aus Backstein mit zwei Schornsteinen. Die schwarzen Löcher in den Fenstern sahen aus wie tote Augen. Das Gebäude war von Stacheldraht eingezäunt. Schilder wiesen im Zehnmeter-Abstand darauf hin, dem Gebäude fernzubleiben. Es gab ein sichtbares Loch im Zaun. Das Gelände um