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Koste Es Was Es Wolle . Джек Марс
Читать онлайн.Название Koste Es Was Es Wolle
Год выпуска 0
isbn 9781632916204
Автор произведения Джек Марс
Серия Ein Luke Stone Thriller
Издательство Lukeman Literary Management Ltd
„Also weißt du, auf wen das Konto läuft, das die Überweisungen getätigt hat.“ „Ganz genau.“ „Okay, Swann,“ sagte Luke. „Ich habe es kapiert. Du bist sehr intelligent. Jetzt komm zum Punkt.“ Swann fuchtelte vor den Computerbildschirmen herum. „Byrant selbst führte das Konto, von dem aus die Überweisungen kommen. Das ist das Konto hier auf meinem linken Bildschirm. Wie du sehen kannst, beläuft sich das Saldo derzeit auf 209.000 Dollar. Er hat hier und dort kleinere Beträge vom Nummernkonto auf sein Girokonto verschoben, wahrscheinlich um persönliche Besorgungen davon zu machen. Und wenn wir ein paar Monate zurückscrollen dann können wir sehen, dass Byrants Offshore-Konto am dritten März mit einem Anfangsbetrag von 250.000 Dollar eröffnet wurde, überwiesen von einem anderen Royal Heritage Konto, dem auf dem rechten Monitor.“
Luke schaute zu dem Konto auf der rechten Seite. Mehr als vierundvierzig Millionen Dollar waren dort verbucht. „Da hat sich Byrant wohl auf ein Tauschgeschäft eingelassen,“ sagte er. „Genau,“ sagte Swann. „Wer ist es?“
„Es handelt sich um diesen Mann.“ Auf dem Bildschirm tauchte ein Personalausweis auf. Er zeigte einen Mann mittleren Alters mit dunklen sich ins Weiße entfärbenden Haaren. „Das ist Ali Nassar. Siebenundfünfzig Jahre alt. Iraner. In Teheran in eine einflussreiche und wohlhabende Familie geboren. Hat erst an der London School of Economics studiert, dann an der Harvard Law School. Zurück in der Heimat hat er einen weiteren Jura-Abschluss an der Universität von Teheran gemacht. Folglich kann er sowohl in den USA als auch in Iran als Rechtsanwalt praktizieren. Er hatte den Großteil seiner Karriere mit internationalen Handelsvereinbarungen zu tun. Er lebt hier in New York und ist momentan iranischer Diplomat bei den Vereinten Nationen. Er hat volle diplomatische Immunität.“
Luke strich sich über das Kinn. Er konnte dort die kurzen Stoppeln spüren. Er fing an müde zu werden. „Nur um das noch einmal klarzustellen. Nassar hat Byrant bezahlt, vermutlich um Zugang zum Krankenhaus zu bekommen und um an Informationen über Sicherheitsmaßnahmen und wie man sie umgeht zu gelangen.“
„Wahrscheinlich war es so, ja.“
„Also führt er höchstwahrscheinlich eine Terrorzelle hier in New York an und fungierte bei dem Diebstahl des hochgefährlichen Materials und dem Mord von vier Menschen als Komplize und die Krönung ist, dass er unter amerikanischem Recht strafrechtlich nicht verfolgt werden kann.“
„So sieht es aus.“
„Okay. Du bist bereits in seinem Konto, richtig? Lass uns nachsehen, wohin er sonst noch Geld überwiesen hat.“
„Dafür werde ich ein bisschen Zeit brauchen.“ „In Ordnung. Ich muss kurz etwas erledigen.“ Luke blickte zu Ed Newsam. Newsams Gesicht war steinhart, seine Augen flach und leer. „Sag mal Ed, hast du Lust mit mir Herrn Ali Nassar einen kleinen Besuch abzustatten?“ Newsam lächelte, konnte die Finsternis seines Gesichts aber auch jetzt nicht überlisten. „Hört sich gut an.“
Kapitel 10
6.20 Uhr
Kongress Wellness Center – Washington, DC
Es war nicht gerade einfach zu finden.
Jeremy Spencer stand vor mehreren verschlossenen Stahltüren in einem Untergeschoss des Rayburn House Bürogebäudes.
Die Türen lagen versteckt in einer Ecke des Parkgebäudes im Untergeschoss. Nur wenige wussten, dass es überhaupt existierte. Noch wenigere wussten, wo es lag. Er kam sich seltsam vor, als er trotzdem an eine der Türen klopfte.
Die Tür summte. Er stieß sie auf und spürte wie sich ein Gefühl altvertrauter Unsicherheit in seinem Magen ausbreitete. Er wusste, dass dieses Fitnessstudio nur Mitglieder des amerikanischen Kongresses vorbehalten war. Dennoch war er trotz dieses verstaubten Protokolls eingeladen worden.
Heute war der wichtigste Tag in seinem jungen Leben. Er lebte seit drei Jahren in Washington und nun ging es endlich bergauf.
Noch vor sieben Jahren war er ein Landei aus dem Norden New Yorks gewesen, das in einer Wohnwagensiedlung lebte. Dann hatte er ein Vollzeitstipendium für die staatliche New Yorker Universität Binghamton bekommen. Doch anstatt abzuschalten und die Freikarte zu genießen, wurde er Präsident der Kampus-Republikaner und Kommentator der Universitätszeitung. Schon bald postete er für Breitbart und Drudge. Nur kurze Zeit darauf wurde er Sonderberichterstatter für das Kapitol.
Das Fitnessstudio war nichts Besonderes. Es gab ein paar Kardiotrainer, Spiegel und einige Hanteln auf einer Ablage. Ein alter Mann in Trainingshose und T-Shirt trug Kopfhörer und lief auf dem Laufband. Jeremy betrat die ruhige Umkleidekabine. Er bog um die Ecke und vor ihm stand der Mann, für den er gekommen war.
Der Mann war groß, Mitte fünfzig und hatte silbernes Haar. Er stand vor einem geöffneten Schließfach, sodass Jeremy ihn im Profil sehen konnte. Sein Rücken war gerade und sein großer Kiefer stand etwas nach vorne. Er trug ein T-Shirt und eine kurze Hose, beides war schweißnass. Seine Schultern, Arme, Beine und Brust, alles war durchtrainiert und definiert. Er sah wie ein Anführer aus.
Der Mann hieß William Ryan, er war Abgeordneter von North Carolina in seiner neunten Amtszeit und zudem Sprecher des Repräsentantenhauses. Jeremy wusste alles über ihn. Er kam aus einer alten wohlhabenden Familie. Ihnen hatten schon vor der Revolution Tabakplantagen gehört. Sein Ur-Ur-Großvater war Senator in der Zeit während und nach dem Sezessionskrieg gewesen. Er hatte als Jahrgangserster seinen Abschluss an der Militärhochschule von South Caroline erworben. Er war charmant und großzügig und er trat mit einem Selbstvertrauen und einer Selbstverständlichkeit auf, dass nur wenige in seiner Partei sich gegen ihn gestellt hätten.
„Herr Abgeordneter, Sir?“
Ryan drehte sich um, sah Jeremy dort stehen und setzte ein strahlendes Lächeln auf. Sein T-Shirt war dunkelblau, mit roten und weißen Lettern. STOLZER AMERIKANER prangte darauf. Er hielt ihm seine Hand entgegen. „Verzeihen Sie“, sagte er. „Ich bin noch etwas durchgeschwitzt.“
„Kein Problem, Sir.“
„Okay“, sagte Ryan. „Genug mit dem formalen Sir. Privat kannst du mich Bill nennen. Wenn sich das seltsam anfühlt, kannst du auch bei meiner offiziellen Bezeichnung bleiben. Aber ich will, dass du etwas weißt. Ich habe nach dir im Speziellen gebeten und ich werde dir exklusiv diese Informationen geben. Spätnachmittags werde ich vielleicht eine Pressekonferenz geben. Darüber bin ich mir noch nicht ganz klar. Bis dahin, also im Prinzip den Großteil des Tages, werden meine Gedanken zu der Krise dir vorbehalten sein. Wie fühlt sich das an?“
„Großartig“, sagte Jeremy. „Das ist eine Ehre. Aber warum ich?“
Ryan dämpfte seine Stimme. „Du bist ein guter Kerl. Ich verfolge schon eine Weile deine Artikel. Und ich will dir einen Rat geben. Unter uns gesagt: Nach dem heutigen Tag wirst du kein Kampfhund mehr sein, sondern ein anerkannter Journalist. Ich will, dass du von morgen an Wort für Wort das druckst, was ich vorhabe zu sagen, allerdings etwas, wie soll ich sagen… nuancierter. Newsmax ist eine großartige Sache, aber in spätestens einem Jahr sehe ich dich bei der Washington Post. Wir brauchen dich dort, deshalb wird es genau so kommen. Aber zuerst müssen die Leute sehen, dass du dich zu einem gemäßigten Mainstream Reporter entwickelt hast. Ob das tatsächlich der Fall ist, spielt keine Rolle. Es muss nur so wirken. Weißt du, wovon ich spreche?“
„Ich denke schon“, sagte Jeremy. Das Blut rauschte in seinen Ohren. Diese Worte waren ebenso aufregend wie erschreckend.
„Wir alle brauchen Vitamin B“, sagte der Sprecher des Repräsentantenhauses. „Auch ich. Also lass uns loslegen.“
Jeremy holte sein Handy heraus. „Aufnahme läuft. Sir, haben Sie von dem ungeheuren Diebstahl radioaktiven Materials heute Nacht in New York City gehört?“
„Das habe ich“, sagte Ryan. „So wie alle Amerikaner mache ich