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Produkt der Teilbedeutungen der Morpheme. Morphologisch-semantisch motiviert sind die Wörter, deren Bedeutung in der Bedeutung der Morpheme bzw. des wortbildenden Modells begründet ist (Erdbeere (motiviert durch das Ort), Blaubeere (motiviert durch die Farbe).

      3. Semantische Motivation: Das Merkmal eines Gegenstandes wird auf einen anderen Gegenstand übertragen. Diese Bedeutung nennt man übertragene Bedeutung und man spricht in diesem Fall von der sekundären Nomination. Das Wort wird übertragen. Es handelt sich meist um metaphorische oder metonymische Übertragungen; Semantisch motiviert sind übertragene Bedeutungsvarianten eines polysemen Wortes. Sie sind motiviert durch die direkte Bedeutung, durch das Bild, das dabei entsteht.

      4. Etymologische Motivation ist vorhanden, wenn das Benennungsmotiv nur mit Hilfe der Sprachgeschichte festzustellen ist.

      Wortbedeutungen können auf Grund verschiedener Kriterien klassifiziert werden. Zurzeit gibt es verschiedene Typen der Wortbedeutung.

      1. Hauptbedeutungen Nebenbedeutungen (nach dem kommunikativen Wert). Hauptbedeutungen sind solche Bedeutungen, die bei isolierter Nennung des Wortes als erste im Bewusstsein des Hörers auftauchen. Sie sind gesellschaftlich besonders wichtig und bilden den Kern der semantischen Struktur des Wortes. Die Nebenbedeutungen gruppieren sich um diesen Kern.

      2. Grundbedeutungen abgeleitete Bedeutungen (nach der Herkunft oder Motivation). Grundbedeutungen bilden die Basis für die Entstehung abgeleiteter Bedeutungen. In der Regel fällt die Hauptbedeutung mit der Grundbedeutung zusammen. Sie sind aber nicht gleichzusetzen, denn die Grundbedeutung kann sich zur Nebenbedeutung entwickeln.

      3. Direkte Bedeutung übertragene Bedeutung (nach dem Charakter der gegenständlichen Bezogenheit). Direkte Bedeutungen entstehen als Resultat der primären Nomination, sie beziehen sich unmittelbar auf bezeichnete Gegenstände und Erscheinungen. Übertragene Bedeutungen aber entstehen als Resultat der sekundären Nomination, d. h. der Übertragung der Namensbezeichnung von einem Gegenstand auf den anderen (metaphorische oder metonymische Übertragung).

      4. Stilistisch neutrale Bedeutungen stilistisch gefärbte Bedeutungen (nach den stilistischen Besonderheiten bzw. nach der kommunikativen Funktion).

      5. Freie Bedeutungen gebundene Bedeutungen (nach der Valenz). Freie Bedeutungen sind minimal von Aktanten des Wortes abhängig im Unterschied zu gebundenen Bedeutungen (syntaktisch gebundene Bedeutungen und phraseologisch gebundene Bedeutung). Die syntaktisch gebundene Bedeutung realisiert das Wort nur in einer bestimmten syntaktischen Funktion. Eine phraseologisch gebundene Bedeutung wird in einem Phraseologismus realisiert.

      Unter Polysemie oder Mehrdeutigkeit versteht man die Fähigkeit des Wortes mehrere mit einander verbundene Bedeutungen zu besitzen und dem entsprechend verschiedene Gegenstände zu bezeichnen. Die Polysemie ist eine weit verbreitete Erscheinung in verschiedenen Sprachen, die meisten Wörter einer Sprache sind vieldeutig. Die Polysemie gehört zu den Grundtatsachen der Sprache. Sie entsteht:

      a) durch Bedeutungsextension, d. h. ein Lexem wird auf weitere Denotate angewandt – sein Bedeutungsumfang erweitert sich;

      b) durch Bedeutungsdifferenzierung, d.h. die Bedeutungen gliedern sich weiter auf. Reguläre Mehrdeutigkeit ergibt sich bei metaphorischen und metonymischen Verschiebungen der Bedeutung.

      Die häufigste Ursache der Polysemie ist die Verwendung eines Lexems für Objekte, die bisher nicht durch dessen Bedeutungsextension erfasst wurden. Ein Lexem tritt in neue Kontexte, in neue Umgebungen. So entstehen neue Sememe durch metonymische Verschiebungen und metaphorische Übertragungen. Das Wort ist damit polysem geworden. Die Polysemie entsteht auch dann, wenn ein bereits veraltetes Wort wieder in den lebendigen Sprachgebrauch übernommen wird und sich eine neue Bedeutung herausbildet.

      Die Polysemie muss man von der Homonymie unterscheiden. Homonyme sind Wörter mit gleichem Lautköper und verschiedenen Bedeutungen, zwischen denen kein Zusammenhang besteht. Es gibt zwei Hauptwege der Bildung von Homonymen:

      1) der Zerfall der Polysemie d. h. der Abbruch der Verbindung zwischen lexikalisch-semantischen Varianten eines Wortes führte zur Entstehung einer großen Anzahl von Homonymen;

      2) die zufällige Übereinstimmung des Lautkomplexes verschiedener Wörter oder ihrer Formen, Homonyme können infolge phonetischer Prozesse entstehen, wenn die Wörter verschiedenen Ursprungs infolge des Lautwandels zufällig gleichlauten.

      Zum Auseinanderhalten der Homonyme dienen folgende Mittel:

      a) die Gabelung der Pluralbildung;

      b) die Gabelung des grammatischen Geschlechts;

      c) die Gabelung des grammatischen Geschlechts und der Pluralbildung;

      d) die Wortbildung ist auch ein Mittel zur Differenzierung der Homonyme.

      Die Homonymie führt oft zum Wortschwund. Eines der homonymen Wörter wird durch Synonyme ersetzt. Man unterscheidet folgende Arten von Homonymen:

      1) homophone – sind Wörter, die gleiche lautliche Formen haben, aber verschiedene Bedeutengen;

      2) homographen – sind Wörter, die gleich geschrieben werden, aber verschiedene Bedeutengen haben;

      3) homoformen – sind Wörter, bei denen die Wortformen zufällig ubereinstimmen.

      Vorlesung 4. Die Bedeutungsbeziehungen im lexikalisch-semantischen System

      Das lexikalisch-semantische System ist ein offenes System, d.h. ein Ganzes, das aus Elementen besteht, die miteinander aufgrund ihrer Bedeutungen durch Beziehungen verschiedener Art verbunden sind. In der modernen Sprachwissenschaft spricht man vom systemhaften Charakter der Lexik. Man klassifiziert die systemhaften Beziehungen in paradigmatische und syntagmatische.

      Paradigmatische Beziehungen definiert man als Beziehungen der Einheiten, die durch die Relation der Opposition verbunden sind. Paradigmatische Beziehungen stellen die Beziehungen zwischen solchen Einheiten dar, die in einem und demselben Kontext auftreten können und sich in diesem Kontext gegenseitig bestimmen oder ausschließen. Paradigmatische Bedeutungsbeziehungen sind solche Beziehungen zwischen Lexemen im System, die die gleiche Stelle in der Redekette einnehmen können und gleichzeitig einander ausschließen. Sie regeln die Auswahl der Lexeme in der Kommunikation. Ausschlaggebend ist dabei die Gesamtheit der Merkmale, die eine lexikalische Einheit charakterisieren – historische, geographische, soziale, emotionalexpressive, funktional-stilistische und normativ-stilistische Merkmale. Bei vieldeutigen Lexemen gehören die einzelnen lexikalisch-semantischen Varianten verschiedenen paradigmatischen Gruppen an.

      Man unterscheidet folgende Arten der paradigmatischen Bedeutungsbeziehungen:

      1) Beziehung der Bedeutungsgleichheit (Identität). Durch diese Beziehung sind vollständige Synonyme verbunden;

      2) Beziehung der Bedeutungsähnlichkeit (Synonymie im engeren Sinne). Durch diese Beziehung sind Teilsynonyme verbunden;

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