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      Okelly,

      Mortimers Freund

      Drugeon Drury,

      zweiter Hüter der Maria

      Melvil,

      ihr Haushofmeister

      Burgoyn,

      ihr Arzt

      Hanna Kennedy,

      ihre Amme

      Margareta Kurl,

      ihre Kammerfrau

      Sheriff

      der Grafschaft

      Offizier der Leibwache

      Französische und englische Herren

      Trabanten

      Hofdiener

      der Königin von England

      Diener und Dienerinnen

      der Königin von Schottland

      Erster Aufzug

      Im Schloß zu Fotheringhay. – Ein Zimmer.

      Erster Auftritt

      Hanna Kennedy, Amme der Königin von Schottland, in heftigem Streit mit Paulet, der im Begriff ist, einen Schrank zu öffnen. Drugeon Drury, sein Gehilfe, mit Brecheisen.

      Kennedy.

      Was macht Ihr, Sir? Welch neue Dreistigkeit!

      Zurück von diesem Schrank!

      Paulet.

      Wo kam der Schmuck her?

      Vom obern Stock ward er herabgeworfen,

      Der Gärtner hat bestochen werden sollen

      Mit diesem Schmuck – Fluch über Weiberlist!

      Trotz meiner Aufsicht, meinem scharfen Suchen

      Noch Kostbarkeiten, noch geheime Schätze!

      (Sich über den Schrank machend.)

      Wo das gesteckt hat, liegt noch mehr!

      Kennedy.

      Zurück, Verwegener!

      Hier liegen die Geheimnisse der Lady.

      Paulet.

      Die eben such ich.

      (Schriften hervorziehend.)

      Kennedy.

      Unbedeutende

      Papiere, bloße Übungen der Feder,

      Des Kerkers traur’ge Weile zu verkürzen.

      Paulet.

      In müß’ger Weile schafft der böse Geist.

      Kennedy.

      Es sind französische Schriften.

      Paulet.

      Desto schlimmer!

      Die Sprache redet Englands Feind.

      Kennedy.

      Konzepte

      Von Briefen an die Königin von England.

      Paulet.

      Die überlief’r ich – Sieh! Was schimmert hier?

      (Er hat einen geheimen Ressort geöffnet und zieht aus einem verborgenen Fach Geschmeide hervor.)

      Ein königliches Stirnband, reich an Steinen,

      Durchzogen mit den Lilien von Frankreich!

      (Er gibt es seinem Begleiter.)

      Verwahrt’s, Drury. Legt’s zu dem übrigen!

      (Drury geht ab.)

      Kennedy.

      O schimpfliche Gewalt, die wir erleiden!

      Paulet.

      Solang sie noch besitzt, kann sie noch schaden,

      Denn alles wird Gewehr in ihrer Hand.

      Kennedy.

      Seid gütig, Sir. Nehmt nicht den letzten Schmuck

      Aus unserem Leben weg! Die jammervolle

      Erfreut der Anblick alter Herrlichkeit,

      Denn alles andere habt Ihr uns entrissen.

      Paulet.

      Es liegt in guter Hand. Gewissenhaft

      Wird es zu seiner Zeit zurückgegeben!

      Kennedy.

      Wer sieht es diesen kahlen Wänden an,

      Daß eine Königin hier wohnt? Wo ist

      Die Himmeldecke über ihrem Sitz?

      Muß sie den zärtlich weichgewöhnten Fuß

      Nicht auf gemeinen rauhen Boden setzen?

      Mit groben Zinn – die schlechtste Edelfrau

      Würd’ es verschmähn – bedient man ihre Tafel.

      Paulet.

      So speiste sie zu Sterlyn ihren Gatten,

      Da sie aus Gold mit ihrem Buhlen trank.

      Kennedy.

      Sogar des Spiegels kleine Notdurft mangelt.

      Paulet.

      Solang sie noch ihr eitles Bild beschaut,

      Hört sie nicht auf, zu hoffen und zu wagen.

      Kennedy.

      An Büchern fehlt’s, den Geist zu unterhalten

      Paulet.

      Die Bibel ließ man ihr, das Herz zu bessern.

      Kennedy.

      Selbst ihre Laute ward ihr weggenommen.

      Paulet.

      Weil sie verbuhlte Lieder drauf gespielt.

      Kennedy.

      Ist das ein Schicksal für die Weicherzogne,

      Die in der Wiege Königin schon war,

      Am üpp’gen Hof der Mediceerin

      In jeder Freuden Fülle aufgewachsen!

      Es sei genug, daß man die Macht ihr nahm,

      Muß man die armen Flitter ihr mißgönnen?

      In großes Unglück lehrt ein edles Herz

      Sich endlich finden, aber wehe tut’s,

      Des Lebens kleine Zierden zu entbehren.

      Paulet.

      Sie wenden nur das Herz dem Eiteln zu,

      Das in sich gehen und bereuen soll.

      Ein üppig lastervolles Leben büßt

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