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      Dillmar Bardim

      Amüsante Kurzgeschichten 3

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1. Eine übersinnliche Begegnung

       2. Mobbing im Musikverein

       3. Die kleinen Wunder des Alltags

       4. Eine große Enttäuschung

       5. Die Überraschung

       6. Geträumt in der Toskana

       7. Der Urlaub meines Lebens

       Impressum neobooks

      1. Eine übersinnliche Begegnung

      Es ist schon fünf Uhr durch. Nervös guckte ich auf die große Anzeige neben der Bürotür, als ausgerecht jetzt auch noch mein Chef mit einen Stapel Akten unterm Arm rein kommt und mir aufträgt, diese Unterlagen unbedingt heute noch ein zu sortieren.

      Das langt mir nie, muss das jetzt auch noch sein? Innerlich bebe ich vor Wut. Der ganze Tag war irgendwie schon komisch. Es ist einer der berühmten Tage wo man gerne sagt, - Wäre ich nur lieber daheim geblieben -.

      Jetzt aber los, schiebe ich mich extra noch an. Kurz nach 18 Uhr. Vielleicht reicht es mir ja doch noch, versuchte ich mich zu beruhigen. Ich wollte nämlich heute Abend unbedingt meine Oma besuchen. Ein inneres Gefühl sagte mir, dass mein Besuch schon längst überfällig war. Ich hatte sie in der letzten Zeit immer seltener besucht. Der letzte lag nun auch schon wieder sicherlich mehr als fünf Monate zurück, obwohl sie meine Lieblingsoma war. Aber wie es halt so ist, vor lauter Arbeit kommt manches anderes zu kurz.

      Heute lasse ich mir das aber nicht nehmen. Acht Uhr war abgemacht, das schaffe ich noch. Mit diesem Vorsatz brause ich aus der Tiefgarage unseres Bürogebäudes. Die Sonne steht schon ganz tief, und bald wird es wohl auch dunkel werden.

      Ich gebe Gas. Als ich aus der Stadt raus fahre, ist mir alles fremd. Die haben hier wohl eine neue Umgehungsstraße gebaut. Wo fahre ich jetzt lang?

      Hier kenne ich mich ja gar nicht mehr aus. Unsicherheit breitet sich in mir aus.

      Na prima, es passt schon wieder alles bestens zusammen schimpfte ich ärgerlich.

      Plötzlich kommt eine Weggabelung aber ohne Schilder. Toll. Was nun, links oder rechts? Ich bin verzweifelt und den Tränen nah. Alles hat sich heute gegen mich verschworen. Am liebsten würde ich wieder umkehren. Aber ich war mir nicht sicher, ob ich den Rückweg in meinem Zustand auch wieder finden würde.

      Erschöpft legte ich meinen Kopf auf Lenkrad. Mir ist schwindelig und fasst schon schwarz vor Augen. In meiner Brust pocht es heftig, und meine Gedanken kreisen um die Weggabelung.

      Plötzlich sehe ich, wie verschwommen, die Umrisse einer dunklen Gestalt in einem hellen Licht. Erst dachte ich sie hätte das Gesicht meiner verstorbenen Mutter, aber das kann ja nicht sein. Ich halluziniere wohl? Dann war die Gestalt auch schon wieder verschwunden. Ich glaubte noch das Wort -rechts- zu hören, und eine entsprechende Gestik dazu zu erkennen.

      Wie benommen schüttele ich mich. Hää, was war das jetzt eben?

      Was soll’s. Ich lege den Gang ein und nehme dann die rechte Straße. Nach dem ich das Tempo erhöht hatte, macht sich nun eine kleine angenehme Entspannung in mir breit. Doch nach der nächsten Biegung ist sie mit einem Schlag sofort wieder weg.

      Was ist das nun schon wieder? Blaulicht, Blinklichter, Polizei, Feuerwehr… alles ist da.

      Einer der Männer stoppte mich. „Ich glaube, sie haben soeben einen Schutzengel gehabt.“ Benommen und mit offenem Mund starre ich auf den Mann.

      „Ja, vor ein paar Minuten ist den Straßenbauern ein Brückengerüst eingebrochen. Wir wurden über Handy alarmiert. Unsere Leute sind gerade dabei die Abbiegung da vorne zu sperren.“

      Mit einem ernsten Gesicht fügte er an: „wenn Sie den linken Weg genommen hätten, wären sie vermutlich in den Abgrund gerast. Sie hatten großes Glück.“

      „Das war kein Glück. Das war mein Schutzengel“, murmele ich vor mich hin. Ich bin völlig baff. „Meine Mutter hat auf mich aufgepasst. Da bin ich mir ganz sicher.“ sage ich laut zu mir selber. Dann schaue ich hinauf in den Abendhimmel und sehe einen großen hellen Stern blinzeln.

      „Oma, bist Du noch wach?“ ganz ungeduldig füge ich an: „warte bitte auf mich, ich hab dir eine unglaubliche Geschichte zu erzählen“.

      Ich stecke mein Telefon wieder ein, hole tief Luft und fahre nun endlich zu meiner Oma.

      2. Mobbing im Musikverein

      Jetzt haben die es also doch getan. Auf was für eine verwerfliche Art und Weise, wie die mit Menschen umgehen? So etwas hat nun wirklich niemand verdient. Ich bin total schockiert, und die ganze Sache hat mich sehr traurig gemacht.

      Die Musikprobe war für mich immer ein schöner Ausgleich zu meiner Arbeit gewesen, und sie hat mir auch immer wieder Kraft gegeben. Es war einfach ein schönes Gefühl, Musik zu machen.

      Aber erst der Reihe nach.

      Ein paar Leute aus dem Verein, allen voran die eine spezielle Kollegin,

      versuchten immer wieder Sven, unseren musikalischen Leiter, zu untergraben.

      Sie haben ihn geschnitten, ausgrenzt und kritisiert wo es nur ging. Obwohl er ein sehr guter Musiker war. Sven hat psychische Probleme, und war deswegen auch schon mehrmals in Behandlung. Aber ich finde das ist erst recht kein Grund, so mit jemand umzugehen. Jedenfalls, gegipfelt hat es sich, als man ihn einfach abschob. Und das kam so: Die Vorstandschaft erklärte Sven, dass man ihm eine Unterstützung zur Seite stellen wolle. Er war damit einverstanden.

      Bei der nächsten Probe stellte man dann die „Unterstützung“ gleich als neuen musikalischen Leiter vor. Sven hatte es den Boden unter den Füßen weggezogen.

      Ich habe mich oft mit ihm unterhalten, und auch ihn und seine Probleme immer verstanden. Vielleicht hat man es deshalb dann auch noch auf mich abgesehen. Ich musste wohl auch gehen. Schon seit längerem hat eben die eine Kollegin mich immer mit mehr oder weniger kleineren Spitzen versucht zu drangsalieren.

      Erst ist es mir gar nicht aufgefallen. Es war irgendwie immer ein langsamer, leiser, schleichender und auf nicht greifbare Art und Weise ein Prozess der ablief, um mich zu schikanieren. Leichte Fußtritte und stilles Kopfschütteln während des Musizierens waren noch das Harmloseste. Bald fühlte ich mich beim Spielen immer unsicherer. In vielen Proben hat sie mich oft mit Nichtbeachtung bestraft. Beim Nachfragen, wenn es um spezielle Noten oder Takte ging, hat sie mir einfach keine Antwort gegeben, oder sich von mir weggedreht. Sie tat so, als ob sie es nicht gehört hätte. Zum Schluss gab sie mir mit ihrem Handrücken einen Schlag auf die Schulter: „Du spielst falsch.“ Dabei hat es zuvor geheißen, ich solle so spielen. Ihr ungerechter Vorwurf traf mich bis ins Mark.

      Seit dieser Probe bin ich dann nicht mehr hingegangen. Die Freude,

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