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aber bleiben Glaube, Liebe, Hoffnung. Diese Drei, aber die Liebe ist die größte unter ihnen! (1. Korinther, 13,13)

      - Sehnsucht

      Selig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen! (Matthäus, 5,8)

      - Lauterkeit

      Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! (Matthäus, 7,1)

      - Toleranz

      Lasst euch nicht irreführen. Denn was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten! (Galater, 6,7)

      - Vertrauen

      Was ihr getan habt an einem meiner geringsten Brüder, das habt ihr auch mir getan! (Matthäus, 25,45)

      - Verantwortlichkeit

      Gott lässt seine Sonne aufgehen über Gerechte und Ungerechte! (Matthäus, 5,45)

      - Freigebigkeit

      In der Liebe seid einander herzlich zugetan, ein jeder schätze den anderen an Ehre höher ein als sich selbst! (Römer, 12,10)

      - Achtung

      Einer trage des Anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen! (Galater, 6,2)

      - Verbundenheit

      Alles aber, was nicht aus Überzeugung geschieht, ist Sünde! (Römer, 14,23)

      - Wahrhaftigkeit

      Seid nicht saumselig im Eifer, seid glühenden Geistes, dient dem Herrn! (Römer, 12,11)

      - Leidenschaft

      Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus! (Philipper, 4,13)

      - Furchtlosigkeit

      Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Herrschaften, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Mächte, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn! (Römer, 8,38)

      - Treue

      Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! (Jesaja, 43,1)

      - Unverzichtbarkeit

      Wer überwindet soll mit weißen Kleidern angetan werden, und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, und ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln! (Offenbarung, 3,5)

      - Seligkeit

      Denn alle Kreatur Gottes ist gut, und nichts ist verwerflich, das mit Danksagung empfangen wird! (1. Timotheus, 4,4)

      - Dankbarkeit

      Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen! (Matthäus, 18,3)

      - Entdeckungsdrang

      B. Die resultierenden Lebensgrundhaltungen

      Was ist eigentlich eine Lebensgrundhaltung?

      Eine Lebensgrundhaltung lässt sich definieren als das innere Zusammenspiel aller Wahrnehmungskräfte des Menschen. Sie ist eine Art affektive Grundgestimmtheit im Menschen, die sich auf all seine geistigen und emotionalen Kräfte erstreckt (vgl. Joseph Ratzinger in „Jesus von Nazareth“).

      Sie zielt somit auf die Ganzheit des Menschen und ist eine Art Landkarte von der Welt und vom Dasein, ausgestattet mit einem Koordinaten- und Navigationssystem.

      Eine Lebensgrundhaltung entfaltet sich auf allen Ebenen des menschlichen Lebens und zieht in ihrer Gesamtheit sowohl ein bestimmtes Menschenbild als auch ein bestimmtes Lebensgefühl nach sich.

      Ein Zitat des römischen Philosophen Marc Aurel lautet: „Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an.“ Man könnte ergänzen:

      „Auf die Dauer der Zeit nehmen die Gedanken die Farbe der Lebensgrundhaltungen an.“

      Alle folgenden beschriebenen Lebensgrundhaltungen gründen auf einem zentralen biblischen Paradigma und sind im Lichte dieses Paradigmas zu verstehen. Dieses Paradigma findet seinen Ausdruck vor allem in den Seligpreisungen der Bergpredigt.

      Es bedeutet, dass das Zentrum des eigenen Lebens nicht das eigene Ich ist, sondern Gott und die eigene Verbundenheit zu Gott. Es bedeutet, dass man zwar zum ewigen Leben bestimmt ist, aber nicht aus sich selbst heraus, sondern aus der Beziehung zu Gott heraus. Solange das Ich das Zentrum des Lebens ist, sucht man immer nur das Eigene, das eigene Lob, den eigenen Erfolg, die eigene Erfüllung, die eigene Gerechtigkeit und sogar die eigene Herrlichkeit. Die kann es aber nicht geben und wird sich auch in Zukunft nicht herstellen lassen! Denn das, was am Menschen von Grund auf gut ist und auf Ewigkeit hin angelegt, ist seine Gottesebenbildlichkeit. Und diese zielt nicht auf das eigene Ich, sondern auf die Verbundenheit zu Gott und zur Wahrheit.

      So ist das Ziel meines Lebens nicht die eigene Herrlichkeit, sondern meine Teilhabe an der Herrlichkeit Gottes, der Sinn des Glaubens nicht die eigene Gerechtigkeit, sondern mein Anteil an der Gerechtigkeit Gottes. Dieser Anteil aber ist höchst individuell und kann nur durch meine Person bewirkt werden. Es ist mein Anteil, hervorgerufen durch meine persönliche Verbundenheit zu Gott. Ihn zu gestalten und möglichst wahrhaftig zu machen, ist Aufgabe der Lebensgrundhaltungen und des Lebens überhaupt.

      Grundhaltungen:

      Haltungen gegenüber mir selbst und anderen Personen

      1) Identität – Individualität – Wahrhaftigkeit

      Dieser Grundhaltungskomplex nimmt seinen Ausgangspunkt in der Wertschätzung des inneren Selbst. Es geht hier aber nicht um Attribute des eigenen Selbst, nicht darum, was er sich an- und umhängt, um nach außen hin oder vor sich selbst wertvoller, schöner oder größer zu wirken (vgl. Christoph Schlingensief in „So schön wie hier kann‘s im Himmel gar nicht sein!“), sondern um den inneren Kern des eigenen Selbst. Um das, was die eigene Person im Innersten ausmacht. Dieser innere Kern ist originär und individuell. Er ist einmalig und nicht kopierbar. Selbst, wenn man eine Person klonen würde, wäre es eine ganz andere Person. Denn klonen kann man nur Bestandteile und Attribute. Nicht aber den eigentlichen Kern der Person, das, was seine Individualität ausmacht. Denn dieser Kern ist gottgegeben, es ist die Gottesebenbildlichkeit im Menschen, der Atem Gottes, der in diese Person hinein gehaucht wird und sein Wesen erst konstituiert. Und das eigentlich Großartige ist, dass diese Gottesebenbildlichkeit auch noch individuell ist und für jede Person anders. Jedes Mal ist es ein ganz anderer Atemzug Gottes, der zwar immer die gleiche Grundsubstanz in sich trägt, aber dennoch von jedem anderen Atemzug zu unterscheiden ist. Diese individuelle Gottesebenbildlichkeit macht den Menschen originär, das heißt für alle Zeit einmalig und nicht ersetzbar. Zumindest nicht ersetzbar für Gott und für das ewige Dasein. Und das ist es, worum es bei der Grundhaltung der Identität, Individualität und Wahrhaftigkeit im Kern geht.

      Jeder Mensch ist somit einzigartig. Ausgestattet mit einer personalen Würde als Individuum, die in dieser Form nur ihm eigen ist und seine Unverzichtbarkeit als gottgewollter Teil der ewigen Welt ausmacht. In der Bibel heißt es „Gott hat mich bei meinem Namen gerufen und mich erlöst von Anbeginn.“

      Mein Selbstbild und meine gesamte Haltung zu mir selbst sollten getragen sein von dieser Auffassung. Nur im Lichte dieser Auffassung finde ich meine wahre Identität und kann ich so etwas wie Liebe zu mir selbst entwickeln. Anderenfalls bin ich gezwungen, mich auf Attribute für das eigene Ich zu konzentrieren, darauf, mir permanent etwas umzuhängen, um mir selbst zu gefallen. Dies kann nur ein Trugschluss sein und ist von vornherein zum Scheitern verurteilt, da solche Attribute nicht von Dauer sein können, sie haben ihre Zeit und werden schon bald durch neue ersetzt. Man ist ein Getriebener und nie wirklich im Einklang mit sich selbst, da man seine eigentliche

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