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Division nimmt das 8th Virginia an „Pickett’s Charge“, dem großen konföderierten Sturmangriff am dritten Tag der Schlacht von Gettysburg, teil. Hunton ist aufgrund seiner angeschlagenen körperlichen Verfassung gezwungen, seine Männer zu Pferde in den Angriff zu führen und erleidet eine Verwundung. Für seine Tapferkeit in der Schlacht wird er zum Brigadier-General ernannt und übernimmt nach General Garnetts Tod das Kommando über General Picketts alte Virginia-Brigade. Diese führt Hunton durch die Schlacht von Cold Harbor, die Belagerung Petersburgs und General Lees letztlichen Rückzug nach Appomattox Court House, bis die Brigade schließlich am 06. April 1865, drei Tage vor der Kapitulation der Army of Northern Virginia, in der Schlacht von Sayler’s Creek umzingelt wird und die Waffen strecken muss. Hunton gerät in Gefangenschaft und verbringt vier Monate gemeinsam mit weiteren gefangenen Generälen in Fort Warren, Massachusetts. Als er im Juli 1865 zu seiner Familie und seinem zerstörten Heim zurückkehrt, beginnt er sofort mit dem Wiederaufbau seiner Existenz. Anfangs führt er seine Arbeit als Rechtsanwalt fort, wendet sich jedoch der Politik zu, als er die Interessen seines Heimatstaates bedroht sieht und dient Virginia im Laufe seines Lebens als Kongressabgeordneter und Senator.

      Auf Drängen seiner Familie beginnt Hunton mit der Niederschrift seiner Memoiren, die schließlich zum Zeitpunkt seines Todes am 11. Oktober 1908 als vollendetes Manuskript vorliegen. Sein Sohn Eppa Hunton III. sowie sein Enkel Eppa Hunton IV. erweitern den Text um einige historische und persönliche Anmerkungen und veranlassen den Druck einer Kleinauflage von 100 Exemplaren, welche lediglich für Familienmitglieder und enge Freunde bestimmt sind.

      Hunton, der niemals eine Veröffentlichung seiner Erinnerungen erwog, äußert sich offen, ehrlich und teils meinungsstark über die politischen sowie militärischen Aspekte des Krieges und gewährt Einblick „hinter die Kulissen“ der Führungsriege von General Lees Army of Northern Virginia. Seine Perspektive stellt eine wertvolle und erhellende Ergänzung zur Sichtweise der einfachen Soldaten dar und ist als solche ein faszinierendes Zeitzeugendokument.

      Florian Dexheimer

      Vorwort des Autors

      Ich muss gestehen, dass ich erst nach beträchtlichem Zögern zur Feder griff, um die folgenden Details aus meinem Leben zu Papier zu bringen. Mein Leben war seit dem frühen Tode meines Vaters von steter Anstrengung und Mühsal geprägt. Die politischen und militärischen Positionen, welche ich während des schrecklichen Bürgerkrieges bekleidete, bildeten hierbei keine Ausnahme, doch ganz gleich, welche Funktion ein unergründliches Schicksal mir zudachte, ich versuchte stets, getreu meine Pflicht zu erfüllen. Im Rückblick auf mein Leben muss ich mir eingestehen, dass meine Leistungen hinter den Grenzen des Machbaren zurückgeblieben sind und ich wäre überrascht, sollten die Erinnerungen an meine vergangenen Tage abgesehen von meinen Kindern irgendjemandes Interesse erregen. Meine Kinder waren es auch, die mich so nachdrücklich zur Niederschrift dieses Buches drängten, dass ich ihren Bitten schließlich nachkommen musste. Sie sind die liebevollsten und ergebensten Kinder, die ein Vater sich nur wünschen kann und dieses bescheidene Büchlein ist für sie und nur für sie bestimmt.

      Die Mühen und Anstrengungen meines Lebens mögen in den seit dem Ende des Krieges vergangenen Jahrzehnten einige Einzelheiten meiner Erinnerungen an jene Zeit verwischt oder gar ausgelöscht haben, doch ich hoffe, dass mein Leben dereinst Anlass geben wird, sich meiner als eines Menschen mit Integrität, Vaterlandsliebe und Ehrgefühl zu erinnern, sodass meine Kinder bei der Nennung meines Namens niemals vor Scham werden erröten müssen.

      Möge der Allmächtige sie segnen und behüten.

      Richmond, 14. Juni 1904.

      Eppa Hunton II.

      Vorwort zur erweiterten Ausgabe

      Auf das Drängen meiner Frau und meines Sohnes hin habe ich die Erinnerungen meines Vaters um einige Anmerkungen ergänzt und den Druck einer kleinen Auflage für unsere Familie und einige engere Bekannte veranlasst. Das Buch wird ihnen und ihren Nachkommen einen erleuchtenden Einblick in die Rolle meines Vaters in jenen turbulenten Jahren gewähren. Ich habe also 100 Exemplare dieses Buches drucken lassen und behalte mir sämtliche Rechte hinsichtlich seiner Verbreitung und Vervielfältigung vor. Ich hege nicht die Absicht, Exemplare an Außenstehende zu verkaufen oder zu verschenken, aber jeder Besitzer dieses Buches darf sein Exemplar selbstverständlich einem Freunde leihen, wenn dieser aufrichtiges Interesse an dessen Inhalt zeigt.

      Diese wohl reichlich restriktiven Bedingungen erlege ich mir aus folgenden Gründen auf:

      1 Im Vorwort seines Manuskriptes schrieb mein Vater, dass sein bescheidenes Büchlein „für sie und nur für sie“ (womit er seine Kinder meinte) bestimmt sei. Folglich schrieb er sehr freimütig über allerlei Belange, die für seine Familie von Interesse, jedoch nicht für die Augen einer breiten Öffentlichkeit bestimmt sind.

      2 Das Buch enthält zahlreiche Fakten und Meinungen über den Bürgerkrieg und dessen große Persönlichkeiten, die bei einem breiten Publikum womöglich nicht allenthalben auf Zustimmung oder Verständnis stoßen würden. Ich würde es sehr bedauern, mit dem bescheidenen Büchlein meines Vaters jemandes Gefühle zu verletzen oder Zank und Streit auszulösen.

      Trotz alledem fühle ich mich jedoch in der Pflicht, die Geschichte meines Vaters in dauerhafter Form für künftige Generationen zu bewahren.

      Mein Vater diktierte diese Erinnerungen im Alter von 82 Jahren, während er seinen wohlverdienten Ruhestand in unserem Heim in der 8 East Franklin Street in Richmond, Virginia verlebte.

      März 1929.

      Eppa Hunton III.

      Kapitel 01: Mein Leben vor dem Ausbruch des Krieges

      Ich wurde am 22. September des Jahres 1822 auf der zwischen New Baltimore und Thoroughfare gelegenen väterlichen Farm "Springfield" in Fauquier County, Virginia geboren. Mein Vater Eppa Hunton, gebürtig am 30. Januar 1789, war der Sohn von James Hunton und der Enkel von William Hunton, beide ebenfalls aus Fauquier County.

      Der Virginia-Zweig der Huntons kam dereinst aus England und siedelte sich um das Jahr 1700 in Lancaster County in der Kolonie Virginia an. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts verließen William Hunton und zwei seiner Brüder Lancaster County. Einer der Brüder ließ sich in Albermarle County nieder, der andere in Madison County und William machte das Anwesen "Fairview" unweit New Baltimore in Fauquier County zu seiner Heimat. Dort ehelichte er Judith Kirk und ihre kinderreiche Ehe bescherte dem County etliche neue Einwohner. "Fairview" blieb im Laufe der Generationen stets in Familienbesitz und ist heute das Heim von Williams Enkel Joseph G. Hunton, einem alten Junggesellen von 80 Jahren. Mein Großvater James Hunton war der älteste Sohn von William und Judith und lebte in dem Anwesen "The Valley" unweit von "Fairview".

      James Hunton ehelichte Hannah Logan Brown aus King George County und sie schenkte ihm vier Söhne und drei Töchter. Mein Vater Eppa war der zweitälteste Sohn. Er unterrichtete mehrere Jahre lang in einer Schule unweit der Old Broad Run Church in Fauquier County, erwarb schließlich "Springfield" und ehelichte Elizabeth Marye Brent.

      Mein Vater war ein überaus tüchtiger Geschäftsmann, gesegnet mit einer raschen Auffassungsgabe und großer Tatkraft. Er war ausgesprochen beliebt und wurde zweimal in das Abgeordnetenhaus von Virginia gewählt. Im Laufe seines Lebens brachte er es zu einigem Wohlstand und zum Zeitpunkt seines Todes besaß er drei einträgliche Plantagen: "Springfield", "Mount Hope" und eine Farm in Prince William County. Neben seinem ausgeprägten Geschäftssinn verfügte er auch über beträchtliche militärische Fähigkeiten und diente als Offizier im Krieg von 1812. (Laut den Aufzeichnungen des Generaladjutanten der U.S.-Armee diente er als 1st Lieutenant in Captain William R. Smiths Kavallerietrupp aus Fauquier County, welcher dem Kommando von Major Thomas Hunton der Virginia-Miliz angegliedert war.) Er focht bei Bladensburg und Craney Island und fungierte als Brigadeinspekteur der Virginia-Miliz. "Mount Hope" erwarb er, um ein wenig näher bei New Baltimore zu leben, da der Ort über eine vorzügliche Lehranstalt für Knaben und Mädchen verfügte. Mein Vater verstarb am

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