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      Jasmin Koch

      Dämonensaat

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1

       2

       3

       4

       5

       6

       7

       8

       9

       10

       11

       12

       13

       14

       15

       Impressum neobooks

      1

      Evangeline streckte sich genüsslich.

      Seid Monaten schlief sie nun in dem weichen Bett, dass leider noch immer im Anwesen ihres Vaters stand. Sie hatte dankend abgelehnt, bei ihm wohnen zu bleiben, da sie für sich und Naron ein eigenes Nest wünschte. Gideon hatte knurrend diese Bitte registriert und half ihr nun, ihr kleines Reich zu errichten.

      Es lag genau an der Stelle, an der sie und Naron sich geliebt hatten, bevor sie den Dämonen zerriss, der ihre Mutter auf dem Gewissen hatte. Salvarius war durch ihre Hand gestorben. Ihr neues Zuhause sollte an der Stelle stehen, am Waldrand, wo sie mit Naron gelandet war. Dort hatte sie begriffen, dass sie dies ihr Zuhause nennen könnte.

      Hier war sie zwar völlig aus der Puste gewesen, weil sie Naron auf ihrem Rücken getragen hatte, während sie über das Tal flog, doch hier fühlte sie sich wohl. Sie liebte den Wald. Die Bäume darin mit den merkwürdigen Bewohnern und die Tatsache, dass Narons Lieblingsplatz in Talon auf der Rückseite dieses kleinen Wäldchens lag, sein See; all das liebte sie.

      Dies würde wahrlich ihr kleines Reich sein.

      Naron war aber nicht da. Sie streckte die Hand nach ihm aus, missgelaunt, dass er nicht neben ihr lag. Die letzten Tage war er oft vor ihr aufgestanden.

      Er freute sich der Tatsache, dass Evie ein Leben mit ihm in seiner Heimat gewählt hatte, auch wenn dies nicht nur an ihm lag, was er wusste. Evie hatte ihren Vater, sowie viele neue wichtige Personen in ihrem Leben hier entdeckt. Die Menschwelt reizte sie nicht mehr. Außer ihre Familie, die sich versteckte von den Hexenschwestern ihres Großvaters. Sie hielt seit kurzem diesen Kontakt, zumindest zu ihrem Onkel Michael und deren Frau Veronica. Erwartungsvoll ersehnte sie das Treffen mit ihrem Großvater Mac, das in einigen Tagen stattfinden sollte.

      Das sie nun aber den besonderen Teil in Narons Leben einnahm, war er gezwungen beruflich umzudenken. Als Kopfgeldjäger hatte er in ihr seine Gefährtin entdeckt, doch als solcher wollte er nun nicht mehr fungieren. Stattdessen war er mit seinem Freund Derek in dessen Berufsparte geschlüpft. Er war nun auch der Truppe zugewiesen, die die Angelegenheiten der verschiedenen Wesen rund um die Menschenwelt verschleierten oder auslöschten.

      Evie war zwar noch nicht verarmt, jedoch wurde ihr Erspartes auf eine harte Probe gestellt. Der Bau ihres Hauses vor dem Wäldchen wurde von Gideon übernommen, doch die Einrichtung wollte sie selbst aufbringen. Und das war seit neuestem ihre liebste Aufgabe geworden. Naron machte das irre, aber er ließ ihr diese Freiheit, da er auch wusste, dass sie für ihn einen recht guten Geschmack hatte. Gideon hatte ihr schon ein Zimmer bereit gestellt, das als Lagerraum für ihre bereits erworbenen Habseligkeiten diente.

      Evie streckte sich erneut und schlang ihre Klauenfüße aus dem warmen Bett. Seit dem Kampf mit Salvarius war sie in ihrer ursprünglichen Gestalt geblieben, da sie auch seit dem nur zwei Mal in der Menschenwelt gewesen war. Dies war nun schon über drei Monate her.

      Ihre langen blutroten Haare hingen zerzaust an ihrem Rücken hinab und blieben zwischen ihren Flügelansätzen hängen. Als sie aufstand, fiel ihr Nachthemd aus Satin auf die gekrümmten Knie, während ihr Schwanz drohend darunter hervor schlug. An dessen Ende war er mit kleinen Dornen gespickt, die sie bei Gefahr aufstellte.

      Sie warf den Kopf zurück und ließ die Knochen knacken. Dann machte sie sich auf ins nebenliegende Bad um zu duschen. Wachwerden fiel ihr in letzter Zeit nicht leicht.

      Vor allem da sie Viktoria vermisste.

      Die Vampirin hatte sich mit Derek, dem Winddämonen in die Menschenwelt verzogen und war bei ihm eingezogen. Sie hatten sich die letzten Tage kaum gesehen. Dafür verbrachte sie viel Zeit mit Alana, einer Werleopardin. Diese war von einem von Salvarius Anhängern gefoltert und vergewaltigt worden. Obwohl es ein Radordämon gewesen war, blieb sie trotzdem bei den Rador in Gideons Anwesen. Sie hatte ihn gebeten, sie nicht wieder fort zu schicken, da sie sich sehr gut mit Narons Ziehmutter Plikera verstand, die ebenfalls Salvarius Trieb zum Opfer gefallen war. Die beiden verband sehr viel. Außerdem hatte Evie ein seltsames Gefühl, wenn sie daran dachte, die Leopardin allein zu lassen. Sie fühlte sich irgendwie für sie verantwortlich.

      Nachdem Evie fertig war und sich abgetrocknet hatte, ging sie zurück ins Schlafzimmer und stellte sich die Frage, was sie anziehen sollte. Ihre Kampfkleidung hing neben dem Schrank an der Wand, war aber nicht mehr von ihr angerührt worden. Stattdessen trug sie seid ewig langer Zeit normale Klamotten. Diesmal wählte sie ihr Lieblingsshirt und eine bequeme Jeans. Das Shirt war schwarz mit einem tiefen Ausschnitt, der mit feinster Spitze überzogen war. Es war schlicht und aufreizend zugleich, auch wenn sie dies nur Naron zusprach, ihre Kurven umschlingen zu dürfen. Er war nun mal ihr Gefährte.

      Als sie in die Jeans schlüpfte und versuchte den Knopf zu schließen, klopfte es sachte an die Tür, wie es nur Alana konnte. Evie warf sich aufs Bett, um den Knopf zuzudrücken und rief sie herein.

      Alana sah sie verwundert an.

      „Was machst du denn da für Verrenkungen? Das habe ich ja schon seit langem nicht mehr gesehen. Hast zugenommen, was?“ die Leopardin begann zu kichern. Evie warf ihr einen bösen Blick zu.

      „Das ist alles Narons Schuld. Seit ich hier hocke, esse ich mehr. Komme ja kaum noch dazu zu trainieren.“

      „Er ist schon wieder weg? Wieso bekommst du eigentlich nicht mit, wenn er aufsteht?“ fragte Alana interessiert.

      „Ich schlafe einfach zu tief. Ich fühle mich hier richtig wohl. So gut habe ich noch nie geschlafen.“ Gab Evie zu und schaffte es den Knopf zu schließen.

      „Ich denke, die kannst du vergessen! Dein Bauch rutscht raus.“

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