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uns nur einmal anschauen wie sie produziert werden und was für eine lange Liste an hochgradig giftigen Chemikalien sie enthalten. Nehmen wir dazu als Beispiel einfach mal das Schädlingsbekämpfungsmittel Sevin. Es ist hochtoxisch und stellte seine Gefahr für den Menschen unter Beweis, als es bei seiner Produktion ganz nebenbei zu einer der schlimmsten, menschengemachten Naturkatastrophe in Indien führte, über deren Ablauf wir bei Wikipedia lesen können: »Ab 1977 hatte der Konzern in Bhopal (Zentralindien) pro Jahr zunächst 2.500 Tonnen des Schädlingsbekämpfungsmittels Sevin produziert. Die Anlage war für eine Kapazität von 5.000 Tonnen ausgelegt. Da die Verkäufe von Sevin in Indien Anfang der 80er-Jahre aber rückläufig waren, hatte man Sparmaßnahmen zur Kostensenkung durchgeführt, wie z. B. die Einsparung von Personal, Verlängerung von Wartungsintervallen, Verwendung billiger Austauschteile aus einfachem Stahl anstelle von Edelstahl. Außerdem wurde eine Schließung der Fabrik ins Auge gefasst. Nicht selten kommt es dabei auch zu dramatischen 'Unfällen', wie der Katastrophe, die sich am 3. Dezember 1984 in Bhopal ereignete, weil in einer Chemie-Fabrik, die fahrlässig inmitten eines Wohngebiets gebaut wurde, Giftgas entwich, das bis heute Opfer fordert, die in der Sambhavna-Klinik des Armenviertels bis jetzt unter den schweren Folgen leiden, wie der Arzt Mientenrityunjay Mali berichtet: "Jeden Tag haben wir mehr als 150 Patienten. Viele, die in der Nacht vom 2. auf den 3. Dezember 1984 mit dem Gas in Berührung kamen, leiden an den Spätfolgen."« 8 Den Hass auf den Westen schürte aber nicht nur der Vorfall selbst, sondern auch die Tatsache, dass seit dem vermehrten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln immer mehr Menschen krank werden, die kontaminiertes Grundwasser trinken.

      Weil Pestizide und Düngemittelrückstände ständig in den Boden einsickern und so in das Grundwasser gelangen, sind Gebiete, in denen sie intensiv zum Einsatz kommen, derzeit großflächig verseucht und dürften eigentlich gar nicht mehr bewohnt werden. Menschen, die trotzdem dort leben, berichten fast immer von chronischen Kopfschmerzen, Übelkeit, allergischen Reaktionen, Krankheitsanfälligkeit und Atemwegserkrankungen aller Art.

      In Zentralindien sind diese Symptome allgegenwärtig und am Beispiel der Bhopal-Katastrophe lassen sich gleich vier kapitalistische Industrieverbrechen ausmachen: Erstens wurde schlampig gemanagt; zweitens wurde, um schnell und billig produzieren zu können, auf Sicherheitsmaßnahmen verzichtet; drittens wurde dort ein Mittel hergestellt, das Mensch, Tier, Natur und Umwelt hochgradig vergiftete; viertens fordert die Katstrophe derzeit immer noch Opfer, die weder entschädigt noch vergütet werden. Ein vierfaches Verbrechen also, das allein durch die Produktion hochgradig giftiger Chemiecocktails entstand und immer noch entsteht, weil die Industrie unsere Pflanzen, die Mägen ihrer Kunden, das Grundwasser und Nutztiere in aller Welt sowohl mit Pestiziden als auch mit Düngemitteln nachhaltig vergiftet.

      Aber nicht nur Indien ist von der industrialisierten Landwirtschaft schwer gezeichnet. Dass wir in großen Teilen Deutschlands ähnliche Probleme haben und wegen der giftigen Düngemittel heute sogar uranverseuchtes Trinkwasser trinken, ohne es zu wissen, erfahren wir in der 3sat-Dokumentation »Gefährliches Trinkwasser«.

      Krebs erzeugendes Nitrat, Phosphat, Blei und sogar Uran kommen in weiten Teilen Deutschlands direkt aus dem Hahn, weil die milliardenschwere Agrarindustrie diese Bestandteile in ihren Düngemitteln verwendet, warnen Toxikologen. Neben natürlichen Uranvorkommen, die ausgewaschen werden, enthält unser Trinkwasser besonders deswegen eine viel zu hohe Urankonzentration, weil phosphathaltige Düngemittel — die verwendet werden, um Pflanzen unnatürlich schnell hochzuziehen, ohne dass ihnen die natürliche Zeit gegeben wird um Vitamine auszubilden — benutzt werden, die auch noch mit anderen Schwermetallen angereichert werden und Uran enthalten, das über Flüsse und Oberflächengewässer in unsere Rohrleitungssysteme und letztlich ins Trinkwasser gelangen.

       Was? Wir haben wirklich Uran im Trinkwasser?

      Ja. »Deutsche Geologen konnten in großen Teilen Deutschlands eine extrem hohe Konzentration an Uran im Trinkwasser messen, die eindeutig in Korrelation mit Phosphatdünger steht«, erklärt die Bundesrepublik in einer öffentlich zugänglichen Untersuchung zu diesem Phänomen kleinlaut.

       Uran in unserem Düngemittel? Wieso das denn?

      Weil die Bundesrepublik Deutschland keine gesetzlichen Reglementierungen verabschiedet und keine Grenzwerte für Urankonzentrationen in Düngemitteln festgelegt hat. Von der Konzernmacht regiert ist nämlich vor allem die BRD kein souveräner Staat mehr, der die Interessen seiner Bürger über die seiner Hegemonialherren stellt. Wie sich das geschichtlich erklären lässt und wieso Deutschland besonders konzerngesteuert ist, werden wir später durch ein Studium seiner Historie verstehen. Klar ist, dass Deutschland, nach den USA, heute zu den kooperativsten Nationen der Welt gehört, wenn es darum geht industrielle Interessen umzusetzen. Kritiker bezeichnen die BRD deswegen sogar als »große Firma«. Und da die Pharmakonzerne in Deutschland mal wieder brillante Lobbyarbeit geleistet haben, konnten sie die Politiker überzeugen, keine Grenzwerte für die Urankonzentration in Düngemitteln festzulegen.

       Aber wie können sie sich so was gefallen lassen? Jedes Kind weiß doch, dass Uran schon in sehr geringen Dosen hochgradig schädlich ist und besonders für Kinder oder Schwangere schwerwiegende Folgen haben kann.

      Tatsächlich! Dessen ist man sich mittlerweile bewusst. Dennoch lud die deutsche Politik die Pharmaindustrie quasi ein uns zu vergiften, unser Trinkwasser zu verseuchen und die Böden unserer Länder langfristig zu zerstören. Aber in anderen Nationen sieht es nicht anders aus. Dabei kann Uran neben vielerlei gesundheitsschädlicher bis tödlicher Nebeneffekte auch schwerwiegende Nierenschäden und andere gesundheitliche Probleme verursachen, wenn es über Trinkwasser aufgenommen wird. Aber das scheint unseren geldgierigen Politikern, die für ein paar Tausend Euro ihr Gewissen verkaufen, egal zu sein, auch wenn ihre eigenen Kindern davon genauso betroffen sind.

      In der gleichen Art und Weise ignorieren deutsche Volksvertreter die Bleibelastung der landwirtschaftlichen Böden. Ein weiteres Nebenprodukt der industrialisierten Landwirtschaft, über das uns der besonders betroffene Landkreis-Emmendingen auf seiner Internetseite unter der Überschrift »Landwirtschaftlicher Anbau auf Schwermetall belasteten Böden« berichtet: »Die Bleigehalte in natürlichen Böden bewegen sich üblicherweise zwischen 40 bis 70 mg/kg. Die betroffenen Belastungsflächen weisen dagegen — mit recht unterschiedlicher Verteilung — Bleigehalte zwischen 100 bis 2.000 mg/kg im Boden auf. Die Schwermetallbelastung der ausgewiesenen Flächen war früher über lange Zeiträume wahrscheinlich noch höher. (…) Die historische, bis ins Mittelalter zurückreichende Erzgewinnung und -aufbereitung im Landkreis hat dazu geführt, dass insbesondere in den Flussläufen von Elz und Glotter großflächig Schwermetallbelastungen vorhanden sind, die zum Teil weit über das natürliche Vorkommen hinausgehen. Besonders beim Blei sind erhöhte Gehalte zu verzeichnen; daneben sind auch Kadmium und — in geringerem Umfang — Zink, Kupfer und Arsen auffällig.« 9 Alles giftige Stoffe, die momentan in vielen unserer Lebensmittel über dem ohnehin schon viel zu hohen Grenzwert enthalten sind. Da die Nährböden, auf denen deutsches Obst und Gemüse angebaut wird, viel zu hohe Mengen des krankmachenden Schwermetalls enthalten, gelangt es über die Pflanzen und Tiere die wir essen auch in unsere Körper.

      Aus dem Boden aufgenommen gelangt das giftige Blei dann in unsere Blutbahn, schadet unserem Knochenbau und lagert sich als Eisen ab, was zu immer mehr Zivilisationskrankheiten führt, die außer Kontrolle geraten und in unseren Körpern das Gewebehormon, also den Botenstoff Histamin freisetzten.

      »Histaminwerte von über 5mg/100g Nahrungsmittel gelten als normal und verträglich;« erfahren wir bei Mediscope: »Bereits weitaus kleinere Mengen

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