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      Norbert Böseler

      Weckzeit

      Thriller

      Dieses ebook wurde erstellt bei

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       2004

       1985

       2004 / 2

       2015

       2004 / 3

       2015 / 2

       2005

       1985 / 2

       2015 / 3

       2005 / 2

       1985 / 3

       2015 / 4

       2005 / 3

       1993

       2015 / 5

       2005 / 4

       1994

       2005 / 5

       2015/2016

       2004 / 4

       2006/2016

       2016

       2006

       2006 / 2

       2006/2016 / 2

       2005 / 6

       2006/2016 / 3

       04.07.2006

       05.07.2016

       05.07.2006

       06.07.2016

       Impressum neobooks

      2004

      Im Kinosaal herrschte absolute Stille. Den Zuschauern stockte der Atem, als ein riesiger Vogel die ganze Leinwand vereinnahmte und mit weit ausgebreiteten Schwingen auf dem Bergplateau landete. Das imposante Wesen aus einer anderen Welt faltete seine mächtigen Flügel zusammen und wandte sich der Berghütte zu, in der sich sein Sohn befand. Die vogelartige Gestalt wollte seinen Nachkommen töten. Die Tür öffnete sich und ein alter Mann trat heraus.

      Nora und Regina saßen in der letzten Reihe des gut besuchten Kinos und starrten gebannt auf die Leinwand. Regina kaute vor lauter Anspannung auf ihren künstlichen Fingernägeln. Nora hingegen verhielt sich ein wenig gelassener, da sie das Buch Quick gelesen hatte, das nun endlich verfilmt worden war. Sie wusste, wie es ausgehen würde, dennoch füllten sich ihre Augen bei der Schlussszene mit Tränen. Während der Abspann lief, verließen die meisten Besucher bereits das Kino. Die beiden Freundinnen warteten, bis sich der Vorhang schloss, dann bewegten sie sich gemächlich auf den Ausgang zu. Draußen wurde angeregt über den Film diskutiert. Auch Reginas Analyse ließ nicht lange auf sich warten: „Wow, der Streifen war ja megaspannend. Phänomenal, wie Falcao sich in dieses Vogelwesen verwandelt hat. Marlon war wirklich ekelig, ein richtig mieser Typ. Nicks schneller Alterungsprozess wurde super dargestellt. Stell dir mal vor, du würdest an einem Tag um ein Jahr altern. Wie hat dir denn der Film gefallen, Nora?“

      „Er hat meine Erwartungen übertroffen, obwohl ich das Buch dennoch besser finde. Das Interessante an einer Buchverfilmung ist, zu sehen, wie aus den stillen Worten eines Romans lebendige Bilder werden, und das ist den Machern dieser Verfilmung sehr gut gelungen. Ich werde mir später auf jeden Fall die DVD holen“, meinte Nora.

      „Ich auch! Was machen wir jetzt? Gehen wir zum Fitz und trinken noch was? Ulf ist bestimmt auch da!“

      „Das ist eine gute Idee, auf zum Fitz.“

      Die beiden jungen Frauen hakten sich mit den Armen ein und schlenderten über den Gehweg Richtung Innenstadt. Nora hoffte sehr, Ulf in der Musik Bar anzutreffen, denn sie hatte sich in den gutaussehenden Jungen verliebt. Noch flatterten die Schmetterlinge in einem Käfig, dessen Maschen aus Schüchternheit bestanden. Eine hemmende Gemeinsamkeit, die sie mit Ulf teilte. Keiner von beiden traute sich, gegenüber dem anderen seine Gefühle zu äußern. Sie hatte ihn in einer Diskothek kennengelernt. Nora studierte Grafik und Design und er hatte an einigen Lesungen teilgenommen. Nach einem Semester hatten sie sich leider aus den Augen verloren, doch seit geraumer Zeit traf sie ihn häufig im Fitz an. Beide hatten sich über das Wiedersehen sehr gefreut und kamen gleich in ein unterhaltsames Gespräch, wobei Ulf es immer wieder verstand, Nora zum Lachen zu bringen. Ja, sie mochte ihn. Vielleicht würde sie heute Abend all ihren Mut zusammennehmen und die Maschen des Käfigs zerreißen, damit die Schmetterlinge sich frei entfalten konnten.

      Obwohl es noch vor Mitternacht war, platzte das Fitz aus allen Nähten. Oben drängten sich die Leute an einer langen Theke. Unten aus dem Keller, wo sich die Tanzfläche befand, dröhnte laute Rockmusik. Nora und Regina bahnten sich ihren Weg durch die Menge und suchten zunächst die Toiletten auf. Nachdem die beiden ihr Make-up nachgebessert hatten, gingen sie zurück in die Bar und bestellten zwei Getränke. Während Nora an ihrem Pernod Cola nippte, spähte sie durch die Vielzahl der Besucher, konnte Ulf aber nirgends entdecken. Regina unterhielt sich mit einem Typen, dessen Haupt von langen Rasta-Locken geziert wurde, die wie leblose Schlangen auf seinen Schultern ruhten. Soweit Nora wusste, tummelten sich bei Regina keine Schmetterlinge, und falls doch, würde sie ihre Gefühle nicht in einen Käfig sperren, sondern unbekümmert in Freiheit lassen. Was Jungs

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