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zerstört. Handel und Verkehr brachen weitgehend zusammen. Im 9. Jh. gehörte die 600jährige Bischofsstadt zum fränkischen Mittelreich Lotharingen und wurde zum Sitz eines Erzbischofs erhoben. Nach der Zerstörung Triers durch die Normannen im Jahre 882 erfolgte der Wiederaufbau der Stadt, der 958 das Marktrecht verliehen wurde.

      Im 9. und 10. Jh. entwickelte sich Trier zu einem Zentrum der Buchmalerei; noch heute sind wertvolle Buchexemplare aus der damaligen Zeit in der Stadtbibliothek zu bewundern. Mit Beginn des 14. Jh. stiegen die Trierer Erzbischöfe zu Kurfürsten auf und wurden damit zu Trägern der weltlichen Macht. Unter ihrem Einfluss wurde 1473 die Universität Trier gegründet, die bis 1798 fortbestand.

      Im Dreißigjährigen Krieg wurde Trier 1634 von Spaniern und 1645 von Franzosen erobert. Infolge der Zerstörungen sank 1697 die Einwohnerzahl auf 2677 Personen. Nach der Französischen Revolution besetzten französische Revolutionstruppen die Stadt. Durch den Frieden von Lunéville (1801) wurden die linksrheinischen Gebiete auch völkerrechtlich Frankreich zugesprochen.

      Nach der Besetzung Triers durch preußische Truppen im Jahr 1814 gelangte die Stadt seit dem Wiener Kongress 1815 unter preußischen Einfluss. Die dadurch entstandene Randlage behinderte die weitere Entwicklung Triers zunächst sehr, und die tiefkatholische Trierer Bevölkerung empfand wenige Sympathien für die protestantischen Herrscher. Am Ende des 1. Weltkriegs zogen die preußischen Truppen aus Trier ab, und die vom Krieg weitgehend verschonte Stadt geriet bis 1930 erneut unter französische Besatzung. Im Dezember 1944 wurde Trier durch Luftangriffe der Alliierten zu großen Teilen in Trümmer gelegt oder beschädigt.

      1946 begann der Wiederaufbau der mittlerweile rheinland-pfälzischen Stadt. Ein Vierteljahrhundert nach Kriegsende konnte die Universität wiedereröffnet werden. 1984 feierte Trier sein 2000jähriges Stadtjubiläum. Mit gut 100.000 Einwohnern ist die Großstadt heute Zentrum eines Regierungsbezirks und wichtige Metropole von Verwaltung, Handel, Verkehr und Tourismus.

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      Rokoko-Südflügel des Kurfürstlichen Palais.

      Der Palast diente den Trierer Kurfürstenvom 17. Jahrhundert bis 1794 als Residenz.

      Triers geografische Lage

      Trier verdankt seinen Aufstieg zu einer bereits in römischer Zeit bedeutenden Stadt seiner vorteilhaften geographischen Lage. Hier kreuzten sich alte Fernstraßen von Lyon nach Köln und von Paris nach Mainz. Während sich die Mosel fast überall durch enge, kurvenreiche Täler mit steilen Hängen windet, weitet sich das Flusstal bei Trier, so dass genügend Platz für die Gründung einer größeren Stadt vorhanden ist.

      Das heutige Trier liegt zu beiden Seiten der Mosel zwischen steil ansteigenden Hängen im Nordwesten Richtung Eifel und sanfteren Hängen, die sich im Südosten Richtung Hochwald erstrecken. Bereits die Römer errichteten hier eine Moselbrücke (Römerbrücke), deren steinerne Pfeiler bis heute erhalten sind. Dank seiner geostrategisch günstigen, für Westeuropa zentralen Lage konnte sich hier bereits in der römischen Antike eine Großstadt entfalten. Das Stadtzentrum befindet sich rechts der Mosel. Allerdings brachte es die besondere Lage zwischen dem heutigen Frankreich im Westen und dem Rhein im Osten mit sich, dass Trier in einer sehr wechselvollen Geschichte unter den Einfluss unterschiedlicher Mächte geriet.

      Nach dem Ausbau der Mosel zur Großschifffahrtsstraße verfügt Trier in der Gegenwart über eine gute Verkehrsanbindung an das Wasserstraßen-, Autobahn-, Schienen- und Luftstraßennetz (der Luxemburger Flughafen befindet sich nur etwa 30 km von Trier entfernt).

      Triers Innenstadt (Übersicht und Stadtplan)

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      Die Mosel fließt im Bild von rechts nach links (bzw. von Süd nach Nord). Triers Innenstadt befindet sich in der Bildmitte oberhalb (bzw. östlich) der Mosel. Nach links im Bild erstreckt sich Trier-Nord, rechts der Stadtmitte liegt Trier-Süd. Am unteren Rand, linksseitig der Mosel, reihen sich die Häuser von Pallien und Trier-West.

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      Plan des Trierer Stadtkerns. Die im rechten Teil eingezeichnete Windrose zeigt die Himmelsrichtungen (links im Bild ist Norden). Zwei wichtige Nord-Südachsen verlaufen von der Porta Nigra über den Hauptmarkt nach Trier-Süd sowie entlang der Mosel. Eine bedeutende Ost-Westachse erstreckt sich vom Amphitheater bis zu den Barbarathermen.

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      Eine beliebte Form der ersten Orientierung über Trier ist eine Stadtrundfahrt mit dem „Römer-Express“. Die Fahrt mit Erläuterungen in mehreren Sprachen dauert etwa 35 Minuten und startet in der Simeonstraße in der Nähe der Porta Nigra (vor dem Simeonstift). Alternativ kann man eine Stadtrundfahrt mit einem der „City Sightseeing Trier“-Doppeldecker-Busse antreten. Die Fahrt im 30minütigen Rhythmus dauert etwa eine Stunde.

      Triers Wahrzeichen: Von der Porta Nigra zum Hauptmarkt

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      Großartige Zeugnisse einer glanzvollen Vergangenheit

      Trier ist reich an Sehenswürdigkeiten, darunter solche von Weltrang. Unter diesen wiederum ragt die Porta Nigra heraus, ein Wahrzeichen der Stadt, das keiner vergisst, der es einmal gesehen hat. Ähnliche Anziehungs- und Symbolkraft besitzt der Trierer Hauptmarkt.

      Für Touristen und Einheimische ist es ein ganz besonderes Erlebnis, über die Simeonstraße von der Porta Nigra zum Hauptmarkt oder in umgekehrter Richtung zu laufen. Nur an wenigen Stellen innerhalb der Stadt begegnen einem so viele Menschen, die mit der Digitalkamera in der Hand vor Gebäuden stehen bleiben, um ihre Begeisterung festzuhalten.

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      Blick durch ein Tor der Porta Nigra auf die Simeonstraße, an deren Ende der Hauptmarkt mit der Stadtkirche St. Gangolf liegt.

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      Die Tour führt über 500 Meter von der Porta Nigra über die Simeonstraße zum Trierer Hauptmarkt. ©OpenStreetMap und Mitwirkende, CC-BY-SA. Siehe http://openstreetmap.org/ und http://creativecommens.org/licenses/by-sa/2.0/

      Porta Nigra, das am besten erhaltene Stadttor der Antike

      Die Porta Nigra wurde im letzten Drittel des 2. Jh. n. Chr. als Teil einer etwa sieben Kilometer langen Stadtmauer errichtet. Am nördlichen Ende der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Hauptstraße (Cardo Maximus) gelegen sollte es sowohl der Verteidigung als auch der Demonstration römischer Macht und Baukunst dienen. Mit einer Höhe des Westturms von 30 m, einer Breite von 36 m und einer Tiefe von 22 m sowie ihrer dunklen Färbung beeindruckt die Porta Nigra durch ihre Monumentalität. Die dunkle, stellenweise schwarze Färbung ist eine Folge von Witterungseinflüssen, denen die ursprünglich hellen Sandsteine aus Kordel über beinahe zwei Jahrtausende ausgesetzt waren. Der ganze Bau besteht aus mächtigen Quadern, die mörtellos geschichtet sind.

      Baugeschichtlich blickt die Porta Nigra auf mehrere Phasen zurück. Die Römer hatten den dreistöckigen Bau mit zwei symmetrisch an der West- und Ostseite angeordneten vierstöckigen Türmen ausgestattet, von denen nur mehr der Westturm in seiner vollen Höhe erhalten ist. Im Mittelalter erfolgte die Umwandlung in einen Kirchenbau, genauer gesagt in eine Doppelkirche. Den Anlass dazu bot der Umstand, dass in der Zeit von 1028 bis zu seinem Tod im Jahre 1034 ein in Syrakus geborener Mönch namens Simeon im Ostturm als Einsiedler gelebt hatte. Ein Jahr nach seinem Tod wurde er vom Papst heiliggesprochen.

      Dem Heiligen zu Ehren ließ der Trierer Erzbischof

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