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      Dieter Teichmann

      Ein feiner Zug nach Norden

      Mit der Bahn durch Nordeuropa

      Dieses eBook wurde erstellt bei

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Kapitel 1

       Einleitung

       Begegnung mit Pippi Langstrumpf

       In Lappland herrscht noch der Winter

       Mit der Erzbahn durch den Schnee

       Rentiere auf den Schienen

       Mit dem Postdampfer durch die Schären nach Bergen

       Die schneebedeckte Hochebene der Hardangervidda

       Es wird dunkel in Deutschland

       Ein verstecktes Hotel in Dublin

       Nach Belfast und mit dem Katamaran nach Schottland

       Die kleinste Whiskey-Destillerie der Welt

       Rolling home auf Schottisch

       Das blutige Schottland

       Alles ist grau in Edinburgh

       Mit einem alten Luxuszug nach Cambridge

       In Finnland angekommen und schon geneppt

       Mit der Straßenbahn durch Helsinki

       Karaoke auf Finnisch

       Kalter Wind in Kuopio

       Eine agglutinierende Sprache

       Schulkonzert wie zu Hause

       Wir treffen den Weihnachtsmann

       Eine kleine Freundin im Zug

       Ein letztes Mal finnische Sauna – mit Meerblick

       Impressum

       Kapitel 1

      Ein feiner Zug nach Norden

      Mit der Bahn durch Nordeuropa

      von Dieter Teichmann

       Einleitung

      Ist es nicht herrlich, mit der Bahn zu fahren? Man reist nicht um anzukommen, sondern um unterwegs zu sein und kann entspannt in kurzer Zeit große Entfernungen zurücklegen. Auf vielen Reisen erkundete ich zusammen mit einem Freund das Schienennetz Europas. Gefahren wurde tagsüber in normalen Linienzügen, vom Dampf- über den Regional- bis zum Hochgeschwindigkeitszug, übernachtet wurde meistens in Hotels. Unsere Reisen nach Norden führten zum Polarkreis und darüber hinaus, wir fuhren vom Frühling in den Winter und wieder zurück, wir durchkreuzten das Hochland Schottlands, nicht ohne den dort destillierten Whiskey zu probieren, und besuchten den Weihnachtsmann in Finnland.

       Begegnung mit Pippi Langstrumpf

       RB Hamburg-Rahlstedt ab 06:57 - Bad Oldesloe an 07:23

       RB Bad Oldesloe ab 07:32 - Lübeck an 07:50

       EC Lübeck ab 08:07 - Kopenhagen an 11:59

       X2000 Kopenhagen ab 12:36 - Stockholm an 17:40

      Unser Ziel ist der hohe Norden, wir wollen fahren, soweit die Schienen reichen. Aber wohin reichen sie? Ich studiere Bahnstrecken in meinem alten Schulatlas aus den Sechzigern, der sie im Gegensatz zu modernen Straßenkarten deutlich sichtbar in roten Linien zeigt. In Schweden führt ein roter Faden weit über den Polarkreis hinaus und man könnte durch Norwegen zurückkehren. Das wäre es doch! Entfernungen in Skandinavien sind groß, unsere Zeit zwischen Himmelfahrt und Pfingsten begrenzt und die Verbindungen sind eher spärlich, folglich buchen wir möglichst viel vor. Als besonderes Schmankerl bauen wir in einem Teilabschnitt eine Seefahrt mit den Hurtigruten entlang der norwegischen Küste ein. Einen Abstecher auf die Lofoten hätten wir gerne noch gemacht, aber die Zeit und die Fahrpläne erlauben das nicht. Wir kaufen uns einen Scanrailpass für fünf frei wählbare Tageskarten innerhalb Skandinaviens. Zusätzlich buchen wir ein Schlafwagenabteil von Stockholm nach Lappland und die Schiffspassage von Trondheim nach Bergen sowie die Hotels. Und: Soweit möglich, gönnen wir uns die erste Klasse!

      In aller Frühe fahren wir in Hamburg-Rahlstedt, einem kleinen Vorstadt-Bahnhof, ab. Es ist Himmelfahrt, die Stadt liegt noch im Feiertagsschlaf und nur wenige Fahrgäste sitzen in der Regionalbahn in Richtung Lübeck. Warum müssen wir eigentlich in Bad Oldesloe umsteigen? Unser Zug endet da und fährt nach Hamburg zurück, während ein anderer aus Lübeck kommt und auch wieder dorthin zurück fährt. Alle Reisenden wechseln den Zug, weil kaum jemand in Oldesloe bleibt. In Lübeck warten wir auf den vom Hamburger Hauptbahnhof kommenden Eurocity, der auch durch Rahlstedt fährt, aber dort natürlich nicht hält. Er kommt mit zehn Minuten Verspätung und so haben wir noch kurz Zeit, auf dem Bahnhofsvorplatz einen Blick auf das Backsteingebäude des Bahnhofs zu werfen. Hübsch! Schon müssen wir zurück zum Bahnsteig eilen. Der EC fährt ein, er hat nur drei Wagen, ist voll besetzt (zum Glück haben wir Platzkarten!) und fährt ohne Lokomotive. „Was ist das denn?“ fragt Werner entgeistert, „so einen Zug habe ich ja noch nie gesehen!“ Der Anblick ist wirklich gewöhnungsbedürftig, es sieht aus, als ob da drei silberne Wagen ohne jeden Antrieb einfahren. Bei genauem Hinsehen erkennt man innerhalb eines großen Gummipuffers hinter einer fenstergeraden Scheibe den Fahrer in seinem Triebwagen. Wir steigen ein und setzen uns in ein bequemes Großraumabteil. Eine Kaffee- und Teemaschine steht zur kostenlosen Benutzung bereit, Zeit für ein Frühstück! „Sieh dir das an, ist das nicht schön!“ Werner zeigt entzückt auf die gelb blühenden Rapsfelder, die wir durchqueren. Weit kann man darüber hinweg in die Ferne schauen. „Findest

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