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Geschichten aus dem Ehe-Karussell. Michael Fenske
Читать онлайн.Название Geschichten aus dem Ehe-Karussell
Год выпуска 0
isbn 9783742743183
Автор произведения Michael Fenske
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Michael Fenske
Geschichten aus dem Ehe-Karussell
Manchmal geht es rauf. Manchmal geht es runter. Aber immer geht es rund!
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Vorab: über dieses ebook
Die Texte dieses ebooks wurden 2014 im GROH Verlag unter dem Titel „Beziehung ist, wenn man trotzdem liebt“ als Hardcover veröffentlicht. Die ISBN-Nummer ist 978-3848510962, der Verkaufspreis in Deutschland beträgt 9,99 Euro. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses ebooks (April 2018) war die gedruckte Variante noch im Buchhandel erhältlich. Die Inhalte des ebooks und Hardcovers sind bis auf die graphische Aufbereitung und einige Aphorismen, die nur bei der gedruckten Version platziert wurden, weitestgehend identisch. Aus rechtlichen Gründen wurde der Titel geändert.
Der Autor bedankt sich beim GROH Verlag für die unkomplizierte Rückabwicklung der Rechte und für die Möglichkeit, das Buch als ebook zum günstigeren Preis anbieten zu können.
Vorwort
Gibt es ein Rezept für das, was man gemeinhin als „funktionierende“ Beziehung bezeichnet? Für eine Partnerschaft, die beiden Beteiligten immer genau das schenkt, was sie gerade brauchen?
Wenn, dann sind mit Sicherheit die beiden wichtigsten Zutaten dieses Rezepts Liebe und Humor, und zwar zu gleichen Teilen.
Das Büchlein widmet sich diesen Ingredienzen des Zusammenlebens und nähert sich der Suche nach einer starken Beziehung mit einem Augenzwinkern. Ob es dabei um Gemeinsamkeiten oder Gegensätzliches geht, um verknüpfende Bande oder tückische Fallstricke – schnell wird klar, wie man am besten mit den Herausforderungen des Miteinanders umgeht: nämlich mit einem Lächeln, gegenseitigem Verständnis und viel Freude am gemeinsamen Leben!
Deins und meins
Natürlich: In einer Beziehung teilt man alles. Oder doch nicht so ganz? Gibt es da nicht doch die eine oder andere Sache, die man nicht so gern aus der Hand gibt? Eine liebgewonnene Angewohnheit, die bereits so sehr Schrulle geworden ist, dass man sie gerne alleine pflegt? Und sicher wird sich jeder eingestehen, dass er auch einfach einmal eine Stunde ganz für sich braucht.
In einer Partnerschaft wird also nicht alles automatisch Allgemeingut. Und wenn man etwas abgibt, dann sollte es auch nicht darauf ankommen, wieviel. Wer nicht jede Gabe gegenrechnet und wer auch einmal dem anderen mehr zugesteht als sich selbst, wird ein anderes Mal mit dem größeren Stück vom Kuchen belohnt.
Fernbedient
Ich persönlich glaube ja, dass die Form von TV-Fernbedienungen kein Zufall ist: Wie ein Zepter sehen sie aus, liegen auch so in der Hand, es lässt schön herrisch damit herumfuchteln, und wer sie in der Hand hält, die Insignie der Unterhaltungsmacht, der bestimmt darüber, was in seinem kleinen Königreich am Abend zu geschehen hat. Sofern er sie findet.
„Schatz, wo ist die Fernbedienung?“, wollte ich von meiner Frau wissen. Ich versuchte, dabei so beiläufig wie möglich zu wirken: Sie sollte erst gar nicht darauf aufmerksam gemacht werden, dass ich mir damit die Vorherrschaft über die Gestaltung des restlichen Tages sichern wollte. „Na, genau da, wo du sie gestern liegen hast lassen“, kam süffisant zurück. Sie wusste selbstverständlich, dass ich mir so etwas nie merken konnte und darum wohl noch ewig weiter suchen würde. So war mir völlig klar, was kommen würde: Knapp vor Beginn des Fernsehabends würde sie die Fernbedienung hervorzaubern, sich die Situation triumphierend zunutze machen und das Kästchen nicht mehr aus der Hand geben.
Und tatsächlich: „Schau mal, was ich gefunden habe“, tönte es kurz vor den Nachrichten aus dem Wohnzimmer. „Die Fernbedienung?“, tat ich ahnungslos und gesellte mich vor den Flimmerkasten. „Setz dich, ich freu mich schon so sehr auf die Schnulze mit der einen, die in dem Liebesfilm zuletzt noch die verlorene Schwester von dem Dings war, na, die, die immer so kichert, du weißt schon ...“ Selbstzufrieden ließ sich meine Frau auf die Couch plumpsen, reckte den rechten Arm, der von der Fernbedienung gekrönt war, nach vorne, drückte auf 'On', und – … nichts tat sich. Der Bildschirm blieb dunkel, und wie jeder, der mit den Tücken moderner Technik konfrontiert wird, suchte meine Frau das Heil in der Wiederholung. Aber so oft sie auch drückte: Statt Geigenschmalz und Panoramabildern von Vollblutpferden, die über südenglische Weiden traben, blieb es bei dem stummen schwarzen Viereck. „Was ist denn nur ...“
„Suchst du die hier?“, fragte ich und hielt zwei Batterien zwischen den Fingern. Selbstverständlich würde ich die Stromspender nur herausrücken und einlegen, wenn die Fernbedienung wieder in meinen Hoheitsbereich zurückkehren würde. Ich konnte mir das Siegeslächeln nicht verkneifen, als ich das Objekt der Begierde in Händen hielt und verkündete: „Gleich geht sie wieder. Aber die Schmonzetten-Funktion habe ich stillgelegt.“
Doch das Schicksal bestrafte mich umgehend für meine kleine Gemeinheit: Als ich die Batterien in ihr Fach zwängen wollte, brach die winzige Feder, die einen der beiden Kontakte herstellte. „Mist!“, fluchte ich. „Was?“, wollte sie wissen. „Kein Fernsehen heute.“ – „Kein Fernsehen?“ – „Nö.“ – „Und nun?“
Wir holten eine verstaubte Brettspielschachtel hervor, ich ließ endlich mal wieder eine meiner alten Scheiben auf dem Plattenspieler drehen, und wir gönnten uns eine gute Flasche Wein. Man kann sagen: Es wurde ein außergewöhnlich schöner, unterhaltsamer und romantischer Abend. Und natürlich war das die ganze Zeit mein Plan gewesen.
Hobbykellerblues
- Wenn ihre Schachtel mit der Weihnachtsdeko auf deinem Werkzeugkasten thront …
- Wenn sich auf deiner Hantelbank ihre leeren Schuhkartons stapeln …
- Wenn an