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Gefühl in gute Produktionen umsetzt, ist es sicher kein Schaden, in diese Kabel zu investieren. Bevor du aber an die Anschaffung solcher Sahnehäubchen denkst, sollte wie gesagt der Rest der Kette (Raum, Klangerzeuger, Mikrofon, Preamp) schon absolut perfekt sein!

      Wichtig bleibt in jedem Fall eine gesunde Skepsis gegenüber solchen Klangwundermitteln. Meist ist euer Geld an anderer Stelle viel besser investiert.

      Ich habe selbst einige Tests mit High-End Kabeln für Netzspannung und Audiosignale gemacht. Ich wollte (!) in der Tat einen Unterschied hören, schon alleine wegen der toll aussehenden Kabel. Gehört habe ich trotzdem nichts und habe daher meine alten Beipackstrippen für die Geräte behalten und nutze für die Audioverbindungen hochwertige Massenware oder selbst Konfektioniertes.

      Berichte zu Tests anderer rund um Kabel lesen sich meist amüsant. Dort wurde häufig festgestellt, dass die Tester nicht einmal den Unterschied zwischen einer mittelmäßigen mp3-Datei und der Urdatei erkannten.

      Besonders lustig waren dabei sicher die Tests, in welchen den Testern zwar die Änderungen in der Verkabelung angesagt wurden, in Realität aber stets das selbe Musikstück ohne jegliche Veränderung des Setups vorgespielt wurde. Wie zu erwarten war, hörte die Testgemeinde trotzdem große Unterschiede. Wir hören das, was wir hören wollen und somit war logischerweise das teurere Voodoo-Kabel deutlich besser: Strafferer Bass, präzisere Mitten und kristallklare Höhen, das ganze getoppt durch die lebendigere Stereoabbildung! Lachhaft! Vor dem Hintergrund wird ein Klangunterschied zwischen technisch gleichwertigen Kabeln absurd.

      Daher mein finaler Tipp zum Thema Kabel: Nutze die mitgelieferten Netzkabel deiner Geräte und investiere lieber 50,- EUR in eine Lötstation. Mit bewährter, voodoo-unbelasteter Meterware und soliden Steckern lötest du deine Audiokabel einfach selbst. Diese Kabel sind dann billiger als vorkonfektionierte, haben immer die passende Länge und genügen selbst professionellen Ansprüchen ohne Weiteres!

      Fazit: Es klingt fast schon esoterisch, aber befreie dich von der Equipmenthörigkeit!

      Investiere in deinen Raum und in einige wenige, wirklich gute Geräte. Diese müssen nicht High-End sein, aber solide und bewährt. Und dann: Mach einfach Musik und produziere mit deinem Gerätepool mit den richtigen Methoden tolle Aufnahmen.

      Du wirst es dann selbst merken, wenn dir dein Preamp nicht mehr genügt, oder ob ein weiteres Mikrofon nötig wird. Wichtig ist aber, dass du es eben selbst merkst und dich nicht nach jeder Musikmesse und Werbeeinblendung im Netz zum Kauf von neuem Gear genötigt fühlst.

      3.2PC-Systeme und Digitaltechnik

      Die heutigen PC-Systeme sind derart leistungsfähig und ausgereift, dass Tipps zur DAW-Optimierung eigentlich nicht mehr nötig sind. Daher gehe ich auf Tipps, wie du dein Betriebssystem prinzipiell auf noch etwas mehr Leistung trimmen kannst, nicht ein. Ein paar betriebssystem- und plattformunabhängige Ratschläge halte ich dennoch für sinnvoll.

      3.2.1Vermeidung von Lärmquellen

      Insbesondere da viele DAWs mitten im Aufnahme- oder Regieraum stehen, sollten Lärmquellen in und aus der DAW im Voraus vermieden werden. Also verbaust du im Idealfall ein Mainboard und eine Grafikkarte, welche beide passiv gekühlt werden, vielleicht sogar ein passiv gekühltes Netzteil. Da die Temperatur aus dem Gehäuse geschaufelt werden muss, setzt du auf große, langsam laufende Gehäuse- und CPU-Lüfter, die temperaturgesteuert arbeiten. Letzteres ist besonders effektiv, da eine intelligente Lüftersteuerung selbst aus einem föhnenden Standard-PC einen Leisetreter macht.

      Im PC-Gehäuse kann man zur zusätzlichen Geräuschminderung schalldämmende Matten anbringen. Hierzu gibt es Gehäuse mit bereits vorinstallierten Sets und natürlich viele Anleitungen im Netz. Letztere solltest du aber mit Vorsicht genießen! Bei manchen PC-Gehäusen wird ein Teil der Kühlung über das Gehäuse selbst realisiert. Klebst du diese Flächen nun mit einer Dämmung zu, wird sich die Hitze im Gehäuse stauen, was zu Defekten im System führen kann. Im günstigsten Fall wird die Drehzahl der temperaturgesteuerten Lüfter angehoben, was wieder zu mehr Lärm führt!

      Ebenso liest man im Netz von abenteuerlichen Entkopplungstechniken für Festplatten: Lagerung der Platten auf Schaumstoffmatten oder auf im Gehäuse gespannten Gummibändern. Dies ist sehr gefährlich für eure Daten! Zum einen gibt es Festplatten, die zur eigenen Kühlung Kontakt zum PC-Aufbau benötigen und zum anderen kann die Schreib-/Lese-Einheit nur dann korrekt arbeiten, wenn die Festplatte selbst starr verbaut ist. Ein Pendeln der Festplatte gegen die Bewegungen der Schreib-/Lese-Einheit belastet das System enorm. Beide Sachverhalte können zum vorzeitigen Tod eurer Platten führen.

      Ich würde dir also zu einem bereits gedämmten Gehäuse mit vorinstallierten Entkopplungsschächten raten und vor die entkoppelten Platten einen großen Gehäuselüfter verbauen.

      Der Königsweg zur Schallvermeidung ist und bleibt allerdings, die DAW in einen anderen Raum zu stellen und mit Funk und/oder langen Kabeln zu arbeiten.

      Neben einer mechanisch bedingten Geräuschkulisse kommt es in den PC-Systemen immer wieder auch zu intern erzeugten Störgeräuschen:

       Einstreuungen der Elektronik in die Wandler (leises, hohes Fiepen)

       Masseprobleme im Gesamtsystem (Mausbewegungen, Fenster-verschiebungen und Festplattenaktionen sind über Monitore hörbar)

       Interne Kommunikationsprobleme zwischen den Bauteilen (Knacksen, Rauschen und Systemabstürze)

      Da PC-Systeme unterschiedlichst aufgebaut sind, ist es leider unmöglich, hier die Lösung für alle Probleme zu bieten. Ein paar generelle Tipps gibt es dennoch.

      Um die Einstreuungen im PC-Gehäuse auszuschalten, kannst du auf eine externe Soundkarte setzen, die im Rack verbaut ist. Der Vorteil hierbei ist zudem, dass die Anschlüsse platzbedingt als solide Stecker und meist sogar symmetrisch ausgeführt werden können und du beim Umstecken nicht hinter den PC kriechen musst.

      Ist dies nicht möglich oder gewünscht, kannst du versuchen, deine Zusatzkarten so ins Motherboard einzustecken, dass sie den maximalen Abstand zueinander haben.

      Hörbare Masseprobleme im System entstehen durch ungleiche Potentiale einzelner Bauteile zueinander. Dies ist technisch gesehen meist unproblematisch und ungefährlich. Bei Recordinganwendungen kann sich die Potentialdifferenz aber in der Wandlung bemerkbar machen.

      Meist ist es nicht möglich, das Masseproblem an sich zu lösen, ohne unzählige Alternativbauteile zu testen. Ich habe jedoch auch hier gute Erfahrungen mit externen Soundkarten mit eigener Netzspannung gemacht. Deren Netzteile haben meist keinen Schutzkontakt im Netzstecker und greifen somit das Masseproblem nicht zwingend ab.

      Anders verhält sich dies bei Laptops. Hast du hier mit Störgeräuschen zu kämpfen, hilft es meist, den Computer per Akku zu betreiben. Für die Dauer der Aufnahme sollte dies eigentlich kein Problem sein.

      In allen Fällen solltest du dich vor dem Kauf von Equipment in einschlägigen Internetforen oder direkt beim Hersteller über bekannte Inkompatibilitäten zu anderen Geräten kundig machen.

      3.2.2Die Spielemaschine für Internet- und Recordingzwecke?

      Wenn du ernsthaft Musik mit einem PC-System machen willst, kommst du um die strikte Trennung von Internet, Musik und Spielen nicht herum.

      Fangen wir bei der Software an: Moderne Betriebssysteme sind auf den Consumermarkt ausgerichtet und bieten vielen unnötigen Schnickschnack, der ebenso unnötig Leistung frisst. Um aus deiner DAW das Maximum rauszuholen, solltest du diese Gimmicks (Animationen, Slides oder Überblendungen) abschalten.

      Um Virenattacken und den damit verbundenen potentiellen Verlust von Daten zu vermeiden, würde ich bei der DAW auf einen Internetanschluss verzichten. Zudem sparst du dir so den Virenscanner, der gerne Systemleistung im Hintergrund schluckt.

      Nun zur Hardware: PC-Systeme für Spiele verfügen über

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