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      Nolan McCalleb

      Starship Ardon 2

      Neue Heimat

      Dieses ebook wurde erstellt bei

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1

       2

       3

       4

       5

       6

       7

       Info

       Impressum neobooks

      1

      „Die Bürger haben gewählt und einstimmig Kyle Thomson und Professor Dr. Dr. Javin Capelle als gleichberechtigte Vorsteher der Gemeinde Ardon ernannt“, verkündete der Wahlleiter Hudson. „Ich danke ihnen vielmals, wir haben alle gemeinsam diese beschwerliche Reise überlebt und gemeistert. Von jetzt an werden wir zusammen eine neue Zivilisation aufbauen und die menschliche Rasse vor dem Untergang bewahren! In Kürze sollten auch die Überlebenden der Erde eintreffen, also haben wir allerhand zu tun, ihnen einen Ort zu geben, der ihnen, aber auch uns selbst Hoffnung schenkt. Unsere neue Heimat Hope wird uns vor viele Gefahren stellen, uns aber auch ein Zuhause und Nahrung schenken. Der Professor und ich werden alles in unserer Macht stehende tun, eine bessere, gerechtere und den Bürgern dienendere Demokratie aufzubauen, als es die alte Erde je gesehen hatte“, rief Kyle der jubelnden Menge entgegen.

      Zwei Wochen war seit der Landung des Starship Ardon vergangen. Die Probleme, die an Board herrschten, drangen schnell in den Hintergrund. Angesichts der neuen Welt vor ihren Füssen, den dort lauernden unbekannten Gefahren und auch dem leicht rötlichen Tageslicht. Hope – wie sie die neue Welt nannten – war einfach aufregender, als jedes Weltraumabenteuer. In diesen zwei Wochen starben aber schon die ersten drei Bewohner infolge Vergiftungen. Die Analysen gaben nicht immer zuverlässige Daten für die Früchte, die an den siebzig bis achtzig Meter hohen Bäumen hingen. Connor versuchte, so gut es ihm gelang, die Scanner zu kalibrieren, um ungefährliche von giftigen Früchten zu unterscheiden. Samantha erinnerte das Ganze eher daran, wie die ersten Menschen auf der Erde wohl die genießbaren Pilze von den ungenießbaren unterschieden. „Das ist und bleibt wie Russisch Roulette, jedenfalls solange bis wir unsere Erfahrungen gesammelt haben“, äußerte sie sich zu Connor.

      Kyle, der in seiner Jugend viel über die Entstehung der Demokratie und andere politisch motivierte Bücher verschlang, wurde schnell bewusst, dass es zu einer Regierung mehr brauchte. Sie brauchte einen Polizisten, weniger wegen Mord und Totschlag, vielmehr, weil ein Gesetzeshüter eine gewisse Form der Sicherheit vermittelte. Da Kyle Zack Anderson bereits vom Martyrium auf dem Starship Ardon kannte und er zudem auch Sicherheitsexperte war, ernannte er ihn zum Polizisten. „Ein Mann sollte reichen für uns 88 Überlebende. Und wenn wir draußen“, er deutete mit der Hand hinter die Absperrung, „Erkundungen machen, bilden wir ohnehin Trupps“, erklärte Zack Kyle, als er fragte, ob er weitere Hilfe benötige.

      Die zu erledigenden Arbeiten verteilten sich wie von allein. Jeder kannte seine eigenen Fähigkeiten und Aufgaben selbst. Der durch die Landung verbrannte Boden war fruchtbar, also begannen sie mit der Aussaat von verschiedenen Getreidesorten. Ob das Licht der schwachen Sonne ausreichen würde, für die auf Hope nicht heimischen außerirdischen Pflanzen, konnte noch niemand prognostizieren. Connor, der Biotechniker war, begegnete den Zweifeln aber mit Zuversicht. „Wird schon klappen. Sie sind ohnehin genetisch auf harte Bedingungen modifiziert worden“, setzte er den Kritikern entgegen.

      Die Versammlung wurde unerwartet beendet, als ein lauter Knall das Gemurmel der Menge verstummen ließ. Jeder Einzelne warf sich erschrocken zu Boden. Kyle, wie auch ein paar Weitere, legten ihren Kopf zur Seite, um zuerst über die Menschen und anschließend in den Himmel schauen zu können. „Was ist das?“, rief jemand von der rechten Seite herüber. Jetzt sah auch Kyle, was er meinte. Ein langer, stechend heller Schweif zog sich über den Himmel. Bevor er dem Mann antworten konnte, rief jemand – es war wohl der Professor - kurz bevor es erneut knallte: „Meteore …“

      Der Boden bebte und als die Druckwelle Ardon erreichte, wurde Kyle an eine Wand geschleudert. Da er augenblicklich in Ohnmacht fiel, konnte er nicht sehen, wie haarscharf sein Kopf an einer hervorstehenden Stange vorbeischrammte. Nach seinem Aufwachen würde die Schürfwunde ihn aber darauf aufmerksam machen.

      2

      „Wach auf!“, brüllte Samantha. Kyle spürte etwas Feuchtes und Warmes über seine Augenlieder laufen. Mit dem Handrücken versuchte er es wegzuwischen, es lief aber sofort wieder nach. Mit seinem linken Auge betrachtete er seine Hand. Blut überdeckte die Haut und begann bereits zu gerinnen.

      Samantha half ihm auf und drückte ihm einen Stofffetzen an die klaffende Wunde. Der Schmerz, den der Druck auf die Verletzung ausübte, raubte ihm kurz das Augenlicht und er begann wieder zu Boden zu sacken. Kurz bevor er aufschlagen konnte, griffen links und rechts starke Arme dazwischen und verhinderten einen schmerzvollen Sturz.

      Minuten später fand sich Kyle mit vielen weiteren Verletzten in der Krankenstation wieder. Sein Kopf brummte und hämmerte, die Wunde über seinem rechten Auge wurde bereits getackert und mit Wundpulver - das die Verletzung abdichtete und die Heilung beschleunigen sollte - behandelt. „Was war das?“, richtete er seine Frage an die um sein Bett Herumstehenden. Der Professor antwortete als Erster. „So wie es aussieht, wurden wir von einem Kometen getroffen. Das Schutzschild vom Portal verhinderte Schlimmeres“, erklärte er mit anschaulichen Handbewegungen. Kyle bemerkte erst, dass Samantha noch seine Hand hielt, als sie das Wort ergriff. „Wir haben zwei Leute verloren und mit dir, 12 Verletzte“, erzählte sie mit verheulten Augen. „Seit wir in diesem Sonnensystem sind, werden wir permanent von irgendwas getroffen. Das ist doch kein Zufall!“, überkam es Kyle. Nickend stimmten die Umstehenden zu. „Die Frage lautet also, wer oder was dahinter steckt und warum!“ „Und was wir dagegen tun können!“, ergänzte der Professor Kyle.

      „Also gut lasst uns rausfinden, ob es eine natürliche Ursache ist oder nicht. Dann müssen wir erkunden, ob es eine Möglichkeit gibt, das in Zukunft zu verhindern und falls nicht, alternativ nach einer sicheren Umgebung suchen! Professor können sie das übernehmen? Ich gehe mit ein paar Männern einen alternativen Platz suchen.“ Kyle klatschte in die Hände als Zeichen zum Aufbruch.

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