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      Christine Jörg

      Glueckwunsch zum Geburtstag

      Du bist so jung

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1

       2

       3

       4

       5

       6

       7

       8

       9

       10

       11

       12

       13

       14

       15

       16

       17

       18

       19

       20

       21

       22

       23

       24

       Impressum neobooks

      1

      „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.“

      Erstaunt hebt Jutta den Kopf und blickt in ein freundlich lächelndes Gesicht. Der junge Mann verschließt gerade einen metallfarbigen BMW. Er ist größer als sie, hat blondes, nicht zu kurzes Haar und sieht für ihre Begriffe umwerfend aus.

      „Woher wissen Sie das?“, fragt sie immer noch verblüfft.

      Er deutet auf das Zulassungsschild ihres Fahrzeugs, das unverkennbar das Datum ihres Geburtstags anzeigt. Sie war stolz darauf, ein Wunschkennzeichen zu bekommen, doch jetzt fragt sie sich, ob die Idee wirklich so gut war.

      Trotzdem nickt sie und lächelt nun auch.

      „Darf ich Sie auf einen Kaffee einladen“, will der Fremde wissen. „Zur Feier des Tages“, fügt er schnell hinzu.

      Jutta zögert nicht lange. Ihr Mann ist auf Montage in Singapur. Die Zwillinge haben vor einem, beziehungsweise einem halben Jahr das Haus verlassen. Dieser Fremde ist der erste, der ihr heute zum Geburtstag gratuliert. Und was ist schon dabei, mit diesem Mann einen Kaffee zu trinken.

      Sie hat sich heute frei genommen und wollte an diesem Nachmittag im Sonnenschein einen kleinen Bummel in Kempten machen. Ob Bummel oder Kaffee? Diese Frage stellt sich plötzlich nicht mehr.

      „Ja, gerne“, antwortet sie deshalb spontan.

      Der Fremde nähert sich ihr und streckt ihr die Hand entgegen: „Darf ich mich vorstellen, Peter Schützer.“

      Jutta ergreift die Hand und nennt ebenfalls ihren Namen: „Jutta Habers.“

      „Sehr erfreut, Jutta. Wollen wir in Richtung Forum gehen. Vielleicht bekommen wir noch einen Platz beim Cuccina.

      Schweigend folgt sie ihm zum Forum. Inzwischen bekommt sie doch Gewissensbisse. Der Mann ist mindestens zehn Jahre jünger als sie. Und überhaupt, lernt man nicht schon als Kind, dass man fremden Männern nicht folgen soll, vor allem, wenn sie einem etwas anbieten? Jetzt ist es zu spät. Jutta macht gute Miene zum undurchsichtigen Spiel.

      Sie kommen beim Forum an. Vor dem Cuccina ergattern sie tatsächlich einen kleinen Tisch in der Sonne und lassen sich nieder.

      Peter setzt sich ihr gegenüber und lächelt sie weiter freundlich an. Diese Freundlichkeit kann doch nicht echt sein. Jutta ist mulmig zumute, aber das will sie nicht zeigen. Tapfer lächelt sie zurück.

      „Was darf ich Ihnen bestellen?“, erkundigt sich ihr Begleiter. „Ein Glas Sekt vielleicht, um auf Ihren Geburtstag anzustoßen?“

      „Nein“, wehrt Jutta vehement ab, „ich trinke nicht, wenn ich Auto fahre.“

      „Gut, wie wäre es mit einem Eiskaffee oder überhaupt mit einem Eis?“

      Jutta überlegt nicht lange: „Eiskaffee? Das ist eine gute Idee.“

      Die Bedienung nähert sich und Peter bestellt zwei Eiskaffee. Dann wendet er sich an sie: „Wie kommt es, dass sie an Ihrem Geburtstag alleine sind? Eine schöne Frau wie Sie?“

      Jutta fühlt sich geschmeichelt, findet aber die Bemerkung „schöne Frau“ etwas weit hergeholt. Wo soll sie mit ihren fünfundvierzig, die sie heute wird, bitte noch schön sein. Trotzdem glaubt sie antworten zu müssen:

      „Nun ja, während der Woche haben die Leute keine Zeit zu feiern, also habe ich es auf das Wochenende verschoben.“ Das entspricht sogar der Wahrheit. Ihre Familie, außer ihrem Mann, der nach wie vor in Singapur verweilt, wird am Sonntag zum Kaffee zu ihr kommen. Der Samstag ist mit Kuchen backen und putzen bereits verplant.

      „Ja, das stimmt natürlich“, gibt Peter zu. „Umso mehr freut es mich, dass ich mit Ihnen anstoßen darf, auch wenn es nur mit Eiskaffee ist.“

      Der Eiskaffee wird ihnen serviert und beide stochern mit ihren Strohhalmen im Eisbecher um Eis, Kaffee und Sahne etwas durcheinanderzumischen. Über den Eisbecher hinweg schauen sie sich an und plötzlich lächeln sie.

      „Schon witzig, dass Sie auch erst den Eiskaffee vermischen“, stellt Jutta immer noch lächelnd fest.

      Peter nickt jetzt ernst und antwortet: „Die erste Gemeinsamkeit haben wir also festgestellt.“

      Jutta fragt sich nach wie vor, weshalb dieser gut aussehende Mann sich mit ihr abgibt. Er kann doch bestimmt Dutzende junge und hübsche Mädchen verführen. Sie hat nichts und stellt auch nicht viel dar.

      „Ich

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