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      Die einzigartige Ursprünglichkeit am Comer See hat unzählige Gründe

      Der Comer See, oder Lario (lateinisch Larius Lacus). ist komplett in die prealpine Hügelkette eingefurcht. Eine Landzunge nach der anderen formt kleine oder grössere Buchten mit malerischen Stellen zum Verweilen. An den Hügeln und an den Küstengebieten des 46 km langen Sees sind viele Dörfer und Städtchen verstreut.

      Die Seebreite von maximal 4,3 km verengt sich bei den zwei Seearmen von Como und Lecco erheblich. Die Seetiefe von 410 m hat nach dem Bau der Passstrassen der Römer im Jahr 59 v. Chr. während der folgenden Jahrtausende dazu eingeladen, den See als Wasserstrasse zwischen dem Handelzentrum Mailand und den Pässen, die jenseits der Alpen führen, zu benutzen. Dies führte dazu, dass im Laufe der Zeit viele Dörfer mit ihren historischen Schätzen entstanden.

      Im Mittelalter musste man sich gegen die Eindringlinge von Norden verteidigen. So wurden Burgen gebaut und die Dörfer mit Festungen versehen. Mit der Christianisierung nördlich der Alpen wurden am Comer See viele Kirchen und Klöster gebaut. Der beschauliche See mit Hunderten von Bergspitzen im Hintergrund war wohl als Anziehungspunkt prädestiniert und auch die Pilger nach Rom konnten beherbergt werden.

      Um diese Gläubigen anzuziehen, wurden die Kirchen von lokalen Künstlern mit unzähligen Kunstwerken versehen. Die bekanntesten Künstler der Gegend (Maestri Comacini, Maestri Intelvesi) waren Meister auf den Gebieten der Architektur, Malerei, Bildhauerei und Stukkatur. Sie haben in zahlreichen Städten Italiens und Europas mit ihrer Arbeit zur Verbreitung der italienischen Baustile Rinascimento (Renaissance) und Barocco (Barock) entscheidend beigetragen.

      Die frühzeitige wirtschaftliche Entwicklung der Lombardei erfolgte Dank der Anhäufung von enormen Kapitalmengen durch den Export von wertvollen Seiden- und Metallfabrikaten während der vergangenen Jahrhunderte. Die Gegend von Como hatte vom 12. Jh. bis ins 20. Jh. eine führende Rolle in der Herstellung von kostbaren Seidenstoffen. Die Poebene mit ihren unzähligen Bewässerungskanälen sorgte für eine blühende Textilmanufaktur und Landwirtschaft mit dem Anbau von Getreiden, Maulbeerbäumen, Flachs und Futter für die Milchwirtschaft.

      Nach dem Pyrenäen - Frieden von 1659 mussten vom lombardischen Adel nicht mehr Kriege gegen Frankreich finanziert werden und so entstanden am Comer See nach und nach Villen mit großzügig angelegten Gärten. Mit der Zeit gehörte es auch für reiche Unternehmer zum guten Ton am Comer See eine Villa mit Park zu besitzen, wo sich Intellektuelle, Wissenschaftler, Musiker, Literaten und Weitgereiste trafen und Gedanken austauschten.

      Mit dem Bau des Gotthardbahntunnels in der Schweiz (1870-1882) hat die Bedeutung des Handelswegs am Comer See schleichend abgenommen. Zum Glück war es nach dem 2. Weltkrieg in Italien Mode gekommen, die Ferien am Meer zu verbringen. So geriet der romantische Comer See etwas in Vergessenheit. Daher ist vieles aus der Vergangenheit, was in anderen Gegenden verloren ging, hier auf zum Teil wunderbare Weise erhalten geblieben.

      HÖHEPUNKTE

      Höhepunkte –Top Ten

       Duomo di Como

      Die Kathedrale ist ein gelungenes Beispiel für die Veränderungen, die im Zeitraum fünf Jahrhunderten Stilelemente aus der Zeit der Romanik, der Gotik, der Renaissance und des Barock zu einem herrlichen Ganzen vereinen.

       UNESCO - Welterbe Sacro Monte/Heiliger Berg von Ossuccio

      In wunderschöner Lage befindet sich die Wallfahrtskirche Madonna del Soccorso mit ihren mannshohen Statuen in 14 verschiedenen Barock-Kapellen.

       Villa Balbianello / FAI in Lenno

      Die auf einem Felsvorsprung gelegene Villa mit dem wunderschönen Laubengang gewährt einen spektakulären Blick auf den mittleren Teil des Sees mit der Halbinsel Bellagio und auf den Seearm von Como.

       Botanischer Garten der Villa Carlotta in Tremezzo

      Kunst, Natur und Architektur verschmelzen hier mit der herrlichen Landschaft. Der terrassenförmig angelegte botanische Landschaftsgarten ist für sich allein schon sehenswert.

       Bellagio, die Perle des Lario

      Das Städtchen ist traumhaft schön gelegen an der Spitze des Seedreiecks mit malerischen Ortsteilen, Laubengängen und kleinen Geschäften. Hier kann man die Villa Serbelloni und die Villa Melzi mit ihren schönen Landschaftsgärten besuchen.

       S. Maria del Tiglio in Gravedona

      Die äußerst kostbare romanische Kirche mit achteckigem Glockenturm und zweifarbiger Fassade befindet sich neben der Pfarrkirche S. Vicenzo am See. Im Innern sind aussergewöhnliche Freskomalereien zu bewundern.

       Corenno Plinio in Dervio

      Eines der charakteristischsten Orte am Comer See mit romanischer Kirche und monumentalen Grabstätten befindet sich auf dem Felsvorsprung bei Dervio.

       Orrido - Schlucht in Bellano

      Der herabstürzende Wildbach Pioverna hat enge Windungen in eine tiefe Schlucht geformt, die das großartige Naturschauspiel des Orrido bilden. Auf Laufstegen zwischen steilen Felswänden sieht man die mächtigen Labyrinthe.

       Varenna

      Varenna

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