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angelegt war, gibt es keine exotischen Schauplätze, kein Herumgefliege und keine Explosionen. Und da das ganze vor den Zeiten von Salzmann und Broccoli war, gibt es auch keine Gunbarrel und kein James Bond Thema… also quasi wie bei den heutigen Bonds.

      Entstanden ist der Film in der Reihe „Climax!“, die von 1954 bis 1958 jede Menge Fernsehspiele produzierte, diverse davon mit Peter Lorre in Gastrollen. „Casino Royale“ entstand 1954 unter der Regie von William H. Brown jr. Jimmy Bond wird gespielt von Barry Nelson, den Sie vielleicht noch als Hotelfachfrau… Hotelmanager aus Stanley Kubricks „Shining“ kennen… aber ich glaube, das hatten wir schon.

      Während Clarence Leiter (Michael Pate) nur Vorname und Nationalität wechselt, wechselt der französische Geheimdienstmann René Mathis sogar das Geschlecht. Vesper Lynd scheint es hier nicht zu geben, dafür aber die von Linda Christian gespielte Valerie Mathis.

      Einziger Pluspunkt des Films dürfte wohl Peter Lorre als Le Chiffre sein. Lorre drehte mit Fritz Lang den berühmten „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ und mit Michael Curtiz den noch berühmteren „Casablanca“. Er bereicherte außerdem „Der Rabe“, reiste „In 80 Tagen um die Welt“ (mit David Niven, nicht mit Pierce Brosnan), trank „Arsen und Spitzenhäubchen“ und löste Kriminalfälle als „Mr. Moto“. Oft war er ein schräger kleiner Gewinn für jeden Film.

      Bislang ist mir keine deutsche Fassung von diesem Film bekannt. Es sieht aber so aus, als hätte er es inzwischen zu einer amerikanischen BluRay und DVD gebracht und ich meine, mich erinnern zu können, dass es mal ein britisches Kaufvideo gab. So, damit hätten wir pflichtbewusst diesen Film abgearbeitet. Nächster Stopp…

       Die „Parodie“

      Dieser Film hätte vielleicht ein guter Film werden können… ist es aber nicht. Leider. Dabei hat er das Gespann des „rosaroten Panthers“ – doch auch das hilft nicht. David Niven, den Bond Schöpfer Ian Fleming sich in der Rolle vorstellen konnte (und der, glaube ich, sogar namentlich in dem Buch „Der Spion, der mich liebte“ erwähnt wurde, weil ein Pinguin o.ä. nach ihm benannt wurde), zeigt hier, dass er gekonnt britisch und aristokratisch ist, für die Filmreihe Connery aber wohl doch die bessere Wahl war. Auch sein Panther-Partner Peter Sellers gibt sich als Bond, auch er mit zweifelhaftem Erfolg.

      Es scheint wohl zu Unstimmigkeiten mit Stars, Drehbuch und wahrscheinlich auch dem Wetter gekommen zu sein, denn der Film ist mit „Desaster“ noch sehr freundlich umschrieben. Was in den 60ern vielleicht modern und spritzig gewesen sein mag, mutet heute nur noch albern und absurd an – aber nicht auf eine gute Weise. Die Langeweile zieht sich und den Film in die Länge, der irgendwann nur noch zu einer Art Nummernrevue verkommt, ohne die Nummern und ohne die Revue.

      Gegen Ende explodiert der Film dann in einer Reizüberfrachtung inklusive UFO und hätte ihn vorher irgendetwas zusammengehalten, würde er nun vollends auseinander fallen. Renny Harlin sollte sich diesen Schluss ansehen, denn er beweißt, dass sein Lieblungsspruch „mehr ist mehr“ definitiv falsch ist!

      Zu den Gaststars gehören leibhaftige (Ex)Bondgirls wie Ursula Andress und internationale Größen wie „Greifer“ Jean-Paul Belmondo und „Lawrence von Arabien“ Peter O’Toole – helfen tut das nicht. Orson Welles darf sich gepflegt einen von der Seele zaubern und Woody Allen steuert ein paar nette Ideen und Texte bei, aber das war’s dann auch schon – bei zwei Stunden, gefühlten acht, vielleicht ein wenig wenig. Mit dem Buch dürfte das außer ein paar Namen und einer Szene im Casino wohl nicht viel gemein haben.

       Kanonfutter

      Kommen wir zu Ihrer Frage, warum ich diesen Film nicht zum Kanon zähle, „Sag niemals nie“ aber schon. Letzterer hat Connery und das macht eine Menge aus. Für mich ist er der Abschluss, der Film, in dem sich der alte, der Ur-Bond noch einmal auf eine letzte Mission für Volk, Vaterland und Frauen begibt. Bond beginnt mit Connery und Connery schließt das ganze ab – weshalb ich den Film beim chronologischen Schauen auch immer erst nach dem letzten Brosnan schaue. Der Kreis schließt sich mit ihm. Dieses „Casino Royale“ dagegen hat außer ein paar Namen nichts mit Bond zu tun, also kann man ihn für die Reihe getrost ignorieren.

      Und warum zählt der neue (dritte) „Casino Royale“ nicht zum Kanon? Nun, das müssen Sie die Produzenten selber fragen!

      --- Martin Cordemann alias Null Null PeeWee Ende ---

      --- ab hier folgt in den folgenden Besprechungen der Sonderbericht von Tillmann Courth alias Null Null Tilly ---

      Casino Royale (1966)

      Originaltitel: Casino Royale

      Regie: John Huston, Ken Hughes, Val Guest,

      Robert Parish, Joe McGrath

      Musik: Burt Bacharach

      James Bond: David Niven / Friedrich Schoenfelder

      James Bond/Evelyn Tremble: Peter Sellers / Manfred Schott

      Jimmy Bond/Dr. Noah: Woody Allen / Horst Sachtleben

      Vesper Lynd: Ursula Andress / Eva Pflug

      Die Geheimwaffe: Daliah Lavi / Rosemarie Kirstein

      Miss Goodthighs: Jacqueline Bisset / Helga Trümper

      Ransome: William Holden / Paul Klinger

      Vertreter: Vladek Sheybal / Leo Bardischewski

      Piper: Peter O’Toole / Reinhard Glemnitz

      Legionär: Jean-Paul Belmondo / Klaus Kindler

      Le Grand: Charles Boyer / Harald Wolff

      Le Chiffre: Orson Welles / Otto Preuss

      und

      M: John Huston / Klaus W. Krause

      Q: Geoffrey Bayldon / Thomas Reiner

      Moneypenny: Barbara Bouchet / ???

      „Sie sind durchschaut, Mr. Bond!”

      kehrt zurück

      mit

      Dr. Noooooooooo!

      James Bond jagt Dr. No

      Der erste richtige, echte, wirkliche JAMES BOND Film… Ein Film, der eine Reihe von Filmen nach sich zog, die sich inzwischen über mehr als ein halbes Jahrhundert zieht und noch immer nicht beendet ist. Ein Film, der eine ganze Reihe ähnlich gelagerter Filme nach sich zog, Kopien, die auf seiner Welle und seinem Erfolg mitschwimmen wollten. Und doch hat er es geschafft, sich gegen all diese Nachahmer durchzusetzen und heute noch immer im Geschäft zu sein. Also wie großartig muss ein Film sein, der das schafft? Nuuun… schwierig!

       Der Anfang der Anfänge

      Um ehrlich zu sein ist dieser Bond noch ein bisschen krude, noch ein wenig ungeschliffen. Aber das ist völlig verständlich, da es sich ja gewissermaßen um ein Erstlingswerk handelt, den ersten Film, den Prototypen, den ersten Versuch. Und wohl der günstigste von allen, was die Produktionskosten angeht. Natürlich hatte er es nicht nötig, sich von seinen Konkurrenten abzusetzen – weil es noch keine Konkurrenten gab. Jedenfalls nicht in dem Masse, wie schon kurz danach. Und doch – und das ist wahrscheinlich der Grund, warum Bond so einzigartig war (ich schreibe bewusst nicht: ist!) – hat er sich schon im Vorfeld durch vieles von seinen noch zu kommenden Nachahmern abgehoben!

      Der Beginn mit der Gunbarrel-Sequenz, das ist ungewöhnlich, das ist neu, das ist wahrscheinlich für viele Zuschauer völlig unverständlich. Denn, machen wir uns nichts vor, es trägt nichts zur Handlung bei. Es ist lediglich… ein Logo, ein Erkennungsmerkmal, eine Marke! Umso unverständlicher, warum man bei den drei ersten Craig Bonds darauf verzichtet hat! Aber diese Marke zeigt – oder wird im Nachhinein zeigen – dass man es hier mit mehr zu tun hat als mit einem einfachen Agentenfilm. Der Vorspann ist ebenfalls noch etwas krude, für seine Zeit möglicherweise richtungsweisend? Jedenfalls geht er fließend in den Film über, was man jedoch schon bald ändern

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