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      Calimera Soma

      Frohes Neues Jahr!

      Eine Zukunftsvision

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Kapitel I – Ein wichtiger Abend

       Kapitel II – Etwas Seltsames geht vor sich

       Kapitel III – Eine Vorahnung wird zur Gewissheit

       Kapitel IV – Auftritt der Mächtigen

       Kapitel V – Die Transformation beginnt

       Kapitel VI – Grausige Gewissheit

       Kapitel VII – Das Puzzle fügt sich zusammen

       Kapitel VIII – Auf der Flucht

       Kapitel IX – Ausgebrannt

       Kapitel X – Sinn und Unsinn

       Impressum neobooks

      Kapitel I – Ein wichtiger Abend

      „Jetzt komm´ endlich. Beeile dich! Wir sind spät dran. Ich will die anderen nicht warten lassen“, Michaela stand bereits seit einer halben Stunde ungeduldig wartend im Vorzimmer.

      Minutiös hatte sie sich auf den Abend vorbereitet. Einige glitzernde Spangen fixierten ihre goldenen Locken zu einer eleganten Hochsteckfrisur, das liebevoll aufgetragene Make-up betonte ihre blauen Augen perfekt und das extra gekaufte Outfit saß wie angegossen.

      Sie freute sich schon seit Langem auf diesen besonderen Abend. Es war das erste Silvester nach den schrecklichen Jahren, die Michaela ihren Freundinnen gegenüber als die `Horrorkrise´ beschrieb. Jene schier endlos lang wirkende Zeitspanne in der ein Aufenthalt in der Hölle ein Wellness-Urlaub im Vergleich zu den Qualen und Demütigungen gewesen wäre, die sie in ihrer Beziehung erleiden musste. Während dieser Phase trug die junge Frau eine täglichen Kampf aus: Einerseits wollte sie sich aus diesem Gefängnis aus Lügen, Betrug und Ausbeutung befreien, erinnerte sich jedoch auch an andere Zeiten, in denen sie und Lukas eine nahezu vollkommene Partnerschaft geführt hatten. Ein Traumpaar, das durch eine unglaublich intensive Liebe miteinander verbunden gewesen war. Ihre Beziehung war die glücklichste und die grauenhafteste Zeit ihres Lebens. Auf jeden Fall waren die beiden schon so lange zusammen, dass sich die Blondine nicht mehr vorstellen konnte, wie sie ein Dasein ohne Lukas aussehen könnte.

      Diese innere Zerrissenheit ließ Michaela schon vor Jahren in ein tiefes Loch fallen. Lukas machte keinerlei Anstalten, sie daraus zu erlösen oder wenigstens seine Sticheleien etwas einzuschränken. Eher das Gegenteil war der Fall. Kaum konnte sich seine Lebensgefährtin ein bisschen Normalität in ihrem Alltag erkämpfen, pflegte der barsche Lukas sie mit seiner kränkenden Art zurück in die innere Finsternis zu schicken. Doch Michaelas Glaube, alles könne sich zum Besseren wenden, war stärker als die Verzweiflung über ihre ausweglose Lage. Sie erinnerte sich voll Wehmut an die sorglosen Tage der Beziehung. Damals, als das Paar eine starke Einheit gebildet hatte. Zwei gegen den Rest der Welt. Lukas war Michaelas ein und alles. Die junge Frau war jeden Tag dankbar, diesen unglaublichen Menschen an ihrer Seite zu wissen. Nichts und niemand konnte diese große Liebe zerstören – außer der Zeit.

      Michaela konnte sich nicht erklären, wie es zu den Zuständen kommen konnte, die mittlerweile die Beziehung beherrschten. Doch so sehr sie auch darunter litt – sie konnte die Hoffnung, dass sich Lukas wieder in den Traumprinz von früher verwandelt, nicht aufgeben. Dazu war ihre Liebe zu stark.

      Tatsächlich trat einige Wochen vor dieser Silvesternacht eine leichte Besserung ein: Als die letzte verbliebene Kraft drohte, Michaelas Körper zu verlassen, beschloss sie einen Arzt zu konsultieren. Dieser Schritt scheiterte zuvor immer an ihrem Schamgefühl. Die einst so starke Frau war von jeher eine Kämpferin, die überzeugt war, sämtliche Situationen ausnahmslos alleine meistern zu können. Zudem verbat ihr ihre Abneigung gegen Medikamente den Gang zum Doktor. Doch Michaela war bereit alles dafür zu tun, um ihre Beziehung zu retten und so warf sie eines Tages ihre sonst so festen Prinzipien über Bord und begab sich in medizinische Behandlung. Der Arzt verschrieb ihr Psychopharmaka mit dem Namen Cautelacerebris. Das Mittel tat seine Wirkung sehr schnell und obwohl ihre Vernunft gegen dessen Einnahme protestierte – ihre Seele war unendlich dankbar für die Linderung der Qualen.

      In Michaelas Kopf entstand wenigstens die Illusion, Lukas wäre der nette Partner von einst. Sie verzieh ihm noch mehr als zuvor, weshalb sich das Paar weniger stritt. Dies hatte zur Folge, dass sich die Beziehung tatsächlich entspannte. So rückten die beiden wieder ein Stückchen näher zusammen.

      Das frisch wiederhergestellte Gefühl der Verbundenheit war wohl der Grund, warum Michaela dieses Silvester als so wichtig empfand. Sie wollte mit der Vergangenheit abschließen und versprach sich eine bessere Zukunft. Dieser Jahreswechsel symbolisierte in ihren Augen den Startschuss in ein neues Leben voller Harmonie.

      Die Vorfreude auf den Abend verflog allerdings von Minute zu Minute während Michaela auf den trödelnden Lukas wartete. Irgendwann riss ihr Geduldsfaden. Auf der Suche nach ihrem Freund stürmte sie ins Wohnzimmer. Lukas lümmelte seelenruhig auf dem Sofa und schaute fern. „Lukas!“, allmählich genervt stellte sich Michaela vor den Fernsehapparat: „Du weißt, wir sind verabredet. Zieh´ dich endlich an. Wir sollten bereits auf dem Weg sein.“ Lukas würdigte seine Freundin keines Blickes: „Was? So traust du dich auf die Straße? Hm. Für dieses Outfit solltest du schon ein bisschen mehr Sport treiben.“ Im Glauben, eine lustige und schlagfertige Antwort gegeben zu haben, zuckte sein rechter Mundwinkel amüsiert nach oben. Während er sich aufrichtete, fuhr er fort: „Warum müssen wir uns überhaupt mit deinen langweiligen Freundinnen treffen? Schlimm genug, dass ich den Abend mit dir verbringen muss. Mich interessiert dieser Mist absolut nicht. Ich habe absolut keine Lust dazu, mit dir oder mit deinen nervigen Hühnern auszugehen. Wenn ich feiern wollte, würde ich meine Freunden anrufen.“

      Lukas war ein Meister darin, Michaelas gute Laune binnen Sekundenbruchteilen zu verderben. Sie antwortete: „Das hättest du dir früher überlegen müssen. Wir haben zugesagt. Komm´ jetzt, bitte.“ Lukas reagierte mit Augenverdrehen und mit den Worten: „Ich muss mir noch meine Jacke und meine Schuhe anziehen“, schlurfte er widerwillig in Richtung Garderobe.

      Während die beiden in die Stadt spazierten, vermied es Michaela ein Gespräch mit Lukas zu führen. Dieser quasselte ohnehin ununterbrochen vor sich her – auch wenn seine Freundin keinerlei Reaktion auf seine Worte zeigte. In seinem Monolog beschwerte er sich über dies und das. Hauptsächlich nörgelte er über den bevorstehenden Abend. Vertieft in sein Gemecker bemerkte Lukas wie so oft nicht, wie hart er seine Lebensgefährtin durch die muffige Art und die Beleidigungen getroffen hatte.

      Michaela wusste jedoch, wenn sie ihn darauf aufmerksam machte, würde sie einen Streit herausfordern und der Abend wäre noch mehr ruiniert. Also zog sie es vor zu schweigen und konzentrierte sich auf die Schönheit der Landschaft.

      Sie betrachtete die

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