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      Winfried Paarmann

      Die Spur des unbekannten Bruders

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Vorwort

       Die Erzählerin

       Im Rausch der Gipfelhöhe

       Das Bauprojekt in den Bergen

       Eine Wirtshausschlägerei mit tödlichem Ausgang

       Das verwaiste Anliegen und der unbekannte Danksager

       Der Mann auf dem Felsenvorsprung

       Sabotage

       Das viermalige Rätsel

       Der Banküberfall – Richard im Verhör

       Der Doppelgänger - die erneute Begegnung

       Das angeschnittene Foto

       Die Entführung

       Die missglückte Befreiung

       Der mysteriöse Befreier

       Die Schutzgeldjäger

       Wanda – eine weite Reise in die Vergangenheit

       Der Bergjunge, die Bergschamanin

       Das entstellte Gesicht der Mutter

       Das Versprechen

       Golad

       Der zweite Sabotageakt

       Der Todesschütze – Richard erneut im Verhör

       Torgito, der „Pate“

       Die Stunde des Sturms

       Die Konfrontation

       Die geheimen Verfolger

       Die Elemente in Aufruhr

       Tulbo

       Der in den Bergen verschollene Alte

       Über den Autor

       Impressum neobooks

      Vorwort

       Die Ereignisse dieser Geschichte liegen über vierzig Jahre zurück. Sie wurden mir erzählt von Regine, einer Frau, die weitgehend selbst daran teil hatte. Die zentrale Gestalt war ihr Vater, der, damals ein Mann Ende vierzig, als Bauleiter zweier Bauprojekte in das Grazer Alpenvorland gerufen worden war.

       Diese Alpengegend wie das sich anschließenden imponierende Dachsteingebirge waren ihm gut bekannt. Die Wiener Eltern hatten mit ihm und seinem Zwillingsbruder Theo dort regelmäßig die Ferienzeiten verbracht. Bis es zu einem schweren Bergunfall kam. Die beiden Zwölfjährigen, Richard und Theo, waren am letzten Tag vor der Abreise ohne Wissen der Eltern zu einem Berggipfel aufgebrochen. Auf einem Geröllfeld verlor Theo den Halt und stürzte in die Tiefe. Er konnte niemals geborgen werden.

       Diese Geschichte wird mit dem Zeitpunkt der schon erwähnten zwei Bauprojekte beginnen. Etwas für Richard, den Vater, äußerst Irritierendes war geschehen: Er meinte, bei einem Bergausflug seinen Zwillingsbruder wieder erkannt zu haben, den vor mehr als dreißig Jahren abgestützten Theo. Und immer mehr verdichteten sich die Anzeichen, dass es den Zwillingsbruder noch gab – ein Mann von genau seinem Aussehen und doch von einer offenbar sehr anderen auch gewalttätigen Wesensart.

       Gegen das eine begonnene Bauprojekt setzten zunehmend Sabotageakte ein. Nach einem zweimaligen Bankraub geriet Richard selbst in Verdacht, auch wegen anderer Gewalttaten wurde er schließlich verdächtigt. Richard verfolgte mit wachsender Unruhe jede Spur. Und es sollte sich seine Ahnung bestätigen, dass sie zu einer zweiten Gestalt seiner Vergangenheit führen würde: der eines kleinen rätselhaften Mannes, eines Almbewohners, der die beiden Kinder damals zu jenem Bergausflug überredet hatte.

       Regine lernte ich kennen, als ich ein Wochenende in einer Grazer Alpenpension verbrachte. Sie war in großer Sorge um ihren Vater, dieser hatte sich zu einer Bergwanderung verabschiedet und war seit drei Wochen nicht zurückgekehrt. Mit fünfundsiebzig noch äußerst rüstig hatte er solche Ausflüge häufiger unternommen, man wusste, dass er dabei tagelang fortbleiben konnte, doch drei Wochen waren eine beunruhigend lange Zeit.

       Ich werde Regine selbst zu Wort kommen lassen.

      Die Erzählerin

       Ich war Mitte zwanzig und hatte eben meine Ausbildung als Psychologin abgeschlossen, als ich meinem Verlobten nach Graz folgte, der dort als junger Trompeter eine Anstellung an der Grazer Oper gefunden hatte. Auch für mich war dieser Ortswechsel mit einem günstigen Angebot verbunden. Eine ältere erfahrene Psychologin hatte eben ihre jahrelange Praxiskollegin verloren, und sie war rasch überzeugt, dass ich die richtige Nachfolgerin sei und diesen Platz einnehmen sollte – so jung und unerfahren ich als Psychologin bisher auch war.

       Ihre Liste mit Therapieanfragen war lang, besonders seit die Kollegin sie verlassen hatte, und bald überwies sie neu anfragende Klienten zunehmend an mich. Ich fühlte viel Wind unter den Flügeln, die neuen

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