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      Wolfgang Bendick

      Mondschattenland

      Die Suche nach Shangri La

      Dieses ebook wurde erstellt bei

       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Mondschattenland

       Allein

       Zu zweit

       Kara Deniz

       Ararat

       Persien

       Afghanistan

       Die Panne

       Kabul

       Niemandsland

       Pakistan

       Der Nektarsee

       Delhi

       Pokhara

       Voller Mond

       Katmandu

       Divali

       Mutter Ganga

       Zurück

       Post scriptum

       Weitere Werke von Wolfgang Bendick:

       Impressum neobooks

      Mondschattenland

      Die Suche nach Shangri La

      Wolfgang Bendick

      Erste Erscheinung Winter 2017

      Bilder: © Wolfgang Bendick

      © Copyright 2017 Wolfgang Bendick

      All rights reserved for all countries

      Legal deposit: November 2017

      Titelbild: Léa Fernandez

      Webseite: wolfgangbendick.com

      Ein heißes Sehnen treibt mich hin,

      ins Land des Friedens möchte ich ziehn,

      ins Land der Freude und des Glücks,

      zum Ort des ewgen Augenblicks,

      wo Lieb den Hass hat überwunden,

      und alles Werden sein Ziel gefunden,

      zum Weilen in dem tiefsten Sinn,

      da treibt mich all mein Sehnen hin…

      für meine Schwesterseele,

      die mir half, die Einheit zu finden

      Allein

      Wir waren wieder im Bregenzer Wald. Wir wanderten auf dem gleichen Weg, auf dem ich zwei Jahre zuvor über die ‚grüne Grenze‘ zurück nach Deutschland gekommen war. Wir kamen an der Scheidewang-Alm vorbei und ich erzählte meiner Freundin, wie ich da später mit meinem Freund Ludwig mitten im Schneesturm Unterschlupf gefunden hatte. Kühe grasten oberhalb an einem Hang, der sich vom vielen Begehen der Tiere in eine Stufenlandschaft verformt hatte. Alle bewegten sich langsam in dieselbe Richtung vorwärts, bisweilen mit dem Kopf nach hinten, zum Rücken ausschlagend, wohl um lästige Bremsen wegzujagen. Dabei schepperte die am Halse hängende Glocke laut auf. Ansonsten war das Geläute eher harmonisch, im Rhythmus ihrer grasenden Mäuler. Ein süßlicher Geruch von Dung und Sommernachmittag lag wie ein friedlicher Dunst im weiten Tal. Ein Junge, wohl gerade erst im ferienpflichtigen Alter, saß auf der hölzernen Treppe der Almhütte und sah einem Schmetterling zu, wie er durch die Luft holperte. Frodo, unser Hund, war uns etwas voraus. Leise klingelte die Schelle an seinem Halsband. Ihr silbernes Geräusch holte den Jungen in die Gegenwart zurück. Er erblickte den Hund, und schlug leicht mit den Händen auf seine in einer glänzenden Lederhose steckenden Oberschenkel. Frodo näherte sich neugierig und beschnupperte dessen Füße. „Isch der aber schee!“, sagte er leise, „wie heischt du denn?“ „Frodo! Frodo Beutlin!“ antworteten wir an Hundes statt. Er streichelte ihn. Frodo schien das zu gefallen. „Und wie heisst du?“, fragten wir ihn. „Elmar!“ antwortete er. „Ein schöner Name. Er bedeutet ‚Apfel‘ auf Türkisch! – Wohnst du hier?“, fragten wir. „Nur im Summer, wenn die Kia auf dr Alm sand. Sonscht wohn i in Lingenau!“

      Wir liefen noch eine gute Weile weiter und machten an einer Alm halt, um eine ‚Radler‘ zu trinken. Um uns herum wechselten Weiden mit Waldgebieten ab, leichtes Schellengeläut erfüllte das Hochtal, ein paar Wanderer genossen gleich uns die Schönheit der Allgäuer Berge. Wir waren auf Abschiedsbesuch hier oben. Bald würden wir nach Osten aufbrechen, soweit es ging über Land, und dann mit dem Schiff nach Australien. Und vielleicht für immer. Der Gedanke daran machte uns etwas traurig. „Weißt du, ich glaub die lange Fahrt über Land, das ist nichts für einen so kleinen Hund!“, sinnierte Doris. „Das hab ich auch schon gedacht. Vielleicht können wir ihn irgendwo unterbringen, wo er es schön hat!“ „Dem kleinen Jungen hat er gefallen. Vielleicht mag er ihn haben!“ Der Gedanke an eine Trennung von unserem vierbeinigen Gefährten machte uns das Herz noch schwerer. Waren wir doch bald zwei Jahre zusammen und hatten so manches erlebt. „Lassen wir es darauf ankommen!“ einigten wir uns.

      Auf unserem Zurückweg trieben die Bauern gerade ihre Kühe zum Melken ein. Der

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