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Tuareg (Tarqi „die von Gott Verstoßenen“. Faktisch ist diese Bezeichnung eine Verunglimpfung) werden seit Anbeginn der Kolonisation missachtet, ihre Interessen mit Füßen getreten. Doch die Piraten der Wüste sind ein stolzes Volk. Dieser Stolz verhindert es, dass sie weder das Joch der deutlichen Majorität der schwarzafrikanischen Bevölkerung – hauptsächlich Nigerianer und Malier, noch das der Franzosen einfach so hinnehmen. Seit jeher kam es zu Aufständen. Manche geben als Gründe dafür die ständigen Hungersnöte und die Dürre an, andere sagen es war ein Ras le bol (Überdruss. Die Nase voll haben), wie die Franzosen es ausdrücken würden. Am Ende aber steckt nichts anderes dahinter, als dieser reine Stolz. Unzählige Friedensverträge wurden ausgehandelt, doch diese sind nicht von Dauer, denn sie wurden immer zum Nachteil der Tuareg verfasst. Und so verbringen die Tuareg ihre Tage und Nächte damit, verratene Unabhängigkeitsträume zu verarbeiten. Aus den Nomaden von einst, wurden mit der Zeit Schmuggler, Handlanger und Söldner Gaddafis. Vor allem im Mali rumorte es. Während des Bürgerkriegs im Jahr 2011 in Libyen verschärfte sich die Sicherheitslage in Mali abrupt, als plötzlich Ex-Tuareg Kämpfer als „Nationale Bewegung für die Befreiung des Azawad“ (MNLA), über Niger nach Mali eindrangen und dort weite Gebiete im Norden des Landes unter ihre Kontrolle brachten. Im Kielwasser der MNLA – anfangs in ihrem Schatten, aber bald darauf schon Seite an Seite, tummelten sich Mitglieder und Verbündete der Terrorgemeinschaft Al-Qaida im Maghreb und radikale Salafisten. Nach und nach eroberten sie alle Schlüsselstädte im gebirgigen Norden des Landes: Kidal fällt am 30. März 2012, Gao und Timbuktu zwei Tage später. Einige Tage vor den Präsidentschaftswahlen, zu Beginn des Jahres 2012, übernahmen abtrünnige Militärs der regulären Armee Malis unter der Führung von Hauptmann Amadou Sanogo durch einen Putsch die Macht. Die Rebellen warfen der Regierung Schwäche in der Tuareg Frage vor. Gleich mehrere Mitglieder der Regierung wurden von den Rebellenführern der Armee als Geisel genommen. Die Putschisten verhingen eine Ausgangssperre, setzten die Verfassung außer Kraft und schlossen alle Grenzübergänge sowie den Flughafen Bamako. Im Norden des Landes kam es daraufhin zu heftigen Unruhen innerhalb der Armee. Die Spaltung des Landes Nord – Süd satnd unmittelbar bevor. Der Islamist Iyad Ag Ghaly, ein ehemaliger Tuareg Führer genannt auch Löwe der Wüste, nutzte die Gunst der Stunde. Mit seiner islamistischen Gruppe Ansar Dine nistete er sich in den eroberten Städten ein. Kurzerhand entthronte er die MNLA und forderte unverhohlen die Einführung der Scharia. Geherrscht wurde fortan im Stil der Taliban. Frauen wurden gesteinigt, Männer ausgepeitscht, ihre Glieder amputiert, Kulturgüter zerstört. Die Hochburg der Islamisten war Timbuktu, die Perle der Wüste. Um die Rebellen zur Raison zu bringen, führte die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS - CEDEAO) harte Sanktionen ein, jedoch: Im Januar 2013 bewegten sich gleichzeitig mehrere terroristische Gruppen auf den Süden des Landes zu. Sie nahmen die Stadt Konna im Handstreich und bedrohten das südlicher gelegene Mpoti. Das angestrebte Ziel: Die Hauptstadt Bamako. Frankreich war plötzlich hellwach, denn es hat insgesamt 58 Atomreaktoren in Betrieb. Mehr als ein Drittel des dafür notwendigen Urans kommt aus dem Niger. Timbuktu, nun eine Hochburg von islamistischen Terroristen, ist nicht einmal 500 Kilometer von Niger entfernt. Gao liegt gar noch näher an der Grenze. Abgesehen vom nigerianischen Uran und der Bekämpfung des Terrorismus, hat Frankreich sicher auch andere Interessen, die Trikolore neben der malischen Flagge in Bamako und Timbuktu zu hissen: Erdöl, Diamanten, Gold und was in Zukunft fast noch wichtiger sein wird: Wasser! Mali besitzt unglaubliche unterirdische Süßwasserreserven. Wasser, und davon wir müssen zum derzeitigen Stand der Dinge leider ausgehen, wird in naher Zukunft wertvoller und teurer sein als Öl. Das wissen auch Frankreichs Experten. Hinein in dieses sich anbahnende geopolitische Bedrohungsszenario, bat Mali Frankreich um Hilfe. Selbst die Vereinten Nationen erwarteten eine französische Reaktion. Der amtierende Präsident Hollande reagierte umgehend auf die Anfrage der malischen Regierung. Die Operation SERVAL wurde beschlossen. Glaubt man Präsident Hollande, so war das einzige Ziel der Operation Serval, das Land von den Terroristen zu befreien.

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