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      Mona Frick

      Heartbeat - Eine Sehnsuchtsmelodie

      Band eins

      Dieses ebook wurde erstellt bei

       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Zitat

       Prolog

       Die Soiree

       Doppeltes Lottchen

       Golfturnier

       Verbindung zum Jenseits

       Leos Geburtstag

       Haus am See

       Maskenfest

       David

       Schönheit

       Entscheidungen

       Zusammenleben

       Versuchung

       Anmerkung:

       Impressum neobooks

      Zitat

       Eine Frau, zwei Männer – eine Geschichte so alt, wie die Menschheit. Und doch unterscheidet sich ihre. Oder wie Tolstoi sagt: „Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich.“

      Prolog

       Mit einem tiefen Seufzer betrachtete sie ihre Nofretete und steckte sie in die Tasche. Die winzige, kostbare Büste erinnerte sie an die schönen Zeiten mit Alexander. In dem Moment, als der Verschluss ihres Koffers zuschnappte, öffnete sich die Tür.

       Alexander trat ins Schlafzimmer und umfasste die Lage mit einem Blick. Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Du willst also wirklich gehen? Die verrückte Julia ist dir wichtiger, als ich es bin? Wer gibt dir das Recht, zu moralisieren?«

       Marie packte mit scheinbarer Gelassenheit weiter ihre Sachen zusammen, obwohl sie wankte. Wenn sie jetzt nicht ginge, wäre sie verloren, ihm ausgeliefert. Und wer weiß, ob sie nicht doch irgendwann enden würde wie Davids Schwester. Langsam schloss sie ihre Tasche. »Du wirst mich nicht aufhalten. Ich gehe zu meinen Eltern.«

       »Heim zu den Eltern? Das sieht dir gar nicht ähnlich. Wieder die brave Tochter spielen, wenn dir der Abgrund zu gefährlich scheint. Vergessen all die kühnen Sätze wie: ›Ich kenne keine Angst‹ – feige, das bist du!«

       Marie stürmte an ihm vorbei, rannte aus der Wohnung, ließ dabei ein Stück ihres Herzens zurück …

      Die Soiree

      Der Geruch der verblühenden Rosensträucher wehte durch die weit geöffneten Türen von der Terrasse hinein und verlieh dem Abend zusammen mit der warmen Luft etwas Bedeutungsschweres. Marie mochte diesen süßlich-drückenden Geruch der Vergänglichkeit. Diesen Geruch der Rosensträucher und den Blick auf die Terrasse hatte sie in Paris vom ersten Tag an vermisst – und natürlich ihre Eltern.

      Die Stimme ihrer Mutter riss sie aus ihren Tagträumen. »Liebes, du solltest dich langsam umziehen, die Gäste kommen doch bald.«

      »Du meinst wohl, die jungen Männer, Mama. Glaubt ihr eigentlich, ich finde nicht selbst einen Mann?«

      »Wie kommst du darauf, wir wollten dich verkuppeln, mein Herz? Wir feiern deinen Geburtstag und deine Rückkehr aus Frankreich – es kommen außerdem auch Frauen. Zum Beispiel deine Charlie!«

      »Aha, und dieser Gast …« Marie betonte das Wort. »… und dieser, und dieser …« Willkürlich zog sie beantwortete Einladungskarten aus dem Stapel auf der silbernen Schale im Entree. »Alles nur Gäste, aber zufällig allesamt männlich, gebildet, jung und attraktiv und vor allem unverheiratet, also wirklich, Mama!« Marie blickte streng, aber insgeheim musste sie über die Bemühungen ihrer Mutter schmunzeln. »Ich suche keinen Mann, wirklich. Ich will jetzt erst einmal arbeiten, wozu hätte ich sonst studieren sollen?«

      »Wer sagt denn, dass du gleich heiraten und Kinder kriegen sollst! Aber ein Freund, ein Partner, wäre doch schön. Du bist immer allein, und das macht mir Sorgen, das ist alles. In den letzten Jahren hast du nie von einem Mann erzählt. Es gibt noch mehr im Leben als Studium und Arbeit.«

      »Mama, du müsstest mich doch am ehesten verstehen. Du warst eine der Besten im Studium und so erfolgreich bei den Ausgrabungen und bist trotzdem wieder ins beschauliche Baden-Baden gekehrt, als ich in die Schule kommen sollte.«

      »Und ich habe es nie bereut. Aber jetzt geh endlich auf dein Zimmer und mach dich fertig!« Mit gespielter Strenge schob ihre Mutter sie aus der Tür.

      Na, was schadete es schon. Marie hatte lieber junge Gäste auf ihrer Party als die gediegene Gesellschaft, die sich sonst bei solchen Anlässen in ihrem Elternhaus einfand. Sie legte die Einladungskarten zurück in die Schale und ging in ihr Zimmer.

      Trotzdem – es wurde höchste Zeit, dass sie sich nach einer eigenen Wohnung umsah. Alt genug war sie nun wirklich.

      Marie entschied sich für ein rotes, bodenlanges Kleid mit tiefem Rückenausschnitt und legte die doppelreihige Perlenkette um, die sowohl auf dem Dekolleté als auch auf dem Rücken auflag. Der hauchzarte Seidenstoff umfloss ihre schlanke Figur und ließ keine Kurve verborgen. Dunkler Lidschatten betonte ihre bernsteinfarbenen Augen.

      Bis auf die Augen war sie das genaue Ebenbild ihrer schönen Mutter: die gleichen klassischen Gesichtszüge, die etwas zu voll geratenen Lippen, sogar ebenso honigfarbene Haare. Noch heute sahen sich die Männer nach ihrer Mutter um, das hieß, bevor sie die Aufmerksamkeit auf die Tochter mit den seltsamen Augen richteten.

      Zufrieden musterte sich Marie im Spiegel. Die Haare trug sie heute gewellt und mit Mittelscheitel, die Lippen glänzten perlmuttfarben. Sie zwinkerte ihrem Spiegelbild vergnügt zu und verließ ihr Zimmer.

      Als der Arm des Vaters später wohlwollend um ihre Schultern lag, daneben die Mutter, ganz offensichtlich zufrieden mit dem Abend und ihrer wohlgeratenen Tochter, fiel Maries Blick auf einen jungen Mann, der so gar nicht zu der illustren Gesellschaft passen wollte. Er war salopp in Jeans und T-Shirt gekleidet und erinnerte sie mit seinen zarten Gesichtszügen ein wenig an Brad Pitt in »Rendezvous mit Joe Black«, in dem er zwar den Tod spielte, aber auf sehr unschuldige Weise. Sie schätzte ihn etwas jünger als sich selbst. In der Menge der Herren im Abendanzug wirkte er völlig deplatziert. Wer mochte das sein? Seiner Miene nach zu urteilen, stießen ihn sowohl seine

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