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Love is not a Choice. Delia Muñoz
Читать онлайн.Название Love is not a Choice
Год выпуска 0
isbn 9783753195322
Автор произведения Delia Muñoz
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Delia Muñoz
Love is not a Choice
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 11 – Dramatische Enden
I
Love is Love
TW
Triggerwarnung: Die zweite Hälfte des 11. Kapitels enthält Homophobie. Gegebenenfalls kann man den Teil überspringen.
Prolog – Outing
»Ich möchte mein Leben nicht versteckt verbringen!«
Aber ich kann das nicht. Ich bin noch nicht bereit dazu.
Meine Gedanken spielten verrückt. Einerseits war da Angelinas Stimme in meinem Kopf, die immer wieder denselben Satz sagte. Und dann waren da meine Bedenken, die ihr widersprachen.
Ich saß verzweifelt auf einer Bank an der Straße, den Kopf in den Händen vergraben, nicht wissend, ob ich den nächsten Schritt gehen sollte. Angelina war schon seit fast einem Jahr meine feste Freundin. Ich hatte mich in sie verliebt, wirklich. Ich hatte durch sie gemerkt, dass Liebe ganz anders sein konnte und hatte bestätigen können, dass ich mich nicht zu Männern hingezogen fühlte, sondern zu Frauen. Zu einem blonden Mädchen mit Kurzhaarschnitt. Aber sie machte es mir schwer. Ich konnte ihren Forderungen nicht entsprechen, ich konnte ihr nicht die Beziehung geben, die sie gerne hätte. Der dauernde Streit darüber, Streit über uns, aber auch über andere Dinge, machte mich fertig. Es zerriss mich innerlich, ständig von ihr daran erinnert zu werden, was ich nicht tun konnte und was mir immer im Weg stehen würde.
Ich schaute auf mein Handy, das zu vibrieren begann.
Angelina.
Na klar. Irgendwie zog sich bei dem Anblick mein Herz schmerzhaft zusammen, statt freudig zu hüpfen. Falls sie anrief, um mich zu fragen, wie es mit meinen Eltern verlaufen war, hatte ich keine guten Neuigkeiten. Durch Angelina ermuntert – oder eher gedrängt – hatte ich mir gestern vorgenommen, mit meinen Eltern zu reden. Ich hatte mich bei ihnen outen wollen, ihnen sagen, dass ich eine Frau liebte. Doch ich hatte es nicht getan, denn ich wusste, dass sie mich abstoßen würden. Es tat schon genügend weh, Angie vor ihnen geheim zu halten – doch noch weniger könnte ich es ertragen, wegen meiner Gefühle für eine Frau von meinen Eltern verabscheut zu werden. Die sowieso schon kühle Beziehung mit ihnen würde sich in eine Beziehung voller Hass und Schmerz wandeln.
Ich atmete tief ein. Wie ging es jetzt weiter?
Ich hatte mich bei meinen Eltern nicht outen können. Nicht, weil ich Angie nicht liebte, sondern weil ich nicht dafür bestraft werden wollte, dass ich sie liebte. Es war ja nicht so, dass ich meine Beziehung geheim hielt. Ich hatte vor meinen Freunden nie verschwiegen, dass ich mich in Angie verliebt hatte. Zu Treffen hatte ich sie stets mitgenommen und ging offen mit meiner Sexualität um. Der einzige Ort, an dem ich nicht ich selbst sein konnte, war bei meinen Eltern. Denn diese vertraten nicht bloß die »übliche« konservative Haltung von Eltern um die fünfzig. Sie hatten eine tiefe Abneigung allem gegenüber, was nicht exakt ihrer Norm entsprach – und eine unangenehme Art, einen das unmissverständlich spüren zu lassen.
Ich sollte studieren, Geld verdienen, einen Mann finden, der meiner Kultur entsprach, und ich musste Kinder bekommen. Hobbys waren allesamt unnötig, außer, man konnte damit reich werden. Und während es schon schwer genug war, meinen Freizeitaktivitäten nachzugehen, wusste ich, dass ich als lesbische Frau niemals akzeptiert werden würde. Aber Angelina … schien dies einfach nicht einzusehen.
Zehn Minuten später schrieb ich Angelina eine SMS. Ihren Anruf hatte ich ignoriert.
»Bin vor deinem Haus, kannst du rauskommen?«
Ich hatte mich etwas zusammengerissen und meine verstrubbelten Haare wieder in Ordnung gebracht. Doch Angie würde mir ansehen, dass es mir nicht gutging. Zwar brachte sie eher wenig Verständnis für die Situation mit meinen Eltern auf, aber sie hatte eine gute Menschenkenntnis.
In der Tat zog Angie die Augenbrauen zusammen, als sie mich sah. Nicht nur schien sie zu merken, dass ich deprimiert war, sondern auch, dass etwas anderes nicht stimmte.
»Hey, Babe«, grüßte sie, als sie auf mich zukam. Ihre blonden Haare hatte sie wie immer mit Gel gestylt und sie trug ein schwarz-weißes Hemd.
Ich überhörte ihren fragenden Unterton und grüßte zurück. Als sie vor mir stand, nahm ich sie stumm in den Arm. Sie küsste mich auf die Wange, dann kurz auf den Mund. »Alles gut?«, fragte ich, während wir uns setzten. Ich versuchte, mir meine Nervosität nicht anmerken zu lassen.
Sie nickte und legte einen Arm um mich. »Ja, mir geht’s gut. Und dir?«
Ich zuckte mit den Schultern. »Es geht«, meinte ich zögerlich. Beim Gedanken an die bevorstehende Konversation zog sich mein Magen zusammen.
Angie