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p>Anne-Christine Schmidt

      Als die Angst kam - als die Angst ging

      Erfahrungsbericht einer Angststörung

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Einleitung

       I) ANGST

       II) Kindheit und Jugendzeit als Keimzellen einer späteren Angststörung

       III) Als meine Angsterkrankung begann

       IV) Berufsgeschädigt

       V) Ein Leben voller Angst: Auswirkungen einer Angsterkrankung auf Befinden und Lebensgestaltung

       VI) Zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Angsterkrankungen beitragende Faktoren

       VII) Die Rolle der Mitmenschen

       VIII.I) Nichtmedikamentöse Therapien

       VIII.II) Harte Chemie gegen Angst

       IX.I) Sieben Heilungsansätze

       IX.II) Meine eigenen Schritte aus der Angstverkrampfung

       IX.III) Keine Angst, wenn die Angst wiederkehrt

       X) Der Weg zum freien Selbst

       Literaturverzeichnis

      VIII) Medizinisch etablierte sowie alternative Behandlungsstrategien bei Angsterkrankungen

      IX) Selbsthilfe zur Linderung und Heilung von Angstzuständen

       Impressum neobooks

      Einleitung

       Als die Angst kam – als die Angst ging

       Erfahrungsbericht einer Angststörung

       Meinem Landarzt, dem einzigen Arzt, der mich rettete, in

       großer Dankbarkeit gewidmet

      Angsterkrankungen nehmen in der Bevölkerung zu. Angsterkrankungen sind grausam. Wenn die Angst einen Menschen nicht loslässt und seine Lebensführung so weit beeinträchtigt, bis er ohne die Hilfe vertrauter Personen nicht mehr in der Lage ist, normale Anforderungen des täglichen Lebens zu bewältigen, dann leidet er an einer Angsterkrankung. Ich beschreibe die krankhafte Angst aus der Sicht einer Betroffenen: fast zwei Jahrzehnte lang plagten mich schwere Angstzustände einschließlich aller damit einhergehenden körperlichen Symptome wie Atemnot, Schwindel, nahende Ohnmacht, Zittern, Derealisationsempfinden. Eine starke Platzangst bis hin zum Weinkrampf befiel mich insbesondere auf Autofahrten, während mich eine bedrohliche Angst vor dem Umfallen und Kollabieren daran hinderte, mich ohne Begleitung anderer Personen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortzubewegen. Viele Menschen in meiner Umgebung akzeptierten mein Leiden aufgrund seiner Symptomatik nicht als Krankheit, sondern sahen darin Willensschwäche, Charakterschwäche, oder ein anderweitig selbstverschuldetes Übel. Die Angstzustände begannen mit dem Eintritt in eine von starken äußeren Zwängen beherrschte berufliche Laufbahn und verschwanden zunächst weitgehend mit der Beendigung dieser Tätigkeiten. Später flammten die Ängste im Zusammenhang mit andauernder Arbeitslosigkeit und dadurch bedingter sozialer Isolation wieder auf. Als Erbe einer misslungenen pubertären Entwicklung kämpfte ich des Weiteren mit den Folgen einer schweren Magersuchtsepisode. Sicherlich schwächte mich meine darauf zurückzuführende schlechte körperliche Verfassung im Umgang mit den harten Anforderungen des Arbeitsalltags. Neben einer stattlichen Anzahl aneinander gereihter, kurzzeitig befristeter Arbeitsverträge, in deren Rahmen ich einem gewaltigen Arbeitsdruck und einer ständig präsenten, konkreten Angst vor dem Ende des Beschäftigungsverhältnisses ausgesetzt war, zerstörten unerträgliche zwischenmenschliche Spannungen und Konkurrenzsituationen meine ohnehin bereits zermürbte Persönlichkeit. Eine zusätzliche Belastung, der ich in der Entstehungsphase meiner Angststörung ausgesetzt war, brachte eine schwierige Beziehung zu einem älteren, verheirateten Mann mit sich. Letztlich verpasste ich nicht nur die Phase der Pubertät, sondern auch auf ungewollte Weise die Stufe einer eigenen Familiengründung, weshalb mir auch dieser Entwicklungsschritt versagt blieb. Unfreiwillig blieb ich auf mich selbst und meinen Berufsweg fixiert, lebte außerhalb gewöhnlicher Bahnen und stand unter Dauerstress. Das zentrale Problem meiner Persönlichkeit bestand darin, dass ich nie erwachsen werden konnte: zuerst in meiner Herkunftsfamilie nicht, wo ich als pubertierende Jugendliche in eine lebensbedrohliche Magersucht schlitterte, später in meiner Partnerschaft nicht: ich blieb das selbstbewusstseinslose Kind auf halbe Lebenszeit.

      Das plötzliche Auftreten einer schweren Angststörung zu Beginn meiner Berufslaufbahn veränderte mein zuvor freies, ungezwungenes Leben, unterdrückte positive Eigenschaften meiner Persönlichkeit wie Unternehmensfreude, Hilfsbereitschaft, Eigenständigkeit und Freiheitsliebe und machte mich zu einem hilflosen, zittrigen Etwas. Die Angst beherrschte fortan mein Denken und meine Gefühlswelt; alles musste ich ihr unterordnen. Ich fand keinen willentlichen Zugang, der Angst gegenzusteuern, so sehr ich mich auch bemühte. Zur Entspannung von Körper und Geist empfohlene Übungen wie Yoga, Progressive Muskelentspannung und verschiedene Atemtechniken halfen nicht. Das Studium von Ratgeber- und Selbsthilfebüchern für Angsterkrankungen nützte nichts, die sich stets von Neuem aufbauende Angst einzudämmen. Eine Psychotherapie brach ich verzweifelt ab, weil sie meine Angstverkrampfung noch weiter verstärkte und meinen allgemeinen Zustand weiter verschlimmerte. Auch den Vorschlag eines Psychiaters hinsichtlich eines mehrwöchigen stationären Klinikaufenthaltes inklusive Therapieprogramm lehnte ich erschrocken ab. Schließlich sammelte ich eigene Erfahrungen bezüglich medikamentöser Behandlungen von Angsterkrankungen, wobei ich sowohl über Medikamentensucht als auch über eine mir eigenständig gelungene Absetzkur berichte.

      Die Angst ist das Anzeichen eines schweren allgemeinen Schwächezustandes des Nervensystems. Vor dem Ausbruch der Angststörung ohne Schwierigkeiten gemeisterte Angelegenheiten des Alltags werden nicht mehr ertragen. Meistens bezieht sich die Angst auf

      das Verlassen des Hauses ohne Begleitung, auf das Autofahren und das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln, auf das Alleinsein, auf das Einkaufen in größeren Kaufhäusern und Einkaufsmärkten und allgemein auf das Besuchen von Örtlichkeiten oder Veranstaltungen,

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