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Tagebuchblätter 2013-2018. Armin Pangerl
Читать онлайн.Название Tagebuchblätter 2013-2018
Год выпуска 0
isbn 9783746797335
Автор произведения Armin Pangerl
Жанр Изобразительное искусство, фотография
Издательство Bookwire
17.10.2013
Vor dem Haus in der Willy-Brandt-Str. 11 ist eine große Baustelle. Die Erdarbeiten und deren Erschütterungen sind bis hier zu spüren. Habe mein Handy daheim liegen gelassen. Es hängt noch an der Ladestation. T. F. hatte gestern Geburtstag. Hat wiedermal nichts davon erwähnt im Vorfeld. Er hätte ruhig was sagen können. Dann hätte man ihm einen Kuchen backen gekonnt. Ob ich wohl durch Text Farbe in mein Leben bringen kann. Arno ist ganz sicher, wenn er Farbe aufträgt oder mischt. Das passt alles. Ob großer oder kleiner Pinsel; alles stimmt.
B. I. und seine Frau habe ich heute in der Marktstr. Gesehen. Er ist also zurück aus der Türkei. Hoffentlich geht es den beiden gut. Von mir bekommen sie die besten Wünsche. Gesehen habe ich sie, als ich mit L. O. im Bistro einen O-Saft genossen habe. L. hat mich auf ein O-Saft eingeladen und ich habe ihm ein Sandwich + ein Cappuccino spendiert. Mit meinem Espresso waren das 7.-€. Aber den Monat geht mir echt die Kohle aus.
28.10.2013
Heute geht ein Wind, richtig stürmisch ist es. Eine Woche habe ich gefehlt. Hatte Termine. Heute ist viel los. Viele sind da. T. F. hilft die Töne zu mischen. Toby malt schwarz. Und C. malt mit Buntstiften; ergo Ölpastellen. Sonst fällt mir heute nicht viel ein.
31.10.2013
Reformationstag. T. F. hat mir neue Stifte aus Freiburg mitgebracht. Das freut mich sehr. Es werden immer mehr im Projekt. Das hat zwei Seiten; eine gute und eine Schlechte. Es wird viel geredet. Geschwatzt und Getüftelt. Und heute sind meine Gedanken klarer. Der neue junge Mann steht noch unter Einfluss von Psychopharmaka. Hat hübsch gemalt. A. ist auch da und unterhält sich lautstark mit den Damen. Es geht mal wieder um Politik und Essen. Da wird lautstark geklönt. „Jan“ heißt er. Damit er einen Namen bekommt; der Gute. Leider ist er schon wieder gegangen. Lautlos ohne etwas zu sagen. Schade; hatte Talent und seine Bilder zeigen eine sprühende Phantasie. Wir machen eine Weihnachtsfeier; am letzten Termin vor Hl. Abend. Und danach ist der Laden zu. Ich frage mal G. ob sie uns einen Kuchen backt. In Punkto Chrysanthema gehen die Meinungen auseinander. Ich muss mich heute noch entscheiden was ich heute Abend mache. Es ist auch noch eine Vernissage bei L´art pour Lahr. Oder ich bleibe zuhause und schenke den Kindern Schokolade und Süßigkeiten.
04.11.2013
R. kommt als neues Mitglied ins Projekt. Heute ist das Wetter heftig. Es stürmt ganz arg. Jan hat einen Kuchen mitgebracht der sehr lecker ist. Leider musste ich spucken. Am Mittwoch habe ich Lust auf Pollo Fino. Da fahre ich meine Tagebücher nach Emmendingen ins Dt. Tagebucharchiv. Ob ich wohl heute noch einen Döner esse? Oder Rostbratwürstchen! Ich frage G. die wird es wissen. Habe ihr eine SMS geschickt. Mal sehen was sie antwortet. Heute sind alle Plätze belegt. Es werden immer mehr. Wahrscheinlich weil wir so erfolgreich sind. Es gibt schon ein Buch (Katalog) über uns. Es ist wohl so die Zeit wo alle versuchen einen neuen Platz für sich zu finden. Und vor allen die Sozialarbeiter stellen es sich so leicht vor. Ich sehe Probleme in der Gruppendynamik, wenn ständig neue Leute kommen. Der Bedarf unseres Projektes ist offensichtlich groß. Ich bin mal gespannt wohin das führt.
07.11.2013
M.G.K. kam zur Besprechung. Es waren 13 Leute im Projekt. Es gab viel zu besprechen. Ausstellung in Offenburg/ Landratsamt. Mietvertrag/Versicherung. E. M. ist auch grad gekommen. Gestern war ich in Emmendingen im deutschen Tagebucharchiv und habe dort meine Tagebücher von 1988-2010 abgeliefert. In einer Stunde war das Gespräch erledigt. Herr Kupsch hat mich über alles aufgeklärt und die Details mit G. und mir besprochen. Ich bin eine Sorge (weniger) los. Und vielleicht gibt es eine Reaktion oder sogar eine Anzeige gegen mich. (…) W. wir es erstmal an. I. ist neu bei uns. Sie malt mit Ölpastellen.
14.11.2013
Habe gestern die Zeitungen “Staz“ für N. ausgetragen. Es war viel Arbeit. Zwei Stunden habe ich gebraucht. Morgens haben G. und ich eine Stunde das Blättle gerichtet. Mir tut der Popo vom Bücken weh. Im Projekt sind heute gar nicht so viele Leute. Sechs habe ich gezählt. Es kann nicht jeder Tag wie Weihnachten sein. Das Vesper vom Geburtstag am 11.11.13 von N. war toll. Acht Gäste hatten wir. N. hat viel Geld geschenkt bekommen. Jetzt kann sie sich ihre Kamera kaufen aus M.M.
14.11.2013
Habe gerade das erste Tagebuchblatt gerahmt und einen Preis dafür festgelegt. Das zahlt mir natürlich niemand. Ganz langsam über die Zeit geschrieben und als Gedanke gedacht; sind diese Blätter echte Raritäten. Und deshalb kosten sie einfach eine Stange Geld. Auf der anderen Seite sehen sie einfach schön aus. Das Gerade und „Filigrane“ daran finde ich so reizvoll. M.G.K. kam gerade und hat nach der Webseite gefragt; was alles rein soll. Ich konnte etwas Konstruktives beitragen. An Ideen mangelt es mir nicht. Nur mache ich nichts daraus. Leider. Mal sehen was ich heute esse. Auf jeden Fall gehe ich noch in die Stadt und trinke ein Espresso im Wolkenkratzer. Auf chinesisch hätte ich noch Lust. Jetzt gehen alle. Die letzten Fragen was man heute noch macht und was es noch zu essen gibt.
18.11.2013
Bin ins Atelier-Projekt gelaufen. War ein schöner Spaziergang. Habe die Jacke (Wolle) an die mir G. geschenkt hat. Die Katze am Fenster ich verjagt, als ich den Fensterflügel geöffnet habe. Tut mir leid. Die hat sich richtig erschrocken. Die Sonne scheint so schön. Der Kaffee hat mich aufgeputscht. Mein armer Kreislauf. Kontinuität ist das wichtigste bei so einem Projekt. Viele kommen, viele gehen, manche bleiben. Bin mal gespannt wann es eine Reaktion auf meine Tagebücher in Emmendingen(DTA) gibt. Jedenfalls freue ich mich darauf, wenn ich gelesen werde. Ich schaffe es nicht alles zu Lessen. Dazu habe ich nicht mehr Zeit. Und irgendwie ist diese Zeit abgeschlossen.
21.11.2013
Bin der Dienstellenleiterin Frau W. begegnet. Hatte ein ganz kurzes Gespräch. Thea hat Hexenschuss. Toby malt weiß, grün, gelb und blau. Einen Kasten, auch er, hat sich für ein Pseudonym entschieden. Ich finde das anonymisieren ganz wichtig. Jeder kann kommen wie er will. Alles ist möglich. Im Februar 2014 werden wir 10 Jahre alt. Habe Frau W. eingeladen zu unserem Fest. M. besucht uns. Er gibt mir die Hand. Wäre schön, wenn das jeder und jede machen würde. Aber ich bin hier nicht mehr der Boss. Ich habe das Projekt mitbegründet aber ich bin ausgestiegen als Ive und S. so gegen mich wetternden. (Motzten) Es bleibt mir nur das Dokumentieren von dem was hier geschieht. Ich sitze auf meinem Lieblingsplatz. E. M. und ich reden über die Webseite ob Sie nun anonym oder nicht (sein will). JA! Wir bekommen eine Homepage mit Bildern und Texten. Da bin ich ja mal gespannt was wir für unser Geld kriegen. Aber ich freue mich schon darauf Teil einer weiteren Präsenz im Internet zu sein.
25.11.2013
Es geht um den 2. Weltkrieg und den Faschismus in der Kaffee Runde. Alle beteiligen sich irgendwie; jeder will reden und gehört werden. Das Chaos wird dadurch zu einem wilden Sprachdurcheinander. Mal lustig mal traurig alle Facetten des Gesprochenem. Was wohl Marcel Reich R. dazu sagen würde? Es würde auch viel Kritik an der Kriegsführung der West & Ostmächte geäußert. Dresden zum Beispiel wo viele Frauen und Kinder fielen. Daran wurde gedacht. Ich halte es im Kopf nicht aus und gehe schreiben. (kann keinen Krieg mehr ertragen)
25.11.2013
Die Zeit fließt; mal schnell mal langsam. Heute wo es mir einigermaßen gut geht, ist es schön zu Schreiben. Es tut gut, das Geschriebene wachsen zu sehen. Stück für Stück in kleinen Schritten. Ich habe die Wolljacke die mir G. geschenkt hat an. Mir ist mollig. Ich genieße die Zeit. Mir geht es gut und ich bin glücklich. Manchmal werde ich auch unterbrochen, was meine Konzentration stört. Dann mache ich eine Pause und höre zu was ich gesagt bekomme. T. F. hat meine Bilder in der Arena gelobt. Das freut mich sehr. So komme ich in den Fluss. Das nennt man wohl