ТОП просматриваемых книг сайта:
Aus dem Leben der Leana O.. Lilian Morgenroth
Читать онлайн.Название Aus dem Leben der Leana O.
Год выпуска 0
isbn 9783847615248
Автор произведения Lilian Morgenroth
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Lilian Morgenroth
Aus dem Leben der Leana O.
Kleine Textsammlung
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Postpubertäre Poetik über die Trennung
Systemische Therapie/Familienaufstellung
Die Geschichte vom Braunbär und dem Reh
Prolog
Warum ich dir all dies erzähle?
Weil ich von dir gesehen werden möchte, so wie ich bin.
Im Rausch
Und dann bin ich mir meines schwindenden Bewusstseins vollkommen gewahr. Gleich geht es weg - das Bewusstsein. Ich taumele, stelle mein Bier auf den Tresen vor mir – dann wird mir schwarz vor Augen. Versuche den Türgriff hinter mir zu erhaschen, gleich sacken die Beine weg. Da werde ich gepackt und festgehalten. Er lehnt an der Wand neben dem Tresen, ich stehe vor ihm, aber es sieht nur so aus, denn eigentlich hänge ich in seinen Armen. „Dir passiert nichts, ich halt dich“, sagt er. Und ich glaube es.
Die Klarheit kehrt zurück in meinen Körper – so klar wie einem sein kann, wenn man betrunken ist. Ich nehme einen Schluck Bier. Eigentlich will ich Wasser, aber wenn Bier die einzig greifbar in der Nähe stehende Flüssigkeit ist, dann soll es Bier sein. Bitter und abgestanden. So ekelhaft wie Bier in den letzten Schlücken der Flasche nur sein kann.
Ich versichere ihm, dass wir weiter tanzen können. Und ich fühle mich tatsächlich ganz gut. Auch wenn ich schlecht drauf bin.
Insgesamt. Die Feieranten frönen der Hedonie und die Musik erfüllt ihren Zweck. Aber ich bin trotzig und traurig, dass ich nicht ganz weggekippt bin. Dann wäre ich die ganze Scheiße für ein paar Minuten losgeworden und ich hätte ordentlich Aufmerksamkeit bekommen. Ich denke es und muss grinsen, weil ich mich selbst so verachte. Mein Blick fällt auf einen Mann vor mir, der mich seit geraumer Zeit anglotzt. Du bist hässlich, denke ich schlicht und bin erschüttert über die innere Verachtung in mir gegenüber dem Mann, aber ich tue nichts dagegen. Im Gegenteil, in mir steigt ein satanisch, wahnwitziges Grinsen auf, eine leise Zerstörungswut. Ich drehe mich um und lasse mir ein Bier von einem Freund spendieren. Ich hatte nicht darum gebeten. Aber ich lehne auch nicht ab. Ich weiß, ich bin schon besoffen. Aber es ist mir egal. Überhaupt ist mir gerade alles egal. Das Bier lähmt mich mehr und mehr. Bla bla bla.... Blub. Ich rede ununterbrochen. Bestimmt lalle ich. Aber es scheint niemanden zu stören. Wahrscheinlich auch alle besoffen. Bier macht dumm und taub. Mich auch.
Aber