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der Vater gegangen war, sahen sich die Mädchen im Stall um. „Hier können wir noch jede Menge Pferde unterbringen und haben oben Platz für Heu und Stroh“, sagte die ältere.

      „Ja und hinter dem Stall will Paps die Reitbahn anlegen“, antwortete ihre Schwester.

      Nachdem die Ponys versorgt waren gingen sie ins Haus und Willi schwebte hinter ihnen her. Na wenn die so nett bleiben könnte ich mich an sie gewöhnen dachte er. Gleichzeitig hatte er aber auch ein wenig Angst vor dem was kommen würde.

      Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Die neue Familie schrubbte, räumte auf und reparierte im ganzen Haus. Ein paar Nachbarn kamen vorbei um sich den neuen vorzustellen. Vier Tage nach der Ankunft der Familie fuhren plötzlich zwei riesige LKW auf den Hof. Aus dem ersten stieg ein grobschlächtiger Mann aus. Er entdeckte den Vater der Mädchen und stiefelte mit großen Schritten auf ihn zu.

      „Ich bringe den Sand, wo soll der ab geschüttet werden?“.

      „Kommen sie ich zeig es ihnen, “ ohne eine Antwort abzuwarten ging der Vater hinter den Stall. Der Fahrer folgte ihm mit griesgrämigem Gesicht.

      Willi kam der Mann bekannt vor, er erinnerte ihn an einen Mann von früher der in einer nahe gelegenen Kiesgrube arbeitete. Er hatte Willi und seine Freunde des öfteren weg gescheucht wenn sie versuchten in der Kiesgrube zu spielen. Das kann er aber nicht sein, dachte Willi, der muss doch viel älter sein. Da war doch aber ein Sohn, so ein fieser der hat in der Schule immer alle kleinen Kinder angepöbelt, der könnte es sein Aber was will die Familie mit dem ganzen Sand? Willi schwebte neugierig hinterher. Der Fahrer war zu seinem LKW zurück gekehrt und fuhr nun direkt hinter den Stall. Dort war mit Pfählen ein Viereck gekennzeichnet und genau dort luden die beiden Laster ihre Fracht ab.

      Kurz darauf wackelte die Erde. Willi guckte erstaunt, was war das nun schon wieder. Er sah sich um, war das ein Erdbeben. Ein Höllen Lärm brach an was ist das nur dachte er und da kam der Lärmverursacher um die Ecke. Puh dachte Willi ein Radlader, mein Gott habe ich mich erschreckt. Der Radladerfahrer fing an den Sand innerhalb der Pfähle gleichmäßig zu verteilen. Dann klappte er die Schaufel runter und fuhr solange rückwärts über den Platz bis alles glatt war.

      Die Mädchen die gerade aus der Schule kamen jubelten. „Unser Reitplatz, endlich ist es soweit. Morgen will Paps ihn noch einzäunen und dann kann es losgehen.“

      Nachdem der Zaun stand konnte Willi die Mädchen jeden Tag auf dem Reitplatz finden. Sie ritten wirklich gut und harmonierten mit ihren Ponys. Man merkte ihnen an wie viel Spaß es ihnen machte mit den Tieren zusammen zu sein. Nicht nur beim Reiten auch wenn sie die Tiere versorgten waren sie mit Eifer bei der Sache.

      Einen ganzen Monat war die Familie jetzt schon da als eines Morgens ein Tiertransporter auf den Hof fuhr. Ein junger Mann mit einen spitzbübischem Gesicht kletterte vom Fahrersitz. „Hallo ich bin Thorsten, mein Vater schickt mich mit den Pferden die sie bei ihm gekauft haben. Wollen wir gleich abladen.“ Dirk, so hieß der Vater der Mädchen, lächelte und stellte sich Thorsten vor.

      „Ja lass uns die Tiere ausladen damit sie ihre neue Heimat kennen lernen können.“ Thorsten öffnete die Laderampe und stieg in den kastenförmigen Aufbau. Drinnen rumorte es kurz und dann sprang ein großes braunes Pferd auf den Hof. „Pass auf“, rief er von drinnen, „er ist mir abgehauen.“

      Dirk der direkt neben dem Transporter stand griff beherzt zu und konnte das Tier gerade noch am Halfter fassen. „Man, du bist aber stürmisch.“ Er lächelte das Tier an und tätschelte es am Hals. „Ich werde dich erst einmal in deinen Stall bringen da kannst du dich dann beruhigen.“

      Nachdem alle drei Pferde versorgt waren tranken die beiden Männer erst einmal eine Flasche Bier auf der Terrasse. „Nächste Woche bekommt mein Vater noch ein Kleinpferd, so eins wolltet ihr doch auch noch haben. Es ist fünf und sehr kinderlieb.“ Dirk lachte und versprach ihm vorbei zu kommen um sich das Tier anzusehen.

      Als die Mädchen mittags aus der Schule kamen stürmten sie zuerst in den Stall um die neuen Pferde zu begutachten. Lächelnd kam ihr Vater aus dem angrenzenden kleinen Stall, in den er lautstark vor sich hin werkelte, um schöne neue Boxen für die Pferde zu bauen.

      „Na, gefallen sie euch?“ Beide Mädchen versichertem ihm, dass die drei neuen Tiere wunderschön wären. Aber man müsste sie natürlich noch ausprobieren, so könne man überhaupt noch nichts sagen. „Dann sucht man ein paar passende Namen aus“, rief der Vater ihnen zu als er den großen Stall verließ.

      „Ja, wie sollen die drei den heißen, ich glaube wir sollten erst einmal nachsehen ob es Stuten oder Wallache sind“, meinte Isi die ältere der beiden Mädchen. „Keine schlechte Idee“, antwortete Madie die jüngere von beiden. Vorsichtig näherten sich beide Mädchen den Pferden, damit sich diese in der neuen Umgebung nicht erschreckten. Sie wussten beide das Pferde eine ganze Weile brauchten um ihre Vorsicht abzulegen und erst wenn sie an Sicherheit gewonnen hatten nicht mehr so schreckhaft sind.

      „Der große Braune ist ein Wallach“, sagte Isi. „Ja und die kleine hier eine Stute. Und was bist du, “ fragte Madie das dritte Pferd. Willi der von oben das Geschehen beobachtet hatte war völlig verdutzt. Glaubte das Mädchen wirklich das Pferd würde ihm antworten. War die wirklich so dumm? Als Madie sich aber bückte und unter das Pferd sah merkte er dass sie doch nicht so dumm war und einfach nur mit dem Pferd gesprochen hatte um es zu beruhigen. Mit Tieren können die beiden wohl umgehen dachte er. Menschen die Tiere mögen sind gute Menschen, hatte sein Vater immer gesagt und daran dachte Willi jetzt und lächelte. Also seid ihr gute Menschen Isi und Madie.

      Nachdem die Mädchen festgestellt hatten, dass das dritte Pferd auch eine Stute war gingen sie auf Namenssuche. Keine leichte Aufgabe gleich drei Namen für neue Pferde auszusuchen. Die Namenssuche ging hin und her Vorschläge wurden gemacht, verworfen, neue gemacht und dann stand fest der Wallach sollte Geronimo, die kleine Fuchsstute Amira und die Schimmelstute Paloma heißen.

      Am nächsten Morgen erinnerte ihre Mutter sie daran das in drei Tagen die Ferien begannen und zwei Tage später die ersten Gäste kommen sollten. Die Mädchen waren schon sehr aufgeregt, kam doch in ihrem Leben ein neuer Abschnitt, in dem ihre Eltern einen Reiterhof betreiben wollten. Die Töchter ihnen aber versprochen hatten, damit das überhaupt möglich ist, überall wo sie konnten zu helfen. Natürlich nur soweit es ihre Schulischen Leistungen zu ließen.

      Willi der es sich jetzt zur Gewohnheit gemacht hatte über Tag wach zu sein um die Geschehnisse auf dem Hof im Auge zu behalten, saß wie jeden Tag mit am Frühstückstisch und hörte erstaunt von den Plänen eines Reiterhofes. Was soll das denn. Reiterhof, hieß das viele fremde Menschen hier auf seinem Stück Heimat. Verzweifelt schaute er die Familie an das konnte doch nicht deren Ernst sein ein Reiterhof. Oh nein, ich glaube nicht das ihr das wollt. Dagegen werde ich etwas unternehmen müssen.

      Nachdem die Mädchen aufgebrochen waren machten die beiden Erwachsenen noch Pläne für den heutigen Tag. Der Vater wollte mit dem Hänger nach Dannenberg fahren, dort hatte er sich mit einen Mann verabredet der 2 Ponys zu verkaufen hatte. Die Mutter erwartete eine Frau aus dem Nachbardorf die Ihr beim Putzen und einrichten der Gästezimmer helfen sollte.

      Willi war erstaunt, Gästezimmer, wo sollten die denn sein? Nachdem auch der Vater aufgebrochen war kramte die Mutter in den Kisten die noch vom Umzug hier standen. Sie förderte allerlei zu Tage. Bettwäsche türmte sich auf, danebenlagen Stapel mit Kissen und Gardinen kamen zum Vorschein. Laut summend ging sie damit nach nebenan in den ehemaligen Schweinestall. Hier hatten seine Eltern für Willi ein Spielzimmer eingerichtet und ein Gästezimmer für Oma und Opa. Außerdem war da noch ein Büro und ein Raum in dem seine Mutter Handarbeiten ausgeführt und gebügelt hatte.

      Nun standen in den Zimmern Betten und Kleiderschränke. Willi hatte überhaupt nicht gemerkt dass, die neuen Besitzer hier gewerkelt hatten. Iris, die Mutter, trug Wäscheberge in die Zimmer und verteilte überall Bettwäsche, Handtücher und Kissen. Nach einer Weile rief auf dem Hof jemand laut nach ihr. „Hallo, ist hier denn keiner? Hallo, Hallo Frau Schütte. Ich bins Gesine Müller.“

      „Hier

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