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      Roman Ludwig Lukitsch

      Tanz der Aranaea

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Impressum neobooks

      Kapitel 1

       Die Handlung des vorliegenden Romans ist fiktiv. Die Figuren, mit Ausnahme der Personen der Zeitgeschichte, sind erfunden. Sofern die Personen der Zeitgeschichte in diesem Buch handeln wie Romanfiguren, ist auch das erfunden. Die Aktivitäten der handelnden Geheimdienste CIA, KGB, und des französischen Geheimdienst SDECE, sowie auch der algerisch-französischen Organisation OAS, Organisation de l`Armée Secrète, in Europa und Afrika, sind fiktiv, ebenso deren handelnden internen Strukturen. Die „Erinnerungen an Dresden 1945“, die der Autor als Zwischenereignisse einfügte, sind fiktiv, mit Ausnahme der allgemein bekannten Geschehnisse. Ebenso sind die „Erinnerungen an Tobruk“, als fiktiv zu sehen. Die Kampftruppe der Long Range Desert Group von Oberst Haselden hatte es gegeben, ebenso das Desaster vom 14. September 1942 in Tobruk. Der Autor ließ seinen Protagonisten Francesco Maria Vancelli fiktiv als einer der Überlebenden der Long Range Desert Group, an den Geschehnissen teilnehmen.

       Prolog von Francesco Maria Vancelli.

      Mein Name ist Francesco Maria Vancelli, von Beruf Journalist und Schweizer Nationalität. Zu Beginn der 60er Jahre arbeitete ich in Zürich für eine Outdoor Life Agentur. Die Autoren jener Agentur bereisten die Länder dieser Erde zur Erstellung von Reiseberichte für namhafte Abenteuer- und Reisemagazine.

      Je nach Auftrag, den meine Agentur bekam, bereiste ein Teil der Mitarbeiter auch Länder, die mit Sicherheit nicht von Touristen heimgesucht wurden, denn mein Chef Wegener, Sympathisant der OAS, Organisation de l`Armée Secrète, arbeitete auch für den Amerikanischen Geheimdienst CIA. Dieses „kleine Geheimnis“ der Agentur wurde mir erst zu Teil, als ich mich im tiefsten Sumpf meines ersten Auftrags befand.

      Meine Aufnahme in diese Agentur verdankte ich dem Umstand, dass ich im zweiten Weltkrieg als zwanzigjähriger Journalist und Kriegsberichterstatter im Afrika-Feldzug der Engländer gegen das Deutsche Afrika Corps Rommels eine Ausbildung im Wüstenkampf bekam und mit so berühmten Sabotageeinheiten wie der Long Range Desert Group von John Haseldens oder der Jock-Kolonne von Jock Campell das lautlose Töten hinter den feindlichen Linien erlernt hatte. Ohne mein Wissen wurde über mich ein Dossier angelegt und nebenbei fragte mich niemand nach meinen Fähigkeiten als Journalist.

      In keinem Glied der Nahrungskette wurde so lautlos getötet, wie in der Welt der Aranaea, die Welt der Jagdspinnen. Es war die höchste Anerkennung - für normal denkende Menschen jedoch eine sehr zweifelhafte Anerkennung – wenn Agenten unterschiedlichster Couleur, das lautlose Töten im Detail beherrschten und von den weniger „Begabten“ als eine Aranaea bezeichnet wurde.

      Im August 1963 bekam ich von meinem Chef Wegener den verhältnismäßig einfachen Auftrag die Reiseroute Marseille, Alger und Mopti in Mali zu erkunden, mit einem bestens ausgerüsteten Mercedes Unimog. Als Zeitraum wurde November 1963 bis Januar 1964 veranschlagt.

      Das Ziel jedoch, dass der CIA der Agentur Wegener in Auftrag gab, hieß Katanga, die südliche Kupferprovinz von ehemals Belgisch Kongo oder Kongo-Leopoldville. Kongo-Leopoldville, die Spielwiese der beiden Supermächte USA und UdSSR und ihrer Geheimdienste sowie sonstige europäische Interessevertreter!

      Zeitgleich wurde von der Agentur Wegener in Zusammenarbeit mit der OAS eine umfangreiche Waffenlieferung gesteuert. Waffen aus den Arsenalen in Deutschland, die es nach dem verlorenen Weltkrieg in diesem Lande noch in erheblichen Ausmaß gegeben hat, sowie Waffen aller Spezies aus den geheimen Depots der OAS und der ehemaligen französischen Nordafrika Armee in Algerien.

      Wegener organisierte mit Hilfe seiner guten Verbindungen zum französischen Geheimdienst SDECE auch die Waffenlieferungen nach Katanga. Auftraggeber hierzu waren mächtige westeuropäische Gruben-Gesellschaften die mit aller Macht ihre Pfründe im Kupfergürtel von Katanga erhalten wollten. Zu dem Zwecke, dass ich, der ja noch völlig ahnungslos war, auf meinem Trip nach Mali respektive Katanga, worüber ich erst später erfuhr, richtig „gesteuert“ wurde, nahm Wegener Kontakt zur OAS der Organisation de l`Armée Sekrete auf. Diese Organisation verlegte ihre Hauptquartiere nach dem Zusammenbruch “ihres Algerie-Francaise“, im Jahre 1962 in die Schweiz und nach Österreich und war immer noch gut organisiert.

      Die OAS wurde im Winter 1960/61 von französischen Offizieren und Generälen gegründet. Eine Organisation, die den Verbleib des französischen Departements Algerien bei Frankreich mit militärischen und auch Terroristischen Mitteln erzwingen wollte. Sie war in drei Flügel gegliedert, in einen politischen Flügel, sowie einen militärischen und in einen propagandistischen. Ihre Agenten wurden zum Teil in den französischen Geheimdienst SDECE, Service de Documentation Exterieure et de Contre-Espionnage, eingeschleust, doch mit weniger Erfolg als das es dem französischen Geheimdienst SDECE im Umkehrschluss gelang, ihre Agenten in die OAS einzuschleusen.

      Zu dem Zeitpunkt im August 1963, als ich den Auftrag von Wegener bekam die Reise nach Mali anzutreten, lag die OAS bereits in ihren letzten Zügen. Jedoch verfügte die OAS noch über geheime Waffendepots in Nordafrika und besaß noch bestens geschulte Agenten. Beides konnte man haben. Für viel und gutes Geld und für jeden Geheimdienst der Welt. Diese Organisation de l`Armée Sekrete stellte für mich die beiden Schwestern Solange und Sabea Bergerac als eine Art „Reisebegleiterinnen“ zu Verfügung. Nur wusste ich davon zunächst nichts und mein Chef, Sympathisant der OAS wusste im Gegenzug nicht, dass die beiden inzwischen für den französischen Geheimdienst SDECE arbeiteten.

      Solange Zouzou-Zizanie Bergerac, Algerien-Französin aus dem Departement Constantine, im Nordosten von Algerien, geboren in Philippeville, dem heutigen Skikda, war wie erwähnt eine der Schwestern und im Auftrag der OAS in den Jahren von 1960 bis 1962 in Deutschland tätig. Namentlich in Saarbrücken. Sie war ausgebildete Fliegerin, Navigator und spezialisiert auf detaillierte Luftaufnahmen.

      Zu jener Zeit war Deutschland Drehpunkt des internationalen Waffenhandel und Waffeschmuggel, welches vornehmlich von Waffenkäufern der algerischen Nationalen Befreiungs-Front FLN, Front de Libération Nationale, genutzt wurde und die den Kampf gegen die Franzosen in Algerien führte.

      Sabea Loulou Bergerac, ihre Schwester, die von allen nur Sabi genannt wurde, ging ein Jahr früher als Solange in den Untergrund und schloss sich 1959 der OAS in Algier, der Hauptstadt Algeriens an. Sie wurde von der OAS im Nahkampf geschult und zur Sprengstoffspezialistin ausgebildet. Ihr Auftrag war Aufspüren und Eliminieren der Bombenlegerwerkstätten, welche sich die algerische Befreiungsfront FLN in der Casbah der Stadt Algier eingerichtet haben. Die Aktivitäten von Solange und Sabea Bergerac innerhalb der OAS richteten sich zu keinem Zeitpunkt gegen das Mutterland Frankreich oder gegen Einheiten der französischen Armee in Algerien, sondern immer gegen die algerischen Befreiungsfront und im Falle Sabeas gegen die terroristischen Bombenlegerwerkstätten in der Casbah von Algier. So wurden beide noch vor

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