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      1. Vorwort

      Im Zirkel Des Lebens:

      Von Bernhard A. Rácz / Beginn: Februar 2002

       Eine Odyssee, so könnte man den Titel dieses Buches auch benennen. Dass nicht alles in einem Leben eines Menschen sinnlos und für immer verloren geht, sollte man nicht mehr auf der Erde verweilen, beabsichtigte ich gerade aus diesem Grund, dieses Buch zu schreiben, um die Lebensstationen verschiedener, mir sehr wichtigen Menschen festzuhalten, die es meiner Meinung einfach nicht verdient haben, in Vergessenheit zu geraten – darunter aber auch zählen meine Reisen, meine eigene n Erfahrungen, die ich sammelte, verbindend mit zahlreichen Ereignissen, die s ich im Laufe der Jahre wahrheitsgemäß zusammen getragen haben.

       Die Höhen und Tiefen meines bewegten Lebens, möchte ich gerne dem interessierten Leser mit diesem Buch nahe bringen. Möchte auf gar keinen Fall aber den Eindruck vermitteln, mein abwechslungsreiches Leben wäre von Vorteil, oder zu bemitleiden gewesen, denn alles was mir widerfuhr, hatte ich durch meine Entscheidungen und durch mein eigenes Handeln selbst zu verantworten – und stehe auch offen und bekennend dazu. Oft bewundere ich aber doch Menschen, die fest und realistisch im Leben stehen. Bei mir war fast alles im Leben von Anfang an anders, als bei stabilen und standhaften Leuten. Doch die Zeit des Erwachens, geistigen und körperlichen Wachstums fördert Weisheit und Reife eines Menschen. Leider etwas spät für mich, befinde ich mich an dieser Stelle. Etwas zu spät für manche, aber ich lebe nicht nur für andere und bin noch da - sah dem Tod wirklich einige Male ins Auge ! Und dass ich diese Gegenüberstellung überlebt, und den Sinn verstanden habe, verdanke ich einzig und allein nur unserem barmherzigen Gott – Nichtgläubige werden diese Meinung voraussichtlich nicht gemeinsam mit mir vertreten und akzeptiere dies auch. Doch sollten mir solche Menschen überzeugend ihre Argumente und Erklärungen für diese, überstandenen Lebenssituationen geben, so dass auch ich deren Meinung gerne versuchen werde zu verstehen. Und es ist die Gnade Gottes die zählt, überlebt und Engel als Begleiter durch das meist barrierereiche Leben gehabt zu haben ! Sicherlich ergeht es vielen anderen Menschen im Leben manchmal genauso und ich würde gerne einmal jemanden treffen, der solch ähnliche, umfangreiche Erlebnisse durchlebt hat wie sie mir im widerfuhren. Jeder weiß, das Leben ist eine Hürde, eine Probe des Seins und des Handelns für sich selbst, aber auch für andere. Nur wer das beste daraus macht, mit Rücksicht, Liebe, Toleranz und Barmherzigkeit seinen Mitmenschen begegnet, dem wird Gutes widerfahren und mit Juwelen im Himmelreich belohnt werden. Doch wie unwichtig, klein und belanglos erscheint ein einzelnes Menschenleben, das einem Sandkorn ähnelt, gegenüber dem Leid und Elend der gesamten Menschen im zweiten Weltkrieg. Fast unerträglich, wenn man fühlend, das unsagbare Leid der Familien und deren tragischen, ganz individuellen Geschichten zu ergründen versucht. Trotz den oben erwähnten Zeilen, soll es aber nun für den Leser nicht den Anschein erwecken, dass dieses Buch ein frommes, oder etwa ein religiöses Werk sein wird. Nein, es soll nur verdeutlicht werden, dass es da draußen in der Welt auch noch etwas anderes gibt, als nur trockene Realität.

      Hinzufügen muss ich noch einmal, dass sämtliche Personen und Handlungen NICHT erfunden sind und nichts hinzugedichtet wurde. Lediglich Namen von Firmen und aller in diesem Buch vorkommenden Personen wurden aus Datenschutzgründen geändert. Anfang der 80er Jahre bereits, hatte ich mit dem Schreiben des Buches begonnen, jedoch lag das handgeschriebene Anfangs-Skript 20 Jahre lang brach. So viele Begebenheiten und Vorfälle hatten sich zwischendurch ereignet, so dass die Schriften regelrecht vergessen wurden. Nun, im Jahre 2002 wieder aufgetaucht ist es an der Zeit, denke ich, all die Geschichten die sich zugetragen haben an die

      Öffentlichkeit zu bringen.

      Ich hoffe, der eine oder andere Leser hat vertrauen genug, sich nun mit mir auf eine abenteuerliche Reise durch mehrere Menschenleben zu begeben – jedoch beanspruche ich auch meine eigenen Eindrücke und Gefühle, die ich bildlich zu erzählen versuche.

       Depressionen, Hoffnungslosigkeit, Unwissenheit, Naivität und Ängste, aber auch Freude, Träume und unendliches Glück sind die schriftlichen Begleiter dieses Werkes, womit ich aber auch nahe bringen wollte, dass , egal wo man sich auf der großen, weiten Welt befindet, nie den Mut am Leben verlieren sollte und immer eine Lösung und ein Lichtpunkt durch die Kraft unseres Glaubens in uns selbst erscheinen kann. Denn ich spreche aus Erfahrung, ohne persönliche Hervorhebung oder Arroganz, und hoffe im innersten meines Herzens, dass andere Menschen mit ihren lieben Angehörigen, ihr Leben mit einfacheren

      Begebenheiten vollbringen können!

      Beim Verfassen des Buches, Ende Februar 2002 befand ich mich im Alter von 42 Jahren.

       Einige Namen wurden aus privatrechtlichen Gründen natürlich geändert , oder Nachnamen nicht erwähnt !

      

       2. Einführung In Die Familienchronik

      Neben meinen geliebten Eltern, fand ich es am interessantesten, mein Buch zuerst mit dem Schicksal meiner lieben Großmutter zu beginnen. E. K., geb. B., kam aus der Ehe zwischen K. N. und dem Bauunternehmer H. B. neben 8 Geschwistern als jüngste Tochter am 26.11.19xx zur Welt und wuchs in der Nähevon Kaiserslautern in der Pfalz auf. Am 04.05.19xx heiratete sie den Malermeister B. P. K., geboren am 19.01.19xx in Z.. Aus dieser Ehe kamen 2 Töchter, meine Mutter S. G., geb. am 26.01.19xx und meine Tante Birigt. M. geb. 21.03.19xx hervor.

      1936 baute mein Opa zusammen mit Bekannten das massive 3 Familienhaus auf dem Lämmchesberg in schöner und ruhiger Umgebung auf. Alle nannten meine Oma „Mama“, da meine Mutter und meine Tante sie natürlich täglich Mama nannten. So wurde es anscheinend irgendwie verpaßt, uns Kindern mitzuteilen, die Großmutter auch Oma zu nennen. Doch uns störte das nicht sonderlich.

      Mein Opa galt in Posen als vermisst. Es war eine sehr tragische Geschichte, die ihm während des zweiten Weltkrieges widerfuhr. Oft habe ich mir alte Fotos von ihm angesehen. So toll sah er aus, über das ganze Gesicht strahlend und lachend, stolz auf seinem alten Zündapp Motorrad sitzend. Wie ein Holywood-Star sah er aus. So gerne hätte ich ihn kennen gelernt. Um einen Heimaturlaub, fast zu Kriegsende für meinen Opa zu beantragen, ging die Mutter namens K., geb. N auf die Kommandantur in Kaiserslautern und füllte einen Urlaubsantrag für ihn aus. Dabei hatte sie mehrere Optionen zur Auswahl, die Gründe für die Beurlaubung anzugeben. Das Haus war tatsächlichzu 45% durch eine Fliegerbombe zerstört.

      Doch nun kommt der tragische Teil, der zur kompletten Veränderung des Schicksals meiner Oma und meines Opas beitrug. Obwohl zum Glück bei der Explosion der Bombe im Haus niemand zu Schaden kam, da sich alle Familienangehörige in D. aufhielten, kreuzte sie dies an, wodurch eine Priorität für die Begründung eines Heimaturlaubes zustande kam. Bestärkt durch ihr, vielleicht gut gemeintes aber falsches Handeln, wurde der Antrag bewilligt. Nun befand sich mein Opa im Kaukasus und machte sich auf, um nach Hause zu kommen, im Glauben, eine Person seiner Familie wäre zu Schaden gekommen. Doch das Schicksal wollte es anders. Bei Posen wurden Soldaten an einem Bahnhof, zur Verstärkung an der Front aus dem Zug heraus geholt, um diese in der späteren Festung Posen einzusetzen. Er kam nie wieder heim. Nachdem er nicht kam, erkannte meine Oma, dass sie sich nun alleine um das halbzerstörte Haus und die zwei kleinen Kinder kümmern musste. Sie eröffnete, in der zum Haus grenzenden Garage eine Wäscherei.

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      Sie hatte den Schmerz, dass er nie wieder heimkehrte, nie überwunden. Nie wieder in ihrem ganzen Leben, begab sie sich, aus immer noch währender Liebe zu Ihrem Ehemann,in die Obhut eines anderen Mannes. Mein Opa war bereits beim Roten Kreuz als vermisst gemeldet, als meine Oma Okt. 1978 die erste schriftliche Mitteilung erhielt, dass mein Opa aller Wahrscheinlichkeit bei den schweren Kämpfen in Posen gefallen sei.

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