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Im Schatten der Lady Cumberland. Nina Hutzfeldt
Читать онлайн.Название Im Schatten der Lady Cumberland
Год выпуска 0
isbn 9783847692942
Автор произведения Nina Hutzfeldt
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Nina Hutzfeldt
Im Schatten der Lady Cumberland
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Prolog
South Dakota, 1941
Die Sonne stand hoch am Himmel. Nicht die kleinste Wolke wollte sich ihr nähern, kein Tropfen Regen half den Menschen durch diesen öden, trockenen Sommer.
Die Straße war brütend heiß, kein Auto war zu sehen. Niemand nahm bei diesem Wetter
den langen Weg in die Stadt auf sich. Doch eine junge Frau wagte sich hinaus. Sie trug eine enge Bluse, einen knielangen Rock und einen Strohhut, wie ihn die Vogelscheuchen auf den Feldern immer auf dem Kopf hatten, der ihren Kopf vor den Sonnenstrahlen schützte. Sie hatte gerade die Schule beendet und wollte sich in der Stadt Arbeit suchen. Am liebsten als Sekretärin. Sie konnte gut mit Tinte umgehen und hatte eine schöne Schrift. Ihre Eltern brauchten dringend das Geld. Der Vater war arbeitslos und trank den ganzen Tag, während die Mutter sich um die jüngeren Geschwister kümmerte. Die Frau war schon eine ganze Weile unterwegs, als sie hinter sich ein Auto hörte. Der Motor knatterte und dann quietschten die Reifen. Sie drehte sich nicht um. Wahrscheinlich war es Willy mit seinen Kumpanen, dachte sie und ging ein wenig schneller. Willy war der Enkel des Dorfältesten und allein aus diesem Grund der Meinung, der Rest der Dorfbewohner müsse ihm zu Füßen liegen. Bei dem Gedanken daran schüttelte die junge Frau sich.
Sie zog sich den Hut tiefer in die Stirn und drehte den Kopf etwas, als das Auto an ihr vorbeifuhr. Eine leichte Windböe ließ ihr schwarzes Haar von den Schultern auffliegen. Gleich würde sie dort sein. Die junge Frau konnte die Dächer der Stadt schon sehen, deren Häuser noch überwiegend aus Holz gebaut waren. Am Eingang stand Anthony mit seinem Auto. Einmal in der Woche brachte er Lebensmittel ins Reservat. Er war groß, hatte wunderschöne Augen und ein smartes Lächeln. Die junge Frau konnte ihn gut leiden und wenn sie an ihn dachte, huschte immer ein Lächeln über ihre Lippen. Vorsichtig ging sie dicht an der Häuserwand entlang, um vor der Sonne geschützt zu sein. Sie wollte so schnell wie möglich beim Postamt sein. Vielleicht gab es dort eine Stelle für sie. Die zweite Anlaufstelle wäre dann die Zeitung. Sie schrieb gerne Geschichten, besonders ihre eigenen. Sie hatte viel Phantasie und war entschlossen, daraus etwas zu machen.
Die Tür war angelehnt, bei jeder Berührung jaulten die Scharniere. Im Postamt war eine Frau gerade