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Unser Gehirn besitzt die Eigenschaft, sich durch kontinuierliches Training durchaus zu verändern. »Ich bin halt so«, zieht mit diesem Wissen somit nicht mehr.

      Gemeinsam erarbeiteten wir ein Konzept, um Schritt für Schritt unser Innenleben systematisch zu entrümpeln und Gedanken, Muster und Glaubenssätze, die wir nicht mehr brauchen und die uns ausbremsen, zu entsorgen. Diese Wegleitung haben wir nun zwischen diese zwei Buchdeckel gepresst und hoffen, dir damit ein paar Werkzeuge mitzugeben, die dir dabei helfen, bei dir genauer hinzusehen und damit vielleicht eine gewünschte Veränderung einläuten.

      Einleitung

      Stell dir vor, du hast bald einen wichtigen Termin und stehst im Stau. Oder du hast den Zug verpasst. Du bist in diesem Moment machtlos. Du wirst zu spät kommen. Und du bist vermutlich etwas aufgebracht, um es ganz harmlos auszudrücken.

      Nun hast du in einer solchen Situation zwei Möglichkeiten:

      1Du kannst dich ärgern und dabei fluchend und schwitzend wertvolle Energie verschleudern und an deinem Blutdruck schrauben. Oder aber

      2du kannst schulterzuckend den Stau (oder in welcher Situation du gerade bist) akzeptieren, bei der Person, die dich erwartet, anrufen, dich entschuldigen und dann entspannt zurücklehnen, nette Musik hören und warten, bis es wieder vorwärts geht. Selbst dann, wenn deine Verspätung unangenehme Konsequenzen für dich hat: Du kannst jetzt gerade nichts dagegen tun. Der Ärger bringt dich auch nicht weiter. Egal, für welche Möglichkeit du dich in diesem Moment entscheidest, ob 1 oder 2, wegzaubern kannst du den Stau nicht, den Zug kannst du auch nicht mehr zurückpfeifen. Es ist, wie es ist. Du kannst die Situation nicht verändern.

      Deine Stimmung aber schon.

      So ist das Leben. Unschöne Dinge passieren. Manchmal läuft es nicht so, wie es soll. Und manchmal geht auch gar nichts. Manchmal können wir die Situation effektiv verändern. Manchmal nicht. Wir können nicht immer beeinflussen, was im Leben geschieht, aber unseren Blickwinkel darauf schon. Der gesamten Tragik der Welt und all den unnötigen kleinen Schwierigkeiten in unserem Alltag können wir uns nicht entziehen. Wir können aber versuchen, in dieser unberechenbaren, alltäglichen »Wildwasserbahn des Alltags« nicht unterzugehen.

      Im Grunde ist es einfach. Es ist nur unsere Denkweise, die uns im Weg steht. Unsere Tendenz, Dinge manchmal hoffnungsloser zu sehen als sie sind. Doch negative Gedanken und Gefühle verdrängen ein gesundes Urvertrauen. Sie geben der so dringlichen Leichtigkeit wenig Raum und rauben uns unnötigerweise Energie. Dabei sind Gedanken nur ein Produkt unseres Gehirns, entstanden aus einer Vielzahl an Prozessen. Und mit diesen nähren wir manchmal unsere Sorgen und Ängste, wir mästen sie sozusagen. Gedanken sind nicht real und müssen nicht zwingend der Wahrheit entsprechen. Sie entspringen unseren Wertvorstellungen und Gefühlen. Sie sind hausgemacht. Sie sind nicht selten Gift. Und sie vermiesen uns immer wieder zuverlässig den Alltag.

      Also weg damit! Genauso wie wir Frühjahrsputz machen, unsere Schränke und den Keller ausmisten und es uns beflügelt, uns jener Dinge zu entledigen, die wir nicht mehr brauchen, die wir nicht mehr mögen, die uns nicht guttun oder keinen Zweck mehr erfüllen. Genauso wie wir unseren Körper entgiften, um ihn zu reinigen und zu kräftigen, um uns wieder leichter und frischer und gesünder zu fühlen. Genauso wüten wir nun in unserem Innenleben. Wir schauen genau hin, was wir noch brauchen und was weg kann. Wir machen Platz für die guten Gedanken.

      Die Erkenntnis, dass Aufräumbedarf besteht, ist bereits der erste Schritt.

      Eine gute Lebensqualität erfordert Arbeit. Selbsterkenntnis. Mut. Wille. Liebe. Hoffnung. Und Vertrauen. Idealerweise in uns selbst. Das negative Gedankenkonstrukt abzulegen, erfordert Zeit und Willen.

      Willst du nun etwas verändern? – Ja? – Wunderbar. Dann legen wir los. Entledige dich von bremsenden Verhaltens- und Denkmustern. Entrümple dein Innenleben. Entgifte deine Seele. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass jeder gesunde Mensch imstande ist, dies zu tun. »Ich kann mich ohnehin nicht mehr verändern«, ist ein Trugschluss. Es ist lediglich eine Frage des Willens und der Willenskraft.

      Also räumen wir auf!

      So funktioniert dieses Buch

      Du kannst das Buch in erster Linie einfach einmal in Ruhe lesen, durchblättern. Im Zug, im Bett, auf der Hängematte. Alles einmal auf dich wirken lassen.

      Wenn du tatsächlich eine Veränderung anstrebst, empfehlen wir dir, aktiv damit zu arbeiten. Unterstreiche Passagen, die dir wertvoll erscheinen, schreib Notizen hinein, mach dein eigenes Buch daraus.

      Manche Grundsätze werden logisch und simpel erscheinen, doch auch wenn dem so ist, so tendieren wir dazu, diese zwischen Arbeit und Familie und Beziehungen und Verpflichtungen und Freunden und Terminen und Druck und Wunschvorstellungen und Frustmomenten zu vergessen. Der Alltag und unser Autopilot sind da gnadenlos.

      Da wir nicht wissen, wie du genau funktionierst und was dich zurzeit beschäftigt, möchten wir dich miteinbeziehen. Dieses Buch stellt dir Fragen. Diese mögen auf den ersten Blick manchmal simpel erscheinen. Aber frag dich dabei stets, ob du mit deiner ersten Antwort zufrieden bist. Vielleicht liegt noch mehr drin. Vielleicht kannst du hier und dort noch tiefer gehen.

      Nun lesen die meisten die Fragen wohl einfach durch, machen sich kurz Gedanken und lesen dann weiter. Wir empfehlen dir jedoch, solltest du wirklich nachhaltig etwas verändern wollen, dir die Antworten wirklich aufzuschreiben. Du hast sicherlich auch schon die Erfahrung gemacht, dass du dir Dinge, die du von Hand aufschreibst, besser merken kannst. Und da du dir beim Aufschreiben etwas mehr Zeit nimmst, gehst du auch automatisch tiefer. Beim Schreiben passiert etwas mit uns. Außerdem ist es im Nachhinein auch schön, im fertigen Buch zu blättern und sich den eigenen Weg noch einmal vor Augen zu führen.

      Indem du schließlich über das Geschriebene wirklich nachdenkst, dich in ein Thema vertiefst, reflektierst und auch einmal etwas hinterfragst und dich nicht immer mit der erstbesten spontanen Antwort zufriedengibst, kommst du Schritt für Schritt immer weiter.

      Theoretisches Wissen ist gut. Aber was nützt es uns, wenn wir die neuen Erkenntnisse nicht umsetzen? Oder nicht umsetzen können? Du kannst dir nach der Lektüre natürlich energisch einreden, dass doch nun alles gut ist oder alles gut wird, dich zwingen, anders zu denken. Doch wenn du nicht fühlst, was du denkst, wird dies keine nachhaltige Veränderung hervorrufen. Einfach gesagt: Du musst glauben und fühlen, was du denkst. Dies wird dir gelingen, wenn du deine Erkenntnisse und Absichten auch wirklich bewusst in den Alltag integrierst.

      Willst du dein Denken, deine Einstellung zu den Dingen verändern, dann geht das natürlich xnicht von heute auf morgen. Das ist ein Prozess. Dieses Buch führt dich durch diesen hindurch. Schritt für Schritt. In deinem Tempo.

      Erst einmal entspannen: Die Atmung

      Bevor wir starten, halten wir zuerst einmal inne und atmen bewusst ein und aus.

      

Schließ die Augen.

      

Geh mit deiner Aufmerksamkeit zu deinem Atem.

      

Beobachte etwa ein bis zwei Minuten, wie du atmest.

      

Atme nun dreimal gleichmäßig und langsam ein und aus. Zähle beim Einatmen langsam bis vier. Beim Ausatmen langsam bis fünf oder sechs. Die Ausatmung solllte länger sein als die Einatmung.

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