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beschrieben wird, dass es nur wieder Fragezeichen hinterlässt? Die Wissenschaft fängt langsam an, viele der Dinge, die wir schon seit Jahrzehnten wissen, auch zu bestätigen. Das ist gut – nur könnte meiner Meinung nach das Offensichtliche auch rascher anerkannt und akzeptiert werden. Es gibt etliche mehr oder weniger wirksame Methoden, die von den Krankenkassen anerkannt sind, aber die Hypnose ist es noch nicht überall. Schon irgendwie befremdlich, aber für mich nicht weiter verwunderlich.

      Unser Hirn, so hoch komplex es auch erscheinen mag, ist sehr viel einfacher gestrickt, als wir meinen, und diese Tatsache können wir nutzen, um gewünschte Veränderungen schneller und nachhaltiger zu erzielen. Ich werde hier Methoden und Techniken vorstellen und beschreiben, die für viele angestammte Hypnotiseure, die aus der Schulmedizin kommen oder ein Psychologiestudium haben, völliges Neuland, ja fast schon revolutionär sind, obwohl sie die eine oder andere Form der Hypnose vielleicht sogar gelernt haben. Hypnose mag wohl immer Hypnose sein – aber was man damit in diesem Zustand macht, das Wie, ist entscheidend. Diese von mir beschriebenen und unterrichteten Methoden und Techniken, aber auch die Philosophien, die damit einhergehen, sind seit 1940/50/60 bekannt, wurden jedoch nie wirklich publik gemacht oder akzeptiert – speziell in den nach Milton Erickson geprägten Ausbildungen.

      Das Wissen um den Zustand der Hypnose ist zwar alt, aber erst seit ungefähr 1940 wissen wir, wie dieser therapeutisch auch ganz gezielt eingesetzt werden kann. Klinisch, chirurgisch sozusagen und nicht mehr einfach nur flächendeckend oder allzu oft dem Zufall überlassen. Gezielt bedeutet für mich einem klaren, reproduzierbaren Prozess folgend, einfach wiederhol- und dokumentierbar, einfach erlernbar und vor allem ziel- und resultatorientiert. Den Eid des Hippokrates auch wirtschaftlich umsetzen – aus der Sicht des Klienten. Ohne große Ratestunden, ohne schöne Geschichten mit Moral und ohne verklausulierte Metaphern vorzulesen (sogenannte Wirktexte) oder ähnlichen, oft nutzlosen Interventionen, die sich wohl kurz gut anfühlen mögen, jedoch meist ohne Langzeitwirkung sind, da sie zu- und nicht aufdeckend sind.

      Die Katastrophe, wenn ich das so nennen darf, ist, dass wir seit 1940/1950/1960 sehr dezidiertes Wissen vorliegen haben, wie die ursachenorientierte Hypnosetherapie funktioniert und eingesetzt werden kann, dieses Wissen aber teils ignoriert, teils unterdrückt und verdrängt, ja sogar aktiv bekämpft wurde. Es gibt Tonbandaufnahmen, auf denen sich ein gewisser Dr. Milton Erickson auf eine sehr arrogante Art und Weise versucht, über einen Mann Namens Dave Elman lustig zu machen. Einen Mann, den er fürchtete, da er sich seine Erfolge nicht erklären konnte. Einen Mann, der ihm meilenweit voraus war mit der Philosophie und Methodik, wie Probleme anzugehen sind. Seines Zeichens jedoch kein Mann mit Doktortitel – dafür aber wahrscheinlich der hervorragendste Hypnotiseur des 20. Jahrhunderts und ein exzellenter Hypnosetherapeut, ein kreativer Innovator, ein Wegbereiter der modernen, ursachenorientierten Hypnosetherapie, der es wie kein anderer verstand, eine Therapie auf den Punkt zu bringen.

      Dave Elman, dem ich ein ganzes Kapitel widmen werde und auch sonst immer wieder einmal erwähne, gab sein Wissen an über 10 000 Mediziner, Psychiater und Zahnärzte weiter. Wo ist dieses Wissen heute geblieben? Die Verklärung von Milton Erickson, dem vermeintlichen »Gott der Hypnose«, hat den Menschen, die Hilfe suchen, einen Bärendienst erwiesen. Mit seiner Einstellung, dass nur Mediziner auch Mediziner unterrichten sollten, geriet wertvollstes Wissen in Vergessenheit. Das wäre zur Katastrophe geworden – wenn da nicht ein Teenager namens Jerry Kein gewesen wäre, der Dave Elman begleiten durfte und für ihn wertvollste Tonbandaufnahmen erstellte. Dieser Jerry Kein hielt das Vermächtnis von Dave Elman auch nach seinem Tod 1967 aufrecht und war der Einzige, der ihm ehrlich den Kredit für seine Arbeit gab. Auch zu Jerry Kein und seinen Weiterentwicklungen und wertvollen Beiträgen zur Hypnosetherapie wie Ultra-Height, Universal-Therapie und der einzigartigen Palliativhypnose gibt es ein ganzes Kapitel (siehe Seite 180).

      Mein Ziel mit diesem Buch ist es deshalb, dass sich viele Menschen ernsthaft Gedanken darüber machen, der Hypnose eine ehrliche, konkrete Chance zu geben. Die Hypnose überhaupt einmal in Erwägung zu ziehen – die Schublade zu öffnen!

       »Wir arbeiten mit der Urkraft des Unterbewusstseins und niemand weiß wirklich, was alles möglich ist – wir können es nur erahnen. Diese Grenzen auszutesten und infrage zu stellen, sehe ich als eine meiner Aufgaben.«

      Es gibt die ewigen Warner vor der Hypnose, die fortwährend rufen, dass da sogenannte Retraumatisierungen – ein beliebtes Schlagwort, um Menschen Angst einzujagen und sie zu verunsichern – möglich wären, dass da sehr große Gefahren bestünden und man dies oder jenes definitiv nicht mit Hypnose behandeln dürfe, da es extreme Kontra-Indikationen gäbe. Meist kommen diese Sprüche aus dem Umfeld von Psychologen, Ärzten oder Therapeuten, die sich nicht umfassend mit der Hypnose (und mit dem Unterschied zwischen zudeckender versus aufdeckender = ursachenauflösender Methodik) auseinandergesetzt haben und nicht regelmäßig damit arbeiten. Viele haben sich aber auch durch ihre eigenen Ausbilder einschüchtern lassen, haben sich ihr therapeutisches Selbstvertrauen einschränken lassen, ohne ihr Wissen selbst je einer Prüfung unterworfen zu haben.

      Aber ganz ehrlich: Wann haben Sie das letzte Mal etwas darüber gehört oder gelesen, dass jemand an oder während einer Hypnose gestorben wäre? Eine Hypnose-Überdosis verabreicht wurde oder eine Hypnose-Infektion zu Komplikationen geführt hätte, die leider fatal endete? Von negativen Nebeneffekten und seitenlangen Beipackzetteln? Noch nie? Sie werden das auch nie zu hören bekommen, weil Hypnose, unter Berücksichtigung von ein paar wenigen Regeln, die wohl sicherste, natürlichste und sanfteste Methode ist, um rasche Veränderungen herbeizuführen und vor allem, weil das nur mit der bewussten Zustimmung des Klienten geschehen kann. Man kann nicht in Hypnose stecken bleiben und ist auch nicht willenlos. Solche Fehlinformationen kommen oft vom unkritischen Nacherzählen von Gehörtem oder Gelesenem. Oder aus Filmen, in denen Hypnose zu zweifelhaften Zwecken eingesetzt wird, aber das ist genau das: ein Film, eine erfundene Geschichte, die fesseln soll!

      Sogar unter Hypnotiseuren gibt es unterschiedliche Meinungen, was Hypnose wirklich kann und welche Kontra-Indikationen es vermutlich gibt, schließlich beruhen Hypnoseausbildungen auf unterschiedlichen Prinzipien, Philosophien und Ansätzen. Da können Welten dazwischen liegen und eine falsch verstandene Fürsorge tut das Ihrige dazu, dass sogar Hypnosetherapien unnötig lange dauern und die Resultate durch die eigenen Ängste, Bedenken und limitierenden Glaubenssätze des Hypnotiseurs selten dem entsprechen, was wirklich möglich wäre.

      Ich werde ganz klare Aus- und Ansagen machen, was Hypnose ist und kann, aber auch, was sie definitiv nicht ist und kann. Dieses Verständnis fehlt ebenfalls oft – die Hypnose wird wie kaum eine andere Methode so massiv unter- wie auch überschätzt.

      Ohne diesem Verständnis geht es nicht, denn so lange es immer noch Fachpersonen gibt, die im Fernsehen und in anderen Medien verbreiten, dass Hypnose für dieses und jenes nicht geeignet wäre, oder dass die Ausübung von Hypnose nur Ärzten oder Psychotherapeuten vorbehalten sein sollte, da es ansonsten gefährlich sein könnte, so lange tatsächlich noch behauptet wird, dass das Auflösen einer Hypnose ein komplizierter Prozess sei, den man sehr genau erlernen müsse (was jedes Kleinkind übrigens ganz allein und völlig natürlich kann), so lange gibt es Aufklärungsbedarf. Dieses Buch möchte dem Leser die entsprechenden Informationen und Argumente geben, bei einem Arztoder Therapeutenbesuch auf die Möglichkeit der Anwendung von Hypnose als Begleittherapie oder als alleiniges probates Mittel zu insistieren oder aber, wenn das auf kein offenes Gehör stößt, sich selbst gleich einen kompetenten Hypnosetherapeuten zu suchen.

      Im weiteren Verlauf werde ich zur besseren Verdeutlichung aus den Tausenden von Sitzungen, die ich bereits durchführen durfte, diverse Therapiebeispiele beschreiben. Sie allein werden aber kaum verständlich sein, ohne dass ich vorher die Funktionsweise der Hypnose und der Hypnosetherapie erkläre und die Technik sowie Methodik verstanden wurden. Deshalb hier meine Bitte an den Leser:

      Lesen Sie bitte unbedingt die Kapitel mit den Erklärungen der Hypnose und ihrer Funktionsweise durch, bevor Sie den Rest des Buches lesen, nur so werden Sie die Entstehung von Problemen, aber auch deren Lösungsansätze nachvollziehen können.

      Wenn Sie die Hypnose anschließend Dritten gegenüber auch noch erklären

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