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      Perfect Imperfections

      von Cardeno C.

      Aus dem Englischen von Erin Sommer

      Impressum

      © dead soft verlag, Mettingen 2021

       http://www.deadsoft.de

      © the author

      Titel der Originalausgabe: Perfect Imperfections

      Übersetzung: Erin Sommer

      Cover: Irene Repp

       http://www.daylinart.webnode.com

      Bildrechte:

      © Darssaievisk – stock.adobe.com

      1. Auflage

      ISBN 978-3-96089-476-6

      ISBN 978-3-96089-477-3 (epub)

      Inhalt:

      Die Hollywoodgröße Jeremy Jameson lebt ein geschütztes Leben, die Musik ist Jeremys einziger Sinn und Freund. Vor der nächsten internationalen Tour geht er in eine Bar, von der er glaubt, dass ihn dort niemand kennt, und lernt dort den Barkeeper Reg kennen. Reg ist eine Frohnatur und er hat Spaß daran, sich mit „dem“ Jeremy Jameson zu unterhalten und mit ihm zu trinken.

      Am Ende kann er einfach nicht Nein sagen, als der vermeintlich heterosexuelle Rockstar ihm das Angebot seines Lebens macht: ihn auf seiner Tour zu begleiten und den Part des schwulen Lovers zu spielen.

      Musik zu hören und um die Welt zu touren ist ein Abenteuer. Sich zu verlieben sogar noch besser. Aber um mit Jeremy zusammen zu bleiben, auch wenn die Bühnenlichter aus sind, dazu braucht Reg einiges an Überzeugungskraft.

      Widmung

      Für J. Moore: Danke, dass du dieses Buch aufgespürt hast. Nichts ehrt mich mehr als dein Vertrauen.

      Für Reggie T-S: Liest du das in einem Flugzeug auf dem Weg zu irgendeinem aufregenden Ort?

      Kapitel 1

      Mit einer abgewetzten Baseballkappe tief im Gesicht, betrat Jeremy Jameson die Bar. Zumindest nahm er an, dass es eine Bar war angesichts des schiefen Schilds, auf dem schlicht Bar in abblätternder, roter Farbe gestanden hatte, und angesichts des Gestanks nach Bier und Zigarettenrauch. Der Innenraum war kein Stück sauberer oder moderner als der Parkplatz. Jeremy versuchte, sich daran zu erinnern, wann er zum letzten Mal in einem Club, einer Bar oder einem Restaurant gewesen war, das sich nicht mit sorgsam angebrachter Beleuchtung oder einem gepflegten Außenbereich gezeigt hatte. Nie. Die Antwort auf diese Frage lautete: nie. Selbst Musiker, die sich von ganz unten hocharbeiteten, wären wahrscheinlich nicht in eine solche Absteige gegangen. Sie war zu klein, zu abgelegen und verfügte über keine Bühne oder einen Raum, um Equipment aufzubauen.

      Während er sich innerlich Vorträge darüber hielt, dass er an die Arbeit dachte, während er sich eigentlich Zeit für sich nehmen sollte, zwang er sich, sich nicht mehr auf die Musik, sondern auf Bier zu konzentrieren. Ein Ort wie dieser hatte wahrscheinlich keine Importe oder Biere kleiner Brauereien. Vielleicht fragte er nach was auch immer sie vom Fass hatten und das war’s. So war es einfacher, sich unerkannt unter die Leute zu mischen.

      »Was kann ich Ihnen bringen?«, fragte der Barmann mit einer Whiskeystimme, kaum dass Jeremy seinen Hintern auf dem Hocker platziert hatte.

      »Ein Pint vom Fass.«

      »Kommt sofort.«

      Jeremy zog den Hut tiefer, um sicherzustellen, dass seine berühmten grünen Augen im Schatten lagen, und blickte sich um. Es war früh, sieben Uhr an einem Dienstagabend, daher war die Bar leer, abgesehen von einem Tisch, an dem sich ein Paar zu streiten schien. Die Bar könnte jede Nacht so leer sein. Er würde es nie herausfinden, weil er nicht vorhatte, jemals nach Munds Park, Arizona, zurückzukehren. Die Stadt hatte keine Konzertarena und Jeremy konnte sich keinen anderen Grund vorstellen, hier zu sein.

      »Bitte schön, Mann.« Der Barkeeper schob ihm das kühle Glas entgegen und wischte sich dann die Hände an dem Tuch ab, das in seiner locker sitzenden Levi’s steckte. »Was führt Sie heute Abend her? Sind Sie auf der Durchreise oder wollen Sie sich vor der Welt verstecken?«

      Eigentlich sowohl als auch, und dass der Fremde das ahnte, ließ Jeremys Magen absacken. Er riss den Kopf hoch, was bedeutete, dass der Mann seine Augen sehen konnte, und dann blickte er sich in der Bar um und erwartete ernsthaft, eine Horde Paparazzi zu entdecken, die mit Kameras und Mikrofonen ausgestattet war. Stattdessen sah er immer noch dieselben heruntergekommenen, braunen Wände, zerkratzten Holztische und den klebrigen Betonboden.

      »Hey, ich wollte damit auf nichts anspielen«, sagte der Barkeeper gutmütig. Er tätschelte Jeremys Schulter. »Hab Sie nur aufgezogen, wissen Sie?« Er wies ausladend auf die Bar. »Es ist ziemlich wenig los hier.«

      Weil seine Überreaktion auf den harmlosen Kommentar offensichtlich war, spürte Jeremy seine Wangen glühen. Sein Versuch, sich normal zu verhalten, hatte bisher weitgehend daraus bestanden, sich an weniger glamourösen Orten als an seinen üblichen zu verstecken und auf dem Fahrersitz einer gemieteten Limousine zu sitzen, anstatt auf der Rückbank eines Luxusautos, Tourbusses oder Privatflugzeugs. Dasselbe Leben, eine andere Szenerie.

      Tief einatmend, begegnete er dem Blick des Barkeepers und fragte sich, ob er seinen Versuch, inkognito zu bleiben, bereits vermasselt hatte, oder ob das schwache Licht im Raum, kombiniert mit seinem clever platzierten Hut, genügend Deckung bot, um sein Gesicht zu verbergen. »Tut mir leid. Ich wollte nicht …« Er hatte keine Ahnung, wie er seinen Satz beenden sollte, ohne den Grund für sein seltsames Verhalten preiszugeben.

      »Kein Ding, Mann«, sagte der Barkeeper gelassen. Er rieb sich über die kurz geschorenen, braunen Haare und grinste. »Jeder braucht ab und zu mal seine Ruhe.« Er begann, auf das andere Ende der Bar zuzugehen, vermutlich um Jeremy genau diese zu geben. »Sagen Sie Bescheid, wenn Sie bereit für einen weiteren Drink sind.«

      Die Stiefel hatten sich nur zwei Schritte von ihm entfernt, als Jeremy unerklärlicherweise sagte: »Beides.«

      Seine Augenbrauen hoben sich fragend, der Typ blickte über seine breite Schulter zurück, seine braunen Augen waren auf Jeremy gerichtet.

      Normalerweise mochte er es nicht, wenn Leute ihn anstarrten, aber der Barkeeper schien wirklich daran interessiert zu sein, sich mit ihm zu unterhalten. Er wusste nicht, wer Jeremy war, also bedeutete das, dass sein Interesse nicht darin bestand, Informationen an Zeitungen zu verkaufen oder sie zu sammeln wie ein Wissenschaftler, der einen Käfer untersuchen wollte. Er wollte nur reden. Es war erfrischend.

      »Sie haben gefragt, ob ich auf der Durchreise bin oder ob ich mich vor der Welt verstecken möchte.« Jeremy senkte seinen Blick, schluckte hart und sagte: »Ich mache beides.«

      »Ja?« Der Mann machte kehrt und kam zu ihm zurück. »Cool. Woher kommen Sie?«

      Eine einfache Frage. Er entspannte sich angesichts dieses ungewohnten Gefühls und sah dem Kerl wieder ins Gesicht. »Kalifornien.«

      »Norden oder Süden?«, fragte der Barkeeper. »Ich war in einer Studentenverbindung auf dem College und wir hatten ein paar Leute aus Kalifornien dabei.« Er zuckte mit den Schultern. »Schätze, die Studiengebühren sind bei uns niedriger als in Ihrem Bundesstaat. Wie auch immer, die Rivalität zwischen Nord und Süd war legendär.«

      Jeremy hätte aufs College gehen können, er hätte die Möglichkeit gehabt, obwohl seine Noten in der Highschool nicht so gut gewesen waren, aber er hatte nie den Wunsch gehabt oder einen Sinn darin gesehen. Musik war sein Leben, war es schon immer gewesen, und er hatte gedacht, kein Professor könne ihm so viel darüber beibringen, wie er bereits wusste oder von den Freunden seines Vaters lernen konnte. Vierzehn Jahre Alben aufzunehmen, um die Welt zu reisen und Auszeichnungen zu gewinnen,

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