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Notson Kodjo-Atsou

       La place de la femme dans le théâtre au Togo

       Die Stellung der Frau im togoischen Theater

       Kokouvi Dzifa Galley

       Le texte dramatique du théâtre jeune public au Togo

       Die Theaterliteratur des Kinder- und Jugendtheaters in Togo

       Joël Amah Ajavon

       Les différents espaces d’expression théâtrale au Togo : Institutions, infrastructures et lieux de rencontre

       Räume theatralen Ausdrucks in Togo – Institutionen, Infrastrukturen und Orte der Begegnung

       Allassane Sidibé

       La culture orale au Togo : Contes, patrimoine et arts du récit

       Oralität in Togo – Erzählkunst und mündliches Kulturerbe

       Simone Thon & Vicky Tsikplonou

       Au coeur de l’art de la marionnette au Togo

       Im Herzen des Figurentheaters in Togo

       Arthur Bānshāyekó

       Sur les traces d’Augusto Boal. Le théâtre de l’opprimé : Un outil de changement sociétal ?

       In den Fußstapfen Augusto Boals. Das Theater der Unterdrückten – Ein Werkzeug für gesellschaftliche Veränderung?

       Désiré Tuyishemeze

       Théâtre et traumatismes psychologiques au Burundi

       Theater und psychisches Trauma in Burundi.

      Autor*innen/Auteur·ices

       Einleitung

       In weiter Ferne so nah. Kontinente en mouvement

       Ramsès Alfa, Elisa Elwert, Christoph Nix

       Version française: page 10

      Irgendwann in der Menschheitsgeschichte ist einer aufgestanden, während die anderen jagen gingen, irgendwann in der Geschichte dieser Welt ist einer aufgestanden, während die anderen am Essen waren, hat erzählt und getanzt, gesungen und gebrummt, und der spielende Mensch war geboren: homo ludens muss Afrikaner*in gewesen sein. Dennoch verhalten Europäer*innen sich fremd zu den Menschen dieses Kontinents. Und die Afrikaner*innen? Also machen wir uns auf, wir spielende Menschen, um uns wieder und immer wieder neu zu entdecken.

      Was ist Theater in Afrika? Lernfeld, Heilsversprechen, Kulturimperialismus, Entwicklungszusammenarbeit? Gerade Projekte zwischen Theaterschaffenden des globalen Nordens und afrikanischer Länder sind per definitionem mit dem Gewicht der kolonialen Vergangenheit belegt, mit strukturellen und finanziellen Zwängen, die anfängliche Begegnung auf Augenhöhe ist Utopie. Wie also agieren in diesem vorstrukturierten Raum? Wie sich positionieren, wie einen Umgang finden? Eines der wichtigsten Werkzeuge der Begegnung bleibt wohl, gemeinsam die bestehenden Konfigurationen infrage zu stellen.

      Das Theater Konstanz gestaltet seit zwölf Jahren aktive Partnerschaften mit verschiedenen Gruppen und Compagnien afrikanischer Orte, darunter Lomé, Bujumbura und Bagamoyo. In Lomé konnten in dieser Zeit sieben bilaterale Theaterarbeiten verwirklicht werden, mit Bujumbura ein großes mehrjähriges Projekt. Diese Partnerschaften sind geprägt von einem produktiven Austausch und haben das Verständnis aller Beteiligten im Hinblick auf die Vielfalt der Theaterpraktiken nachhaltig verändert. Der vorliegende Band versammelt Berichte vergangener Kooperationsprojekte, erlaubt den Leser*innen die Begegnung mit sehr unterschiedlichen Theaterperspektiven in der Bestandsaufnahme von Theaterpraktiken in Tansania, Burundi und Togo. Diese Publikation gliedert sich in zwei Teile: Der erste Teil umfasst Beiträge zu Kooperationen der letzten Jahre sowie der aktuellen Situation des Theatermachens in den verschiedenen afrikanischen Ländern. Die Mitarbeiter*innen des Theater Konstanz Elisa Elwert, Jonas Pätzold und Georg Melich waren Teil von internationalen Inszenierungen und berichten darüber. Der Performer und Professor Nkwabi Elias Ng’hangasamala, ehemals Leiter der Hochschule TaSUBa berichtet von verschiedenen Zugriffen auf künstlerische Darstellungsweisen in Tansania. Ayayi Togoata Apédo-Amah, Professor der Universität Lomé, setzt sich mit der Professionalität des togoischen Theaters im Zusammenhang mit den finanziellen Begebenheiten zwischen postkolonialer Abhängigkeit und fehlender staatlicher Unterstützung auseinander. Rodrigue Yao Norman schließt mit einem kritischen Blick auf die Konsequenzen der Unterfinanzierung des togoischen Theaters an. Gaëtan Noussouglo beschreibt die Entwicklung von togoischen Theatergruppen und ihren Ästhetiken im Spannungsfeld von traditionellen und zeitgenössischen Theaterformen und dem Einfluss des europäischen Theaters in Togo.

      Der zweite Teil des Buches stellt Arbeitsweisen, Zugriffe und Handschriften aus der Theaterpraxis vor. Der Regisseur Ramsès Alfa befragt in seinem Beitrag das Potential von Brechts Erbe auf dem afrikanischen Kontinent. Christoph Nix berichtet von einem Raum der Sehnsucht, dem Gelächter und dem Halluzinogen, der durch die togoische Inszenierung des Beckett-Textes Warten auf Godot ermöglicht wurde. Johannes Nix verortet in seinem Artikel Theaterarbeit in Togo, Burundi und Tansania zwischen Utopien in repressiven Systemen und kolonialem Erbe. Die Rolle der Frau ist im togoischen Theaterkontext eine ausgesprochen schwierige, sich zu etablieren und zu professionalisieren, ein Kraftakt – das beschreiben die beiden Theatermacherinnen Hanifatou Salifou Dobila und Félicité Notson Kodjo-Atsou. Kokouvi Dzifa Galley ist Theaterschriftsteller und setzt sich mit den Besonderheiten von Kinder- und Jugenddramatik auseinander. Joël Amah Ajavon nimmt eine Analyse der Räume künstlerischen Ausdrucks in Togo vor. Die Spielorte sind vielfältig, ihre Rahmenbedingungen beeinflussen maßgeblich die Praktik des Theaters und ihre Rezeption. Allassane Sidibé ist Performer des conte théâtralisé, des künstlerischen Erzählens mit Theatermitteln, eine besondere togoische Form. Simone Thon und Vicky Tsikplonou sind Puppenspielerinnen und reflektieren in ihrem Artikel die Entwicklung des togoischen Marionettenspiels. Der burundische Regisseur und Schauspieler Arthur Bānshāyekó hat sich auf das Theater der Unterdrückten von Augusto Boal spezialisiert und beschreibt die Forumtheatermethode und ihre Potentiale. Der Psychologe

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