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handelt, die oft überdurchschnittliche Wachstumsraten haben oder hatten, was ihnen helfen könnte, im Laufe der Zeit den Status eines Industrielandes zu erlangen oder wiederzuerlangen.)

      Auf diese Weise wurde die Globalisierung – ein Prozess wachsender gegenseitiger Abhängigkeit zwischen den Volkswirtschaften der Welt, der sich in zunehmenden Waren-, Dienstleistungs-, Personen- und Kapitalströmen ausdrückt – zu einer dominierenden wirtschaftlichen Kraft. Die Globalisierung des Handels, gemessen am Anteil des internationalen Handels am weltweiten Bruttoinlandsprodukt, erreichte im Jahr 2001 mit 15 Prozent ihren bisherigen Höchststand, nachdem sie im Jahr 1945 (dem »Jahr Null«) mit 4 Prozent ihren Tiefststand hatte.

      Obwohl der Vertrag von den meisten Arbeitnehmern akzeptiert wurde, führte er auch zu einer Verschlechterung der Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Beziehungen. Die Industriegewerkschaft argumentierte, dass dies gegen die Tarifverträge der Branche verstoße und unnötig sei, da das Unternehmen wirtschaftlich gut dastehe. Letztlich führte der heiß umkämpfte Vertrag dazu, dass alle Parteien ihr Verhältnis zueinander neu überdachten. Die Gewerkschaft, die in dem Familienunternehmen typischerweise schwach war, wurde stärker, und die Geschäftsleitung ging künftig konstruktiver mit ihrem Betriebsrat um.

      Ein erstes Warnzeichen war der Dotcom-Crash Ende 2000 und Anfang 2001, als Amerikas Technologiewerte in den Keller stürzten. Aber der größere Schock für die US-Gesellschaft und das internationale Wirtschaftssystem kam später im Jahr 2001. Im September dieses Jahres sahen sich die USA mit dem größten Angriff auf ihr Land seit dem Angriff auf Pearl Harbor im Zweiten Weltkrieg konfrontiert: den Terroranschlägen vom 11. September. Dabei wurden Gebäude getroffen, die sowohl das wirtschaftliche als auch das militärische Zentrum Amerikas darstellten: die Zwillingstürme des World Trade Center in Manhattan und das Pentagon in Washington, DC.

      Ich war an jenem Tag in New York auf einem Arbeitsbesuch bei der UN, und wie jeder dort war ich zutiefst erschüttert. Tausende Menschen starben. Die Vereinigten Staaten kamen zum Stillstand. Als Zeichen der Solidarität organisierten wir im darauffolgenden Januar unser Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums in New York – das erste, das außerhalb von Davos stattfand. Nach dem Dotcom-Crash und 9/11 gerieten die westlichen Volkswirtschaften in eine Rezession. Für einige Zeit war der Weg des Wirtschaftswachstums durch Handel und technologischen Fortschritt in der Schwebe.

      Währenddessen begannen die verbliebenen sowie neuen Technologieunternehmen auf den Trümmern des Dotcom-Crashs den Grundstein für eine vierte industrielle Revolution zu legen. Technologien wie das Internet der Dinge (IoT, Internet of Things) rückten in den Vordergrund, und maschinelles Lernen – heute als »künstliche Intelligenz« bezeichnet – erlebte ein Revival und gewann schnell an Zugkraft. Mit anderen Worten: Handel und Technologie waren wieder einmal die beiden Motoren des globalen Wirtschaftswachstums. Im Jahr 2007 hatten die Globalisierung und das weltweite Bruttoinlandsprodukt neue Höchststände erreicht. Aber es war das letzte Hurra der Globalisierung.

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