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Vertiefende Betrachtung der plastischen Verformung

      AufmikroskopischerEbenebewegensichVersetzungenaufmöglichstdichtgepack-ten Ebenen in möglichst dicht gepackte Richtungen. Die Sprungweite eines Versetzungsschrittes (Burgersvektor) und damit die zum Gleiten benötigte Energie sind gering. Die Gleitrichtungen für vollständige Versetzungsschritte entsprechen in den dichtest gepackten Ebenen den dichtest gepackten Richtungen.

      Ein tieferes Verständnis von Versetzungen und plastischer Kristallverformung erfordert ein profundes Wissen über Kristallstrukturen und ein gutes dreidimensionales Vorstellungsvermögen. Da sich Versetzungen als Ringe oder gebogene Linien auf einer Gleitebene im Kristall oder Korn ausbreiten, ist die Wanderungsrichtung der Versetzungslinie nur an bestimmten Stellen identisch mit der Sprungrichtung der Atome bei der plastischen Verformung - nämlich dort, wo die Versetzungslinie Stufencharakter hat. Besitzt das betrachtete Segment der Versetzungslinie Schraubenoder gemischten Charakter, ist dies nicht der Fall.

      Die Versetzung breitet sich zwar kreisförmig in alle Richtungen auf der Gleitebene aus. Die Atome, über die die Versetzungslinie hinweggeht - egal in welche Richtung -, machen aber alle den gleichen Sprung in die gleiche Richtung des Burgersvektors (Gleitrichtung in der Gleitebene). Hat also ein Versetzungsring überall im Kristall die Korngrenzen erreicht, ist der Kristall auf dieser Ebene komplett um

      einen Atomabstand in Richtung des Burgersvektors abgeglitten. So ist jede Versetzung eindeutig charakterisiert über ihre Gleitebene, ihren Burgersvektor und über die Sprungweite der Atome. Gleitebene und Burgersvektor einer Versetzung sowie die Linienrichtung und damit der Charakter (Stufe, Schraube, gemischt) eines Versetzungssegments lassen sich im Beugungskontrast eines Transmissionselektronenmikroskops (TEM) bestimmen. Die Lage der Atome lässt sich sogar direkt im Phasenkontrast des TEM betrachten.

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