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wurden, sind gezählt. Die Nächte, in denen Sie nach einem anstrengenden Tag erschöpft im Bett lagen, ohne sich sicher sein zu können, tatsächlich etwas erreicht zu haben, sind vorbei.

      Es ist an der Zeit, in Ihrem Leben den Reset-Knopf zu drücken und endlich ein System einzurichten, das es Ihnen ermöglicht, die Zeit und Energie zur Verwirklichung Ihrer wichtigsten Ziele zu finden – sowohl im Büro als auch in Ihrem Privatleben.

      Können Sie sich das vorstellen? Können Sie sich einen Zustand vorstellen, in dem Sie die volle Kontrolle darüber haben, was Sie mit Ihrer Zeit anfangen, in dem Sie selbst entscheiden, wie Sie Ihre kostbare Energie einsetzen? Und Sie abends nach einem ausgefüllten und befriedigenden Tag noch voller Energie zu Bett gehen? Ich hoffe, das können Sie, denn diese Zeit wird kommen. Sie können tatsächlich mehr erreichen, indem Sie weniger tun. Machen Sie den ersten Schritt und entdecken Sie, wie das funktioniert.

      ÜBERPRÜFEN SIE IHRE PRODUKTIVITÄT

      Bevor wir anfangen, empfehle ich Ihnen, das „Free to Focus Productivity Assessment“ abzuschließen, falls Sie das noch nicht getan haben. Gehen Sie auf FreeToFocus.com/assessment (Anm. d. Verlags: Alle Inhalte auf der Website von Michael Hyatt sind nur in englischer Sprache verfügbar). Diese Free To Focus – Übungstools, auf die stellenweise verwiesen wird, sind rein optionale Hilfen, die zum Verständnis und für die Anwendung dieses Buchs nicht notwendig sind und übersprungen werden können. Es geht schnell und ist einfach und wichtig, eine Grundeinschätzung Ihrer aktuellen Produktivität zu erhalten. Machen Sie sich nicht selbst fertig, wenn Ihre Punktzahl niedrig ist. Deshalb haben Sie doch dieses Buch gekauft, oder nicht? Einiger Probleme sind Sie sich bereits bewusst – es macht also keinen Sinn, sie jetzt verbergen zu wollen. Wenn Sie andererseits eine hohe Punktzahl erreichen, glauben Sie nicht, dass Sie das Buch schon beiseitelegen können. Ganz gleich, wie gut Sie momentan schon sind: Für diejenigen, die sich ihrer Sache verschreiben, gibt es immer einen nächsten Level des Erfolgs. Ihren persönlichen Produktivitäts-Score erhalten Sie unter FreeToFocus.com/assessment.

      SCHRITT 1

      STOPP

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      1

      Visionieren

       Entscheiden Sie, was Sie wollen

      „Würdest du mir bitte sagen, welchen Weg ich einschlagen muss?“

      „Das hängt in beträchtlichem Maße davon ab, wohin du gehen willst.“

       ALICE IM WUNDERLAND

      Erinnern Sie sich an die Szene aus der amerikanischen Sitcom der 1950er-Jahre I Love Lucy, in der Lucy und Ethel in einer Schokoladenfabrik eingestellt werden? Ihre Aufgabe besteht darin, Pralinen einzupacken, die auf einem Fließband vorbeilaufen. Die Vorarbeiterin droht ihnen mit Entlassung, sollte ein einziges Stück unverpackt an ihnen vorbeirutschen. Die beiden legen einen guten Start hin, aber innerhalb von Sekunden rasen die Süßigkeiten nur so an ihnen vorbei. Lucy und Ethel beginnen, sie sich in den Mund zu stecken und füllen ihre Hüte mit dem Überschuss. Als der Ansturm schließlich aufhört, kommt die Vorarbeiterin, um ihre Arbeit zu inspizieren. Sie kann nicht sehen, dass Lucy und Ethel die unverpackten Süßigkeiten versteckt haben, sodass es so aussieht, als hätten sie ganze Arbeit geleistet. Und worin besteht ihre Belohnung? Die Vorarbeiterin lässt das Band noch schneller laufen.

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      Wohin mit all den zusätzlichen Aufgaben, Fragen und Aufträgen, mit denen wir auf der Arbeit überhäuft werden? Wenn wir es irgendwie schaffen, damit fertigzuwerden, ist unsere Belohnung wie bei Lucy und Ethel oft noch mehr Arbeit.

      Fast jeder, den ich kenne, hat sich schon einmal gefühlt wie Lucy und Ethel, auch ich. Einigen von uns geht es die meiste Zeit so. Für uns sind es keine Pralinen, die an uns vorüberrasen. Es sind E-Mails, Texte, Telefonanrufe, Berichte, Präsentationen, Meetings, Termine – ein endloses Fließband voller neuer Dinge, die es zu tun, in Ordnung zu bringen oder zu überdenken gilt. Wir sind so produktiv, wie es nur geht, aber wir können eben nur ein gewisses Maß bewältigen.

      Also schaufeln wir mit den zusätzlichen Aufgaben unsere Nächte voll und füllen unsere Wochenenden mit Projekten, die wir während der Arbeitswoche nicht fertigbekommen. All das stapelt sich auf unserem geistigen Fließband und erfordert geistige, emotionale und körperliche Energie. Deshalb beschäftigen wir uns mit Produktivitätstipps und Hacks – um Wege zu finden, bei jeder der Millionen Aufgaben, die unsere Aufmerksamkeit erfordern, ein paar Minuten einzusparen. Wenn wir jede einzelne Praline nur den Bruchteil einer Sekunde schneller einpacken, könnten wir vielleicht mithalten. Aber auch nur vielleicht. Für einige von uns funktioniert das. Aber es ist der falsche Ansatz, weil er sich nicht mit dem zugrunde liegenden Problem beschäftigt. Entweder es gelingt uns allzu gut, mit dem irrsinnigen Tempo zurechtzukommen oder wir werden von ihm begraben. So oder so, wir kommen nie zur Ruhe, um uns zu fragen, warum wir das denn überhaupt mitmachen.

      Lassen Sie uns also endlich einmal innehalten und uns fragen: Was erwarten wir von unserer Produktivität? Was ist der Zweck? Welche Ziele verfolgen wir damit? Wahre Produktivität beginnt damit, dass wir uns darüber im Klaren sind, was wir wirklich wollen. In diesem Kapitel werde ich Ihnen helfen, Ihre eigene Vision von Produktivität zu formulieren, eine Vision, die nicht dazu führt, dass die Vorarbeiterin das Fließband noch schneller stellt, sondern eine, die für Sie funktioniert. Das ist wichtig. Denn wenn wir ehrlich sind, sind wir manchmal selbst die Vorarbeiterin. Auf der falschen Seite des Spiegels sind wir manchmal nicht Alice – wir sind die Rote Königin.

      Um uns dem Kern des Problems zu nähern, werden wir drei Ziele in den Blick nehmen, die normalerweise mit Produktivität verfolgt werden. So viel vorweg: Die ersten beiden sind ziemlich weit verbreitet, funktionieren jedoch nur selten. Die dritte Variante jedoch kann Ihr Leben verändern.

      Ziel 1: Effizienz

      Wenn Sie irgendeinen Fremden nach dem Zweck von Produktivität fragen, werden Sie höchstwahrscheinlich irgendetwas mit Effizienz zu hören bekommen. Für gewöhnlich basiert das auf der Annahme, dass schnelleres Arbeiten von Natur aus besser sei. Das bringt uns aber leicht in Schwierigkeiten, weil ich glaube, dass die Leute nur schneller arbeiten, damit sie noch mehr Dinge in ihren ohnehin schon vollgepackten Tag hineinstopfen können.

      Das Konzept der Produktivität entstand im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert aus der Arbeit von Effizienzexperten wie Frederick Winslow Taylor. Taylor wandte auf Fabrikarbeiter einen ingenieurwissenschaftlichen Hintergrund an, um Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung zu finden – normalerweise durch die Reduzierung oder sogar völlige Eliminierung der Autonomie der Arbeiter. „Das System steht an erster Stelle“, sagte er, und es müsse von der Unternehmensleitung „durchgesetzt“ werden.1 Taylor wies die Manager dazu an, die Methoden und Routinen der Arbeiter bis ins kleinste Detail vorzugeben und jegliche Verschwendung oder Verzögerung zu eliminieren. Der Taylorismus, wie sein Ansatz genannt wird, führte zu Ergebnissen. Die Fabriken konnten eine Effizienzsteigerung verbuchen, da die Arbeiter in kürzerer Zeit mehr Arbeit erledigen konnten. Aber das hatte seinen Preis: Indem er die Befugnisse und die Freiheit der Mitarbeiter einschränkte, verwandelte Taylor sie faktisch in Fertigungsroboter.

      Taylor ist vor über 100 Jahren gestorben, aber wir versuchen noch immer, dem gleichen grundlegenden Effizienzmodell zu folgen: viele Stunden arbeiten und dabei so viele Aufgaben wie möglich so schnell wie möglich erledigen. Das Problem dabei ist, dass die meisten von uns keine Fabrikarbeiter sind; wir sind Wissensarbeiter. Wir werden eher wegen unserer geistigen Leistung als wegen unserer körperlichen Arbeitskraft eingestellt. Dadurch haben wir oft einen enormen zeitlichen Spielraum und verfügen über ein hohes

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