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      Wir erreichten das Ende der Gertrude Benrath Straße, wo Reza Tannous eine Traumetage mit Ausblick auf eine Parkanlage bewohnte.

      „Tannous’ Geschäfte scheinen nicht schlecht zu gehen“, meinte Rudi. „Aufgestiegen vom Türsteher zur rechten Hand von Benny Farkas, das ist ja auch eine steile Karriere.“

      „Letzteres müssen wir ihm erst einmal nachweisen“, meinte ich.

      „Das letzte Mal, dass ihm jemand was nachweisen konnte, war, als er vor zwei Jahren wegen Körperverletzung angezeigt und verurteilt wurde.“

      „Es wundert mich, dass er noch Bewährung bekommen hat!“

      „Mit einem guten Anwalt. Wer hier wohnt, kann sich auch eine gute Verteidigung leisten.“

      Ich hatte die dazu vorliegenden Unterlagen nur kurz überflogen. Offenbar war Tannous vor zwei Jahren im Kampf um einen Parkplatz ausgerastet und hatte den Fahrer eines Lieferwagens aus dem Wagen gezerrt und verprügelt.

      Die Bewährung endete in vier Wochen und seit seiner Verurteilung hatte er sein cholerisches Temperament offenbar besser unter Kontrolle gehabt.

      Das Gebäude, in dem Tannous residierte, hatte einen hohen Sicherheitsstandard. Es gab überall Kameras und in der Eingangshalle musste man sich bei den Angehörigen eines privaten Sicherheitsdienstes anmelden, wenn man jemanden besuchen wollte.

      Wir wandten uns an den diensthabenden Security Guard, der hinter einem Würfel aus Panzerglas seinen Platz hatte und zeigten ihm unsere Ausweise.

      „Kubinke, BKA. Dies ist mein Kollege Kommissar Meier. Wir möchten mit Herr Reza Tannous sprechen.“

      „Einen Augenblick.“

      Der Security Guard fragte über eine Sprechanlage bei Tannous an. Die Antwort konnten wir nicht verstehen, da der Security Guard sie über einen Ohrhörer empfing.

      Es folgte ein kleiner Wortwechsel.

      „Ich verstehe“, sagte der Uniformierte schließlich und wandte sich anschließend an uns: „Es tut mir leid, Herr Tannous ist nicht zu Hause. Wenn Sie weitergehende Befugnisse haben, stehen wir Ihnen gerne mit einem elektronischen Generalschlüssel zur Verfügung.“

      „Mit weitergehenden Befugnissen meinen Sie wohl einen Durchsuchungsbefehl“, schloss ich.

      „Zum Beispiel.“

      „Nein, den haben wir leider nicht“, sagte ich.

      „Mit wem haben Sie denn gerade gesprochen?“, fragte Rudi.

      „Mit Herrn Tannous’...“ Der Mann zögerte und schien nach dem passenden Begriff zu suchen. „...Dauerbesuch“, brachte er schließlich hervor.

      „Eine Frau?“

      „Ja, Herr Tannous hat ihr einen eigenen elektronischen Schlüssel für seine Wohnung anfertigen lassen und sie kann hier ein- und ausgehen, als ob Sie eine Hausbewohnerin wäre.“

      Ich zog ein Foto von Christine Wistanow aus der Jackentasche und zeigte es meinem Gegenüber. „Ist sie das?“

      „Das Gesicht stimmt. Sie ist übrigens gerade erst eingetroffen und in ihre Etage gefahren. So ungefähr vor zehn bis zwanzig Minuten. Warten Sie, ich schau mal nach, wie sie heißt...“

      „Wir kennen sie als Christine Wistanow“, sagte ich. „Und wir möchten jetzt mindestens ebenso gerne mit ihr sprechen wie mit Herrn Tannous.“

      „Soll ich Frau Wistanow noch mal anrufen?“

      „Nein, wir gehen hinauf. Ich bin überzeugt davon, dass sie uns öffnen wird!“, erwiderte ich.

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      Wir nahmen den Aufzug und fuhren in die Etage, wo sich Reza Tannous’ Wohnung befand.

      An der Tür klingelten wir.

      Surrend suchte uns ein Kameraauge.

      Eine Frauenstimme meldete sich an der Sprechanlage.

      „Ja, bitte?“

      „Harry Kubinke, BKA - Frau Christine Wistanow? Wir möchten mit Ihnen sprechen und wissen, dass Sie hier sind! Also machen Sie auf!“

      Es machte klick in der Leitung.

      Einige Augenblicke lang standen wir ziemlich dumm da. In wie fern es für uns überhaupt eine rechtliche Handhabe gab, in die Wohnung zu gelangen, wollten wir im Moment beide nicht erörtern. Schließlich meldete sich Frau Wistanow noch einmal und verlangte von uns, die Ausweise so in die Kamera zu halten, dass sie diese sehen könnte.

      Das taten wir.

      Im nächsten Augenblick wurde die Tür geöffnet.

      „Ich hatte bereits mit Ihren Kollegen Carnavaro und Medina zu tun. Vielleicht haben Sie beide ja bessere Manieren.“

      Ich lächelte. „Ehrlich gesagt hat daran noch kaum jemand etwas auszusetzen gehabt“, erwiderte ich.

      „Was Sie nicht sagen...“

      „Dürfen wir hereinkommen? Es wird sicher nicht lange dauern.“

      Sie atmete tief durch. Dann machte sie eine Handbewegung. „Kommen Sie! Lassen Sie die Tür einfach ins Schloss fallen. Hier geht alles vollautomatisch.“

      „Ja, so wohnt man wahrscheinlich im nächsten Jahrhundert überall“, sagte ich.

      „Jetzt übertreiben Sie.“

      „Na, also ich könnte mir so ein Plätzchen nicht leisten.“

      „Dann arbeiten Sie vielleicht für den falschen Chef, Herr...“

      „Kubinke.“

      „Ja, richtig.“

      „Ein Name, den Sie sich vielleicht merken sollten.“

      „Übertreiben Sie nicht wieder etwas?“ Ihr Lächeln wirkte geringschätzig. Es war die Illustration des Begriffs Geringschätzigkeit.

      Sie führte uns in ein sehr

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