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https://youtu.be/P_6Orv3R9Mg

      Wenn Scrum agil ist, was ist Agilität?

      Scrum ist ein nicht zu verkennender Teilbereich der Agilität. Man kann sagen, Scrum ist agil, aber Agile (Agilität) ist nicht Scrum. Scrum ist demnach ein agiles Prozessmodell innerhalb der Welt der Agilität. Und genau diese Welt ist es, die aktuell die berufliche Welt so sehr verändert. Jeder möchte agil sein bzw. jedes Unternehmen möchte agil sein.

      Abb. 4

      Aber was genau bedeutet Agile im wirtschaftlichen Kontext wirklich? Ist es das neue krawattenlose Büro-Erscheinungsbild? Ist es das Duzen, das von der Vorstandsebene bis zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durchgereicht wird? Ist es das, morgendliche Kurzmeeting, welches auf einmal im Stehen abgehalten wird? Vielleicht auch.

      Vielleicht sind das aber auch nur die Rand-Erscheinungen oder sichtbaren Symptome einer neuen, modernen Arbeitswelt, die zum Teil durch Agilität entstanden sind.

      Agilität bedeutet aber weitaus mehr. Es bedeutet einen Mindset-Change des gesamten Unternehmens. Auf allen Hierarchieebenen. Ein Mindset-Change, der nicht nur das oben beschriebene Offensichtliche meint, sondern das Vertrauen durch Transparenz schafft. Ein Mindset-Change, der Selbstorganisation fördert und Talente zu kreativen Umsetzern macht. Ein Mindset-Change, der schnell entlang der Bedürfnisse einen Mehrwert für das wichtigste eines jeden Unternehmen stiftet: den Kunden. Ein Mindset-Change, der es schafft, eine offene und wertschätzende Fehlerkultur in den Unternehmensalltag zu bringen.

      Erst wenn diese Meta-Ebene in einer Organisation erkannt und verstanden und akzeptiert wird, dann wird Agilität gelebt. Und erst, wenn man es schafft, Agilität so zu leben, dass man es nicht mehr Agilität nennen muss, dann kann man als Unternehmen nicht mehr scheitern.

      Oft werden in diesem Zusammenhang Erfolgsbeispiele wie Google, Tesla oder Amazon genannt. Diese Unternehmen sprechen aber nie wirklich davon, dass sie jetzt agil sind. Sie leben einfach damit.

       Videotipp:

      Hier erklärt der Autor in weniger als fünf Minuten Agilität:

      ► https://youtu.be/DAV5xGAVexw

      Wieso wird Agilität aktuell gehypet?

      Die Antwort hierauf verbirgt sich im letzten Absatz der vorangegangenen Antwort. Jeder möchte aktuell so werden, wie die oben genannten und vor allem am Aktienmarkt so beliebten Tech-Leader aus den USA. Aber so weit muss man noch nicht einmal fliegen, um Referenzunternehmen zu finden: Man kann sie auch in Marktnischen in Deutschland entdecken. Denn hier stellen etablierte, konventionelle Unternehmen fest, wie schnell und unvorhergesehen ein konkurrierendes, vielleicht sogar junges Startup-Unternehmen, einem doch den Rang ablaufen kann. Gute Beispiele sind hierfür:

       FreenowFreenow (früher MyTaxiMyTaxi), die mit einer App den gesamten Taximarkt innerhalb von fünf Jahren verändert haben.

       FlixbusFlixbus, eine günstige Plattform für Fernbusse, die nicht nur die Deutsche Bahn unter Druck setzen, sondern auch jeden privaten Busunternehmer in Deutschland dazu bringt sein Geschäftsmodell ohne Plattformteilnahme ernsthaft zu hinterfragen.

       N26N26, die als Mobil-Bank aktuell jeden Tag 10.000 neue Kunden gewinnt und bei diesem Wachstum DAX notierte Banken in den nächsten zwei Jahren kundenseitig überholen wird

      Auch diese Unternehmen brauchen keine Weiterbildung darüber, wie Agilität funktioniert. Sie sind der Inbegriff dessen. Außerdem sind sie für viele Unternehmen der handelsregistermanifestierte Inbegriff von Angst.

      Zusammenfassend kann man sagen, dass Unternehmen heute alle agil werden wollen, weil sie durch viele bereits agile Unternehmen unter Druck gesetzt werden, weil sie von externen Umwelteinflüssen wie Corona unter Druck gesetzt werden oder weil sie durch die Erfolge der fabelhaften GAFA-Unternehmen (GoogleGoogle, AppleApple, FacebookFacebook, AmazonAmazon) motiviert werden.

       Lesetipp:

      Magazin „Warum Agilität kein Hype ist“, https://www.agile-heroes.de/magazine/agilitaet-kein-hype/

      Abb. 5

      Ist Scrum so beliebt, weil Agilität gehypet ist?

      Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Grundsätzlich gilt, dass Agilität aktuell ein echter Hype ist. Wenn man sich mit dem Thema Agilität näher beschäftigt, wird man über kurz oder lang nicht an Scrum vorbeikommen. Denn wer agil werden will, der fragt sich natürlich schon bald: Wie. Beziehungsweise welche Best Practise Frameworks kann ich anwenden, um agil bzw. agiler zu werden? Der Agilitätshype spielt dem Framework von Scrum demnach in die Karten. Aus diesem Grund könnte man dieser These nachkommen und sagen, dass Scrum gerade so beliebt ist, weil es auch Agilität ist.

      Scrum ist in der Welt der Agilität allerdings nicht das einzige Framework. Jedoch das bekannteste bzw. das am häufigsten verwendete. Im Zuge dessen könnte man sich natürlich fragen, wieso es gerade Scrum war oder ist, das mit Abstand am meisten Verwendung findet?

      Abb. 6

      Die Antwort darauf könnte sein: Weil es das beste Framework ist. Eine andere Antwort könnte sein: Weil die Erfinder das beste Marketing gemacht haben. Welche Antwort man auch findet, eine echte Garantie, dass diese richtig ist, kann man nicht abgeben.

      Fakt ist jedoch: Viele erfolgreiche Produkte und Projekte werden mit Scrum durchgeführt. Viele Unternehmen schwören darauf. Und last but not least ist Agilität ein Megatrend. Vielleicht ist es auch eine Mischung aus all diesen Faktoren, die dazu geführt haben, dass Scrum das mit Abstand bekannteste und scheinbar beliebteste Framework.

      Wo wird Scrum eingesetzt?

      Als im Jahr 1995 Ken Schwaber und Jeff Sutherland das Scrum-Framework in seiner heutigen Form vorstellten, waren die dort niedergeschriebenen Erfahrungswerte ausschließlich im Bereich der Software-Entwicklung gemacht worden. Heute, 25 Jahre später, ist es immer noch so, dass die Mehrzahl der Anwendungsfälle im Softwarebereich liegen. Ohne hier auf Statistiken zurückgreifen zu können, wären realistische Schätzung im 80 %-Bereich zu taxieren. Hintergrund ist hierbei, dass die Software der perfekte Use Case für Scrum ist. Denn (vereinfacht gesagt) ein Button in einer App ist in zwei Minuten angepasst. Ein Türgriff in einem Haus hingegen ist mit deutlich höherem Aufwand zu ändern. Hiermit stellt sich unmittelbar die nächste Frage:

      Ist Scrum überhaupt überall anzuwenden?

      Und die klare direkte Antwort zu der Frage ist: Nein. Scrum ist nicht überall anwendbar. Zumindest nicht in seiner vollständigen Form, die dann aber auch per Definition nicht mehr Scrum wäre. Es gilt jedoch zu beachten, dass fernab der in Scrum niedergeschriebenen Definition „Scrum ist nur in seiner Reinform wirklich Scrum“, natürlich Teile davon in komplett unterschiedlichen Branchen, Unternehmen und Projekten Anwendung finden kann und jene Menschen dann gerne auch publik machen, sie würden nach Scrum arbeiten.

      Um aber hier die Frage, wo und wann Scrum eingesetzt wird, seriös beantworten zu können, muss die Frage gestellt werden, welchen Mehrwert eine Arbeit von Scrum bringt.

      Der Mehrwert bezieht sich hierbei –

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