Аннотация

Warum finden Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit immer wieder geistige Nahrung und Aktionsraum in der deutschen Gesellschaft? Dirk Laucke ist dieser Frage nachgegangen und nennt im Ergebnis sein Stück nicht zufällig Furcht und Ekel. In Analogie mit den Stückvorgängern Furcht und Elend des Dritten Reiches von Bertolt Brecht (Titel der amerikanischen Fassung von 1945: «The Private Life of the Master Race») und Furcht und Hoffnung der BRD von Franz Xaver Kroetz demonstriert Dirk Laucke eine schonungslose Bestandsaufnahme der geistig-ideologischen Verfassung quer durch die sozialen Schichten, und er lässt dabei auch das Schulsystem und den Theaterbetrieb nicht aus. Basierend auf Augenzeugenberichten und Zeitungsnotizen entstand eine Collage aus 22 einzelnen Szenen. Einige Charaktere kommen dabei öfter vor, wie zum Beispiel Danny, Rille und Micha, drei Jugendliche aus einem sozialen Brennpunkt. Sie finden sich zu einem brutalen Rachefeldzug gegen den Ex von Michas Freundin zusammen, der angeblich ihren Sohn missbraucht hat… In einer anderen berichtet eine Journalistin über das Schicksal eines immer aufs Neue diskriminierten Roma, eine weitere zeigt den scheiternden Versuch, eine Gegendemonstration zu einem Nazi-Fackelzug zu mobilisieren… – Entstanden ist eine Studie über die gefährliche Kontinuität rechten Denkens in deutschen Köpfen vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Verwerfungen.

Аннотация

Ein alter Ford Escort dunkelblau auf dem Weg nach Legoland – Schorse weiß doch, was sein Sohn sich wünscht. Weil Karin, seine Ex, das nicht verstehen kann, sammelt er den Jungen direkt auf dem Schulweg ein. Auch Boxer ist mit von der Partie, dem hatte es die bunte Plastikwelt schon damals angetan. Da war Boxer dreizehn und seine Mutter noch nicht vom Balkon gesprungen. Mit im Bunde ist noch der Paul, Sohn vom Getränkehofbesitzer, bei dem die drei zusammen Kästen hucken, natürlich für ein Spottgeld und ohne feste Anstellung. Paul soll mal den Laden übernehmen, ein Abitur brauchts dafür nicht. Jetzt sitzt er eher unfreiwillig mit im Boot als Teil einer täglichen Fahrgemeinschaft, die heute statt zur Arbeit spontan Kurs in Richtung Freiheit genommen hat. Die Fahrt geht durchs Mansfelder Land, eine verödete Landschaft, zugedröhnt mit Schorses AC/DC-Sound, und endet irgendwo nach dem Boxenstop an einer Tanke – das Auto endlich im Eimer, die Männer besoffen, das Kind nur zufällig noch am Leben. – In kurzen lakonischen Sätzen erzählt Dirk Laucke von Menschen, die auf der Flucht aus ihrer sozialen Misere eingeholt werden, vom ganz normalen Leben.