Аннотация

Liebe Leserin, lieber Leser, wir alle kennen die unzählige Male erwähnte und teils umstrittene Untersuchung des Psy- chologen Albert Mehrabian, wonach sich die Effektivität einer Kommunikation in ca. 7 % durch die tatsächlichen Worte, 38 % durch die Tonalität und etwa 55 % durch die Gestik und Mimik erklären läßt. Nur, was die meisten nicht wissen ist, daß neuere Untersuchun- gen sogar ergeben haben, daß die Wirksamkeit der rein digitalen Information, also der Worte, nur rund 3 % ausmacht. Außerdem sind die «restlichen» 97 %, also Tonalität, Gestik und Mimik, fast untrennbar miteinander verkoppelt. Das können Sie auch ganz einfach einmal selber erfahren: Tun Sie im Sitzen einmal so, als wollten Sie mit aller Kraft und mit beiden Fäusten "richtig auf den Tisch hauen". Achten Sie bitte darauf, bei dieser Aktion die Energie aufzubringen, die auch in einer «tatsächlichen Auf-den-Tisch-hauen-Situation» aufkommt. Nun sagen Sie bitte gleichzeitig (nicht hintereinander) in der zärtlichsten Ihnen möglichen Form: "Ich liebe dich." Geht nicht? Natürlich nicht, denn Mimik, Gestik und Tonalität hängen eben unmittel- bar zusammen. Also stehen ca. 3 % Worte ca. 97 % Ausdrucksverhalten gegenüber. Und hier etwas Merkwürdiges: weshalb wenden sich die meisten Menschen, die ihre Spra- che verbessern möchten, als erstes oder gar ausschließlich den 3 % zu??? Sie besuchen Rhetorikkurse und trainieren eine bessere Wortwahl, ohne vorher die dazugehörigen 97 % Ausdrucksverhalten zu beachten und zu üben.